23.04.2006, 10:45
Japan beginnt inzwischen, sich mit allen Nachbarn "anzulegen"
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Zitat:Nicht nur mit China, sondern auch mit Südkorea streitet Japan jetzt um die Erschließung eines territorial umstrittenen Seegebietes.ganzer Text, da nur kurz im Internet - die dazugehörige Karte muss sich aber jeder selbst beim Marienforum anschauen
Zankapfel sind die Gewässer um eine Inselgruppe, die seit Jahrzehnten sowohl von Südkorea (Dokdo-Inseln) als auch Japan (Takeshima-Inseln) beansprucht wird. 1996 hatten im Zuge eines bilateralen Fischereiabkommens sowohl Japan als auch Südkorea bei der Festlegung ihrer jeweiligen Wirtschaftzonen (EEZ - Exclusive Economic Zone) diese Inseln als Basis genommen - und damit den Keim für weiteren Streit gelegt.
Als Japan nun Anfang April bei der International Hydrographic Organization eine Vermessung (Seeboden-Kartographierung) „ihrer EEZ“ ankündigte, brach in Südkorea ein Sturm der Entrüstung los, Da „ein Teil der zu vermessenden Gebiete innerhalb der koreanischen EEZ“ liege, hätte Japan UN-Seerecht folgend zuvor um Genehmigung ersuchen müssen.
Berichte nach denen die japanischen Küstenwachschiffe MEIYO und KAIYO bereits ausgelaufen und auf dem Weg nach „Takeshima“ seien, um dort am 20. April die angekündigten Vermessungen zu beginnen, ließen die Lage sehr schnell eskalieren und setzten der bisher von beiden Seiten abseits der Öffentlichkeit im Hintergrund betriebenen „quiet diplomacy“ um die Inseln ein abruptes Ende. Südkorea entsandte eine ganze Flottille von Küstenwachbooten und Einheiten der Marine in das umstrittene Gebiet. Bis zu 20 Einheiten sollten die koreanischen Interessen bei „Dokdo“ wahren.
Inzwischen hat der Streit die höchste politische Ebene erreicht. In den Außenministerien beider Länder ist man nun bemüht, die Spannungen wieder zu entschärfen, dabei aber zugleich die jeweiligen Eigeninteressen zu wahren. So erklärte Südkorea, dass man zwar die Bewegungen der japanischen Küstenwacheinheiten verfolge, diese aber offenbar noch nicht mit der angekündigten Vermessung begonnen hätten. Die japanische Küstenwache hat beide Schiffe inzwischen zu einer „Zwischenversorgung“ in einen japanischen Hafen beordert.
So ist vorerst davon auszugehen, dass beide Seiten kein Interesse haben, die Spannungen durch ein Aufeinandertreffen ihrer Schiffe im Gebiet weiter anzuheizen. Trotz aller zunehmend auch „martialischen“ Töne kann man wohl darauf hoffen, dass der Streit auf die politische Ebene begrenzt bleibt.
Nachtrag (23 April, 09:00):
Xinhua meldet, der Konflikt sei vorerst entschärft. Man habe sich in einem Kompromiss geeinigt. Demnach will Japan auf die geplante Vermessung verzichten und die beiden Schiffe zurück ziehen. Im Gegenzug verzichte Südkorea darauf, Unterwasserformationen in der Region offziell (und international verbindlich) unter südkoreanischen Namen registrieren zu lassen.
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