13.05.2006, 18:56
einige meldungen aus dem kongo und dem wahrscheinlichen bundeswehreinsatz dort ... aus der financial times deutschland:
? nur um den großraum kinshasa abzusichern würden fast alle im land stationierten blauhelme (17.000 soldaten) benötigt ...
aber es gibt auch ein paar gute nachrichten aus dem kongo, die aber noch lange keine hoffnung auf eine trendwende sein sollten. von n24:

um im kongo freie, demokratische und sichere wahlen durchführen zu können, werden ganz andere größenordnungen benötigt, um recht und ordnung aufrechtzuerhalten bzw wiederherzustellen.
Zitat:Jung kritisiert Vorbereitung der Kongo-Missionwährend bundespräsident köhler eine klare strategie für den kongo-einsatz fordert, lehnt der bundeswehrverband den kongo-einsatz weiterhin strickt ab. ebenfalls aus der financial times:
Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) hat scharfe Kritik an der Vorbereitung des Einsatzes europäischer Soldaten im Kongo geübt. [...] Er frage sich manchmal schon, wie in Brüssel in der Kongo-Frage mit den Zahlen gearbeitet werde, sagte der CDU-Politiker der "Welt am Sonntag" laut Vorabbericht vom Freitag. [...]
Vor dem Treffen der EU-Verteidigungsminister sei weiterhin nicht geklärt, wie die Lasten des Einsatzes auf die Mitgliedstaaten verteilt würden, berichtete die Zeitung weiter. [...]
Zitat:Köhler fordert klare Strategie für für Kongo-Einsatzgertz hat vollkommen recht. in der metropolregion kinshasa leben zwischen 7,5 und 9 millionen menschen und sie erstreckts sich über 9.965 quadratkilometer. und diese gigantische fläche inklusive mehr als 7,5 millionen menschen soll durch 1.500 soldaten, von denen die meisten überhaupt nicht in der stadt selbst stationiert werden sein, sicherer werden? nur als vergleich: die stadt berlin erstreckt sich über 892 quadratkilometer und hat 3,4 millionen einwohner. die berliner polizei hat eine stärke von 23.000 polizeivollzugs- und verwaltungsbeamten - was nach angaben der gewerkschaft der polizei nicht ausreichend ist ... aber in kinshasa sollen 1.500 soldaten die stadt sicherer machen und die durchführung demokratischer und sicherer wahlen gewährleisten können
Bundespräsident Horst Köhler hat mit Blick auf die geplante Entsendung deutscher Soldaten in den Kongo eine klare Strategie zur sicheren Beendigung des Einsatzes gefordert. [...] Die Soldaten hätten Anspruch darauf, dass für diesen Einsatz ein politisches Konzept einschließlich einer durchdachten Exit-Strategie entwickelt werde, sagte Köhler der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" vom Samstag. [...]
Der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, kritisierte die geplante EU-Mission dagegen als "reine Show, die das Leben deutscher Soldaten nicht wert ist". Gertz wies das Argument, der Einsatz sei ein Beitrag zur Demokratisierung Afrikas, als "dummes Zeug" zurück. Die geplante Stationierung von 100 Mann in der Neun-Millionen-Metropole Kinshasa sei kein ernst gemeinter Beitrag zur Demokratisierung. [...]

aber es gibt auch ein paar gute nachrichten aus dem kongo, die aber noch lange keine hoffnung auf eine trendwende sein sollten. von n24:
Zitat:Milizen im Kongo stimmen Entwaffnung zuund noch was zum Thomas' post über mir ...
In der Demokratischen Republik Kongo hat sich nach UN-Angaben ein Anführer der Mai-Mai-Milizen gestellt. Kyungu Kasongo habe sich den UN-Truppen (MONUC) ergeben und der Entwaffnung seiner Milizen zugestimmt, berichtete die südafrikanische Nachrichtenagentur Sapa am Freitag. Der Einstellung der Kämpfe mit den Milizen im Osten des Landes seien wochenlange Verhandlungen vorausgegangen. [...]

Zitat:Thomas Wach posteteich habe schon oben dargelegt, dass allein der personelle rahmen dieses einsatzes lächerlich ist. die battlegroups der europäischen union - die 1.500 soldaten gehören zum großen teil einer deutsch-französischen battlegroup an - sind für ganz andere einsätze gedacht: schnellen evakuierungsoperationen und interventionen wie beispielsweise im jahr 2000 in sierra leone durch großbritannien.
Ich halte es eben nicht für Aktionismus, wenn eine bewaffnete Wahlbeobachtermission in den Kongo entsandt wird, ich halte das für ein kurzfristiges, schneller, im Rahmen des Möglichen adequates Reagieren auf veränderte Umstände.
um im kongo freie, demokratische und sichere wahlen durchführen zu können, werden ganz andere größenordnungen benötigt, um recht und ordnung aufrechtzuerhalten bzw wiederherzustellen.