12.08.2006, 20:48
Ein interessantes und leider weniger bekanntes US Konzept war in Vietnam der Versuch des III MAF des US Marine Corps, eine völlig andere Weise der Kriegsführung zu versuchen in Form der CAP. Combined Action Platoons.
Befehlshaber des III MAF war Major General Walt, einer der wenigen damaligen US Generäle, die sich geistig länger und umfangreicher mit Anti Guerilla Kriegsführung beschäftigt hatten in der die USA ja von früher her, inbesondere das US Marine Corps schon Erfahrungen gemacht hatten, die nun in Vietnam völlig ignoriert wurden.
Die Idee des CAP Konzepts war, einzelne Züge von Marines auf Südvietnamesische Truppen in Kompaniestärke aufzuteilen, so daß dann z.b. eine Südvietnamesische Truppe aus 1 Zug Marines und 3 Zügen Vietnamesischer Truppen bestand. Das ganze ging sogar so weit, einzelfallweise US Soldaten sogar durch Vietnamesen befehligen zu lassen. Früher hatte man zudem immer eine dreier Gliederung gehabt, nun wurde sie durch eine Vierergliederung der Verbände ersetzt, da man so wie bisher mit drei Verbänden außerhalb des Lagers operieren konnte und ein Verband im Lager zur Bewachung desselben zurück bleiben konnte und sich ausruhen konnte womit auch die Möglichkeit zum Durchwechseln der Verbände gegeben war. So setzte man auch das Bataillon nun aus 4 statt wie früher aus 3 Kompanien zusammen usw
Noch darüber hinaus wurden diese neuen CAPs nicht in US Lagern, sondern vor Ort in den Vietnamesischen Dörfern oder Siedlungen stationiert. Es wurde auf eine strenge Moral und Disziplin geachtet, was Unmut bei der Truppe hervorrief und bis dahin ging, daß man Besuche bei Prostituierten zu unterbinden versuchte.
Die Einheiten wechselten dann zwischen Patrouillen in Kompaniestärke mit 3 Zügen - aber nie mehr als eine Kompanie - und zivilen Arbeiten vor Ort wie z.B. de Ausbessern von Straßen, Hilfsarbeiten für die örtliche Verwaltung usw ab, immer zusammen mit den Vietnamesen ihres Verbandes.
Interessant ist, daß der Body Count der für dieses Experiment eingesetzten Einheiten so drastisch und schnell zurück ging, daß dieser Rückgang zu massivster Kritik seitens der Armeeführung an dem Konzept führte.
Auf der Gegenseite konnte im Laufe der Zeit nachgewiesen werden, daß konträr zu allen anderen Gebieten ausschließlich in dem beschränkten Gebiet in dem die CAP operierten die Vietcong Aktivitäten tatsächlich nachließen. 1967 erbrachte eine umfangreiche Untersuchung der Ergebnisse den Beweis für das tatsächliche funktionieren: Zitat: The only sucessful american project of any kind whatsoever in Vietnam.
Trotzdem weigerte sich die Army weiter, ebenfalls solche Einheiten zu verwenden und auch im Marine Corps wurde das ganze nicht weiter ausgeweitet sondern im Gegenteil auf eine Ende der CAP hin gearbeitet.
Interessant sind noch Details am Rande die findige Offiziere der Marines dort versuchten: so verzichtete man gezielt auf Helikopter Einsätze sondern bevorzugte das agieren zur Fuß, wobei man die numerisch großen Verbände in viele kleine dezentrale Einheiten aufteilte die in räumlicher Nähe aber unabhängig voneinander nach Gutdünken der Befehlshaber vor Ort agierten. Im Gegensatz zum ganzen sonstigen Vietnam verwendete man wo es nur ging die B 52 Bomber nicht, mit der offiziellen Begründung, deren Bombardements würden zu viele Blindgänger verursachen was die eigenen Truppe gefährde. Tatsächlich starben laut einer Studie des Jahres 1966 allein in diesem Jahr ungefähr 1000 US Soldaten durch Blindgänger der B 52 Bomber die damit einen der größten Teile des Friendly Fire ausmachten, größer als die Artillerie.
Der Wahre Grund war aber noch darüber hinaus, daß die B 52 nach Ansicht der Marines für Taktische Bombardierungen für die sie ja tatsächlich eingesetzt wurden eigentlich ja gänzlich ungeeignet waren, ungeachtet der beeindruckenden Sofort Wirkung. Nicht zuletzt weil sie immer viel zu viele unschuldige Viet Zivilisten mit umbrachten. Die Verfechter der CAP Idee fanden dies unvereinbar mit der Idee, die Herzen der Vietnamesen für sich zu gewinnen, was sie ja als wesentlich für den Sieg hielten. Um einen Marine zu zitieren:
You cannot win militarily. You have to win totally, or you are not winning at all.
Befehlshaber des III MAF war Major General Walt, einer der wenigen damaligen US Generäle, die sich geistig länger und umfangreicher mit Anti Guerilla Kriegsführung beschäftigt hatten in der die USA ja von früher her, inbesondere das US Marine Corps schon Erfahrungen gemacht hatten, die nun in Vietnam völlig ignoriert wurden.
Die Idee des CAP Konzepts war, einzelne Züge von Marines auf Südvietnamesische Truppen in Kompaniestärke aufzuteilen, so daß dann z.b. eine Südvietnamesische Truppe aus 1 Zug Marines und 3 Zügen Vietnamesischer Truppen bestand. Das ganze ging sogar so weit, einzelfallweise US Soldaten sogar durch Vietnamesen befehligen zu lassen. Früher hatte man zudem immer eine dreier Gliederung gehabt, nun wurde sie durch eine Vierergliederung der Verbände ersetzt, da man so wie bisher mit drei Verbänden außerhalb des Lagers operieren konnte und ein Verband im Lager zur Bewachung desselben zurück bleiben konnte und sich ausruhen konnte womit auch die Möglichkeit zum Durchwechseln der Verbände gegeben war. So setzte man auch das Bataillon nun aus 4 statt wie früher aus 3 Kompanien zusammen usw
Noch darüber hinaus wurden diese neuen CAPs nicht in US Lagern, sondern vor Ort in den Vietnamesischen Dörfern oder Siedlungen stationiert. Es wurde auf eine strenge Moral und Disziplin geachtet, was Unmut bei der Truppe hervorrief und bis dahin ging, daß man Besuche bei Prostituierten zu unterbinden versuchte.
Die Einheiten wechselten dann zwischen Patrouillen in Kompaniestärke mit 3 Zügen - aber nie mehr als eine Kompanie - und zivilen Arbeiten vor Ort wie z.B. de Ausbessern von Straßen, Hilfsarbeiten für die örtliche Verwaltung usw ab, immer zusammen mit den Vietnamesen ihres Verbandes.
Interessant ist, daß der Body Count der für dieses Experiment eingesetzten Einheiten so drastisch und schnell zurück ging, daß dieser Rückgang zu massivster Kritik seitens der Armeeführung an dem Konzept führte.
Auf der Gegenseite konnte im Laufe der Zeit nachgewiesen werden, daß konträr zu allen anderen Gebieten ausschließlich in dem beschränkten Gebiet in dem die CAP operierten die Vietcong Aktivitäten tatsächlich nachließen. 1967 erbrachte eine umfangreiche Untersuchung der Ergebnisse den Beweis für das tatsächliche funktionieren: Zitat: The only sucessful american project of any kind whatsoever in Vietnam.
Trotzdem weigerte sich die Army weiter, ebenfalls solche Einheiten zu verwenden und auch im Marine Corps wurde das ganze nicht weiter ausgeweitet sondern im Gegenteil auf eine Ende der CAP hin gearbeitet.
Interessant sind noch Details am Rande die findige Offiziere der Marines dort versuchten: so verzichtete man gezielt auf Helikopter Einsätze sondern bevorzugte das agieren zur Fuß, wobei man die numerisch großen Verbände in viele kleine dezentrale Einheiten aufteilte die in räumlicher Nähe aber unabhängig voneinander nach Gutdünken der Befehlshaber vor Ort agierten. Im Gegensatz zum ganzen sonstigen Vietnam verwendete man wo es nur ging die B 52 Bomber nicht, mit der offiziellen Begründung, deren Bombardements würden zu viele Blindgänger verursachen was die eigenen Truppe gefährde. Tatsächlich starben laut einer Studie des Jahres 1966 allein in diesem Jahr ungefähr 1000 US Soldaten durch Blindgänger der B 52 Bomber die damit einen der größten Teile des Friendly Fire ausmachten, größer als die Artillerie.
Der Wahre Grund war aber noch darüber hinaus, daß die B 52 nach Ansicht der Marines für Taktische Bombardierungen für die sie ja tatsächlich eingesetzt wurden eigentlich ja gänzlich ungeeignet waren, ungeachtet der beeindruckenden Sofort Wirkung. Nicht zuletzt weil sie immer viel zu viele unschuldige Viet Zivilisten mit umbrachten. Die Verfechter der CAP Idee fanden dies unvereinbar mit der Idee, die Herzen der Vietnamesen für sich zu gewinnen, was sie ja als wesentlich für den Sieg hielten. Um einen Marine zu zitieren:
You cannot win militarily. You have to win totally, or you are not winning at all.