15.04.2006, 13:31
ein weiterer artikel aus dem tagesspiegel zum einsatz deutscher soldaten im kongo. autor ist walther stützle, ehemaliger staatssekretär (1998- 2002) und mitglied des stiftung wissenschaft und politik:
Zitat:Hände weg von Kongo!und ein weiterer artikel zum gleichen thema aus der pforzheimer zeitung sowie der unfähigkeit der vereinten nationen in afrika:
Ein Einsatz der Bundeswehr wäre bar jeder Verantwortung
Macht ist das Thema – nicht Menschlichkeit. Der entscheidende Satz fiel im Februar in München: „Das wiedervereinte Deutschland ist bereit“, sagte die Kanzlerin bei der internationalen Wehrkundetagung, „auch vermehrt Verantwortung zu übernehmen, und zwar über das eigentliche Bündnisgebiet hinaus, zur Sicherung von Freiheit, Demokratie, Stabilität und Frieden in der Welt.“ Für Jacques Chirac muss diese programmatisch hoch angereicherte Botschaft der Kanzlerin wie eine öffentliche Aufforderung geklungen haben, die Kollegin von der Spree beim Wort zu nehmen. Das Kongothema bot sich an – stand es doch ohnehin auf seiner und der internationalen Tagesordnung. [...]
Zitat:Keine Hoffnung für den Kongoim kongo hat der wahlkampf begonnen - wie zu erwarten, nicht besonders friedlich und demokratisch. aus der taz:
Warum der EU-Einsatz auf dem Schwarzen Kontinent „für die Katz“ ist – Dennoch kann der Westen Afrika nicht sich selbst überlassen
Was sollen wir im Kongo, im „Reich der Finsternis“? Kongo, das ist – auf die deutsche Landkarte übertragen –, als ob in Berlin eine Regierung sitzt, die diesen Namen nicht verdient, angeführt von einem jungen Präsidenten, der nach der Ermordung seines nichtsnutzigen Präsidenten-Vaters auf dem kurzen Dienstweg ins Amt gehievt wurde und der seinen Ehrgeiz darin sieht, auf den Ausfallstraßen der Hauptstadt private Autorennen zu veranstalten. [...]
Zitat:Armee im Kongo schießt auf Demonstrantenedit: und noch ein weiterer artikel zum einsatz der bundeswehr im kongo: ein interview mit oberst gertz, dem vorsitzenden des bundeswehrverbandes bei finanzen.de:
Der Wahlkampf in den einstigen Kriegsgebieten des Kongo beginnt im Zeichen von Gewalt. In Bukavu im Osten des Landes regt sich Protest gegen Plünderungen und Übergriffe von Soldaten - und diese reagieren mit Todesschüssen.
In Bukavu, der größten Stadt im Osten der Demokratischen Republik Kongo, haben Sicherheitskräfte bei der Niederschlagung von Demonstrationen bis zu elf Menschen getötet. Diese Bilanz bestätigten lokale Quellen gestern der taz nach einer Woche schwerer Unruhen. Gestern patrouillierte Elitepolizei in den Straßen der 500.000 Einwohner zählenden Provinzhauptstadt, die am Vortag durch einen Generalstreik aus Protest gegen die anhaltende staatliche Gewalt lahm gelegt war. [...]
Zitat:Gertz hält Kongo-Mission für Tropfen auf den heißen Stein
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hegt nach wie vor starke Zweifel am Sinn der bevorstehenden EU-Kongo-Mission, an der auch 500 deutsche Soldaten beteiligt werden sollen. Gertz sagte im AP-Interview, er halte blutige Evakuierungsoperationen im Falle von Ausschreitungen bei der Wahl im Kongo für möglich. Hier das Interview im Wortlaut: [...]