Globalisierung
#35
Zitat:Es gibt schon seit hunderten von Jahren Leute die immer wieder erzählen das wir bereits alles wissen. Das gab es sogar schon bei den Römer.
Nun ist aber gerade bei den Römern tatsächlich die Technologie stehen geblieben. Für Jahrhunderte gab es keine Entwicklung mehr, ja es gab sogar deutliche Rückschritte. In vielen Bereichen erlangte man erst nach der Renecainsse wieder den alten Wissensstand.

Aber im Römerreich herrschte tatsächlich Jahrhundertelang Stillstand. Das ist z.b. etwas, daß unser System heute gar nicht mehr verkraften würde, weil es zu Wachstumsabhängig ist und Stillstand in der Technologie ein zu geringes Wachstum bedeuten würde, als daß das derzeitige System damit so lange auskommen könnte ohne zu kollabieren.

Zitat:Da werden Kompositbögen in Afrika von Hand geleimt
Die werden gar nicht mehr geleimt, niemand weiß mehr wie das geht. Das müßte man erst wieder mit großem Aufwand heraus finden.

Zitat:Die Afrikaner bekommen nur 1€ die Stunde und die Bögen werden für 50€ verkauft. Die Globaliserungsgegner schreien "Ausbeutung". Aber was sagt der Afrikaner dazu? Vorher hat er keinen Euro verdient und kann sich in Afrika dafür sattessen. Hören wir auf die Globalisierungsgegner so sollten wir dem Afrikaner den Euro wieder wegnehmen.
Vorab: ich bin kein Globalisierungsgegner.

Nun zur Frage des Sinns: Warum überhaupt fertigen und verkaufen ? Aber mal abgesehen davon, wenn 50E erlöst werden können, warum dann nur 1E für den Afrikaner ?

Dem soll der Euro nicht weggenommen werden, was für eine absurd dumme Aussage, der soll mehr von den 50E erhalten.

Das Vermögen weltweit hat sich deutlich stärker erhöht als die Bevölkerung, d.h. daß für alle mehr da sein müßte, und zwar um den Faktor 10 mehr, aber trotzdem hat die Armut selbst prozentual nur wenig abgenommen und numerisch zugenommen.

Und vorher mußte der Afrikaner gar keinen Euro verdienen, er schoß sich mit einem bogen sein Essen einfach selbst. Mit zunehmender Spezialisierung und Globalisierung zerstören wir Kultur, Werte, Sprachen und Religionen, aber davon höre ich bei ihnen nichts.

Das einzige was man von ihnen hört sind Euro und die Frage wie sie verteilt sind. Die Verteilung von Geld oder Ressourcen ist aber für mich völlig belanglos.

Es gibt viel wichtigere Dinge. Vor allem viel wichtigere Dinge als Geld und Ressourcen, daß ist völlig nachrangig.

Zitat:Das als Religion zu bezeichnen macht induktiv alle Wissenschaften zur Religion.
Das sind sie ja auch.

Zitat:Aber ich weiß jetzt nicht was die Aussage deiner Kritik sein soll. Globalisierung ist schlecht für die armen?
Ich habe noch in keinem einzigen meiner Texte behauptet das die Globalisierung schlecht für die Armen ist. Sie ist langfristig schlecht für alle, Arme wie Reiche, aber nicht für sich selbst allein, sondern wegen des Systems daß sich über sie global verbreitet.

Sie hat die Folge, daß es keine anderen Räume mehr gibt in denen es dann andere Wege gehen könnte, und das hat beim derzeitigen System unweigerlich zur Folge, daß wir das Osterinsel Ende nehmen.

Zitat:Es wird immer so getan als ob alles in der Welt durch Globalisierung schlechter wird.
Das wird sie zur Zeit nicht. Im Moment bewirkt die Globalisierung meiner Meinung nach sogar eine leichte Besserung der Zustände. Wie gesagt ist nicht die Globalisierung falsch, sondern das System der Marktwirtschaft.

Zitat:Nur zur Info: Die ersten Fossilien, die mit den Menschen verwandt sein sollen lebten vor 160.000 Jahren.
Ich wäre etwas vorsichtig mit ihren Aussagen oder würde erstmal nochmal nachsehen bevor ich was schreibe :

Der Homo Habilis, stellte als erster Mensch Steinwerkzeuge gezielt her, daß war vor 3 Millionen Jahren. Daher meine Aussage : 3 Millionen Jahre vom ersten Steinwerkzeug, nur 3000 vom ersten Eisen.

Der Homo Erectus hatte schon Kultur, benutzte das Feuer baute Dörfer und hatte vermutlich eine Religion, vor 1,8 Millionen Jahren.

Fossilien die mit Menschen verwandt sein sollen ?!

Der jenige ohne Ahnung in diesem Bereich sind eindeutig sie.

Zitat:Erstaunlicherweise finden sich so gut wie keine Globalisierungsgegner aus den Reihen der sogenannten betroffenen Ländern.
Das stimmt nicht, aber ihre Aussage stimmt dahin gehend, daß gerade Leute die aus Elendsschichten aufgestiegen sind wie der von ihnen erwähnte so gut wie immer keine Globalisierungsgegner sind. Das ist durchaus eine bedenkenswerte Tatsache.

Der Grund ist meiner Meinung nach Psychologischer Natur und unabhängig von tatsächlichen Auswirkungen der Globalisierung zu sehen.

und zeig mir mal auf wo den die Fehler von ökonomischen Modellen wie dem Ricardo-Modell, Modell spezifischer Faktoren, Heckscher-Ohlin Modell und dem Standard Handelsmodell liegen.

Das brauche ich gar nicht, mich interessieren diese Modelle gar nicht. Mich interessiert auch Ressourcenverteilung nicht. Mich interessiert das Sprachen und Kulturen verschwinden und das die Autarkie verschwindet und sich alles immer mehr spezialisiert was kurzfristig von Nutzen ist, weshalb es immer mehr Menschen gibt.

Zur Zeit bewirkt die Globalisierung und die Wirtschaft eine permanente Erhöhung der Lebenskapazitäten, was wiederum die Bevölkerung erhöht.

Zugleich macht uns das aber abhängiger und das ganze System anfälliger.

Der Homo Erectus hat es ohne nennenswerten technologischen Fortschritt über Millionen Jahre geschafft und sich dabei evolutionär weiter entwickelt, wir dagegen betreiben unsere Zivilisation erst so kurz.

In der Natur ist jedes System um so anfälliger und empfindlicher, je komplizierter und vor allem je spezialisierter es ist. Und was machen wir ? Wir spezialisieren und bauen immer größere Mengen an Menschen auf.

Über die Ressourcen der Natur hinaus. Aber wir können die Erde ebenso wenig verlassen wie die Menschen damals die Osterinsel.

Zitat:So hat die Öffnung der Märkte Indiens und Chinas zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensverhältnisse in den Ländern gehört
Für Indien kann ich nichts sagen da ich nicht ausreichend über die Indischen Verhältnisse informiert bin, aber für die Volksrepublik China aus eigener Anschauung schon. Deine Aussage ist grob falsch. Die Lebensverhältnisse der Masse der Chinesen haben sich verschlechtert, nur eine Minderheit hat profitiert. Auch wenn diese Minderheit im Bereich von Millionen liegt, muß man das angesichts der Gesamtmenge sehen. China ist darüber hinaus ein Musterbeispiel wo man schon jetzt anhand der Umweltzerstörung absehen kann, was für massive Probleme das global sein werden.

Nur auf dem Papier sind die Chinesen reicher geworden, real leben immer mehr Chinesen schlechter.

Während zugleich eine wenn auch Millionen umfassende Gruppe natürlich deutlich dazu gewonnen hat. Da steigt der Lebensstandard, für die Masse aber eben nicht.

Zitat:Natürlich ziehen die Initatoren mehr finazielle Vorteile daraus als der normale Bürger. Aber das ist völlig gerecht und entspricht nur dem Gedanken der Rationalität. Jeder will für sich das Beste. Und auch die "Reichen" setzen in Ihrer Gier nach Rendite ihr Kapital sinnvoll ein. Das Geld wird in Unternehmen investiert und schafft Arbeitsplätze.
Es ist nicht gerecht und langfristig auch nicht rational.

Und das beste ist nicht Geld, diese Seelenlose Gleichsetzung ist es, die daß globale Problem heutzutage ist. In einer Zeit in der das Shareholder Value regiert und Kapitalmärkte das wichtigste geworden sind, vom Sinnvollen Einsatz des Kapitals zu sprechen ist reiner Hohn.

Wird Kapital langfristig wirklich sinnvoll angelegt ? Ich sehe das nur seltenst, meistens wird hier blinde kurzfristige Gier bedient.

Das Geld wird nicht investiert um Arbeitsplätze zu schaffen, kämen die Kapitaleigener damit durch, würden Sklaven verwendet werden und wo sie damit durchkommen geschieht das auch schon. Und ginge es, würde man die Leute dafür bezahlen lassen, daß sie arbeiten und auch das gibt es schon (wieder!)

Die so hochgerühmte Technologie ferner macht in den entwickelteren Staaten Menschen überflüssig, ein toller Fortschritt. Dadurch herrscht ein permanentes Überangebot von menschlicher Arbeit, daß es erlaubt nach den Regeln des Marktes das was man bezahlt immer weiter zu reduzieren. Ist das aber langfristig klug ?

Zitat:Niemand tut was ohne Anreiz.
Es gibt aber auch andere Anreize als Geld oder Materie. Und diese Anreize sind deutlich wertvoller und wichtiger oder vielmehr wären es. Das ist es, was Leuten wie dir offenbar nicht vermittelbar ist.

Weder strebe ich danach das es mir gutgeht noch das ich Besitz und/oder Geld habe. Aber natürlich bin ich de facto fast allein damit.

Autarkie und Stillstand ohne Wachstum wäre das Ideal.

Aber nun behauptet die Religion der Wirtschaftler, es wäre nie anders gewesen. Sie reduziert menschliche Geschichte auf dieses kurze Aufflackern und selbst in diesem Aufflackern gab es andere Wege.

Geld gegen Zinsen zu verleihen ist Sünde. Aber du willst mir hier mit Wirtschafsttheorien kommen die ich hinterfragen soll ?
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