26.05.2006, 16:53
Zitat:Oh, dieses Niveau.Das ist doch nicht eine Beschwerde, nur weil ich darauf hingewiesen hab, dass du über deinen eigenen Kommentar bzgl. Spekulation gestolpert bist?!
Zitat:Die Standardanschuldigung bei Verhaftungen unter solchen Umständen in Afrika ist also "Putschversuch" - warum ist das wohl so? Vielleicht gab es ja schon mal den einen oder anderen Putsch in Afrika - ich kann mich natürlich irren.Die Standardanschuldigung gegen PMC ist "Einmischung in das Selbstbestimmungsrecht des/der afrikanischen Volks/Völker", und diese Anschuldigung ist sinnfrei, denn Selbstbestimmungsrechte wurden den Afrikanern stets von Afrikanern entzogen, nicht von selbstlaufenden oder extern gesteuerten PMC. Selbst die Söldner früherer Tage waren Peripherkräfte, die eigentlichen Akteure sind stets Milizen, Guerillas etc., interne Kräfte also, gewesen und dass ausgerechnet die jetzige Regierung, die alles andere als einen legitimen Stand hat, diese Anschuldigung erhebt, ist absurd genug. Das Klischee vom bösen Söldner, der die armen Afrikaner unterjocht, hat noch nie so gestimmt und ist heute von der Realität weiter entfernt denn je. Der Vorwurf "Putsch geplant" ist nach wie vor lausig, denn es gibt dafür keinerlei bekannte Anhaltspunkte. Was du persönlich unter Putsch verstehst, ist da zweitrangig, letztlich haben die USA auch in der Ukraine (dort ja der gesamte Westen) letztlich die demokratischen Spielregeln einfach gekonnt ausgenutzt. Wüsste jedenfalls nicht, dass der CIA dort jemand ausgeknipst hat.
Zitat:aber für Afrika und den sensiblen Zeitpunkt vor den Wahlen, zumindest nachvollziehbar.Klar ist sie nachvollziehbar, sonst wäre die ganze Aktion ja nicht so abgelaufen. Nur sind die Gründe eben aus von mir genannten Umtänden m.E. nicht ein Interesse an der freien Meinungsentfaltung des Volkes im Kongo. Jedenfalls muss man mir angesichts der Ereignisse dort in den vergangenen, sagen wir, zehn Jahren, eine solche Motivation erstmal glaubwürdig vermitteln. Es ist ansonsten auch nicht so, dass da vorher keine PMC gewesen wären, die die Regierung unterstützt hätten und diese konkrete PMC gehört ja nun auch "dazu".
Zitat:Dass die Söldner die Opposition beschützt hätten, wie du zunächst angedeutet hast, davon sagt deren Firma zumindest nichts - lediglich vom job als "location scouts" für Dr. Oscar Kashala im US Auftrag ist die Rede.Dr. Oscar Kashala ist kein Oppositioneller? Meines Erachtens gilt diese Bezeichnung für jeden, der für ein politisches Amt gegen die amtierende Regierung kandidiert. Abgesehen davon bezog sich mein Kommentar auf diese Zeile aus dem oben verlinkten N24-Artikel, wo zu lesen stand:
Zitat:Ein hochrangiger UN-Beamter sagte der BBC anonym, die Firma habe ihre Dienste lediglich verschiedenen Kandidaten für die geplante Wahl im Juli angeboten.Und auch das Auskundschaften sicherer Unterkünfte für eine solche Person gehört zum Aufgabenfeld im Personenschutz. Das ist doch jetzt wirklich keine Quantenphysik. Und der Auftraggeber ist letztlich in dieser Beziehung für die Firma irrelevant, solange die geschäftlichen Grundlagen sauber sind. Letztlich haben sie eine legitime und nachvollziehbare Dienstleistung angeboten und nicht irgendwo heimlich politische Flyer gedruckt, orangene Plakate geklebt sind oder deine Rucksäcke voller Geld importiert, mit denen sie aufgeflogen sind. Wozu auch, sowas lässt sich bequem anders regeln.
Zitat:Warum, und das ist die entscheidendere Frage - untertützen die Amis gerade diesen Kandidaten? Die Antwort auf diese Frage ist sicher interessanter als das Schicksal einiger südafrikanischer Söldner.Interesse ist halt eine individuelle Frage, mich persönlich interessieren PMC-bezogene Fragen aus fachlichen Gründen, und daher lag mein Fokus auf dieser Geschichte. Wenn du uns aus Interesse mehr über die US-Verwicklungen und Machenschaften erzählen möchtest, nur zu! :daumen: