29.07.2006, 15:53
Schön bissiger und treffender Kommentar über den heutigen Status der UNO und dem inflationären Gebrauch des Begriffs "Internationale Gemeinschaft":
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Zitat:Ein legitimes Ziel.
Israel bombardierte einen Posten der US-gefügigen UNO
Ein Kommentar von Paul Müller
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Bereits der Nimbus, mit dem sich die Vereinten Nationen gerne umgeben, ist mehr als zweifelhaft. Was nichts an seiner Wirksamkeit ändert: wie Gebetsmühlen hat sich die Formulierung der „internationalen Gemeinschaft“ inzwischen in der veröffentlichten Meinung verselbständigt; in ihm vereinen sich Befehl und Begründung wie dereinst im Gottesgnadentum. Dabei kann die „internationale Gemeinschaft“ auch schon mal ein kleinerer Kreis sein - die G8 etwa, oder Washington mit seinen Pudeln - was ja aber auch die realen Verhältnisse bei den Vereinten Nationen beschreibt.
Natürlich mag man einwenden, die UNO verfügt über eine Generalversammlung und mithin breite Mitspracherechte aller ihrer Mitglieder; in ihr würden die Prinzipien der Gleichheit aller Staaten zumindest auf dem Parkett der internationalen Standardsetzung halbwegs respektiert. Zwar sei die Organisation keinesfalls vollkommen, doch immer noch besser als der ungebremste Unilateralismus.
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Faktisch sind die Vereinten Nationen fast seit ihrer Gründung ein Instrument der Geopolitik der Vereinigten Staaten gewesen, die die Organisation bereits zur Eskalation des Korea-Krieges nutzten. Auch jene, die damals in Pjöngjang nur zwei Häuser ohne Bombenschäden ließen, waren formal Soldaten der UNO. Durch die Situation des Kalten Krieges wurde diese Ausrichtung zwar gehemmt, jedoch nicht wesentlich verändert und lebte nach 1990 wieder auf. Ob die Irak-Kriege, der Überfall auf Jugoslawien, ob die imperialistische Zurichtung der Balkan-Staaten. Auch der Iran soll, bleibt er unbotmäßig, „vor die UNO“, die Koreaner sowieso und im Kongo werden mit UN-Mandat gegenwärtig die Rechte an der Ausplünderung der Koltan-Mienen abgesichert. All dies ist Machtpolitik unter der Maske der UNO und ihrer angeblichen Legitimität als Vertreterin der „internationalen Gemeinschaft“.
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