18.09.2006, 18:03
Zitat:Schandmaul postetestimmt natürlich. und es waren sogar über 800.000 reservisten. aber im gegensatz zu den amerikanischen reservisten und nationalgardisten oder den israelischen reservisten übten (und üben immer noch) die deutschen reservisten viel zu selten und viel zu kurz. bei 7.000 wehrübungsplätzen ist ein umfassendes training nicht möglich. im ernstfall wäre also der faktor zeit entscheidend gewesen: je länger der zeitraum zwischen ausbruch der krise und beginn der kampfhandlungen desto mehr zeit wäre auch geblieben, um die reservisten einsatzbereit zu machen.
Die BW hatte etwa 500.000 Mann präsent und weitere ~500.000 Reservisten [...] und wurden durch weit mehr als 60.000 Amerikaner (und andere) unterstützt.
noch etwas zur zusammensetzung der reserve: knapp 500.000 reservisten waren für das territorialheer vorgesehen, weitere 300.000 als verstärkung und feldersatz für das feldheer. wobei es sich beim großteil der reserveverbände lediglich um sicherungs- und unterstützungstruppen sowie um wehr- bzw feldersatzeinheiten handelte, nur ein sehr kleiner teil waren "richtige" kampftruppen, dh panzer- oder jägerbataillone.
Zitat:Auch wird die Moral zumindest bei der BW weit besser gewesen sein als beim Warschauer Pakt, da man die eigene Heimat verteidigte (im Fall zumindest der Reservisten sogar ganz konkret die Heimatregion.die frage hab ich mir schon ein paar mal gestellt, ob und wie hoch die motivation der reservisten (und der aktiven soldaten natürluch auch) gewesen wäre und wie hoch die bereitschaft der westdeutschen und westeuropäischen gesellschaften, für die verteidigung ihrer werte und ihrer länder zu kämpfen. wenn ich mir die proteste gegen den nachrüstungsbeschluss anschaue, dann zweifle ich manchmal an der bereitschaft der reservisten (die ja viel mehr als die aktiven soldaten davon betroffen waren).
Zitat:Zusammenfassend glaube ich, dass ein konventioneller Angriff des WP ab ca. Anfang der 80er Jahre vermutlich hätte abgewehrt werden können.zumindest um einiges höher als in den 60er und 70er jahren. wobei meiner meinung nach wie oben bereits gesagt der faktor zeit entscheidend gewesen wäre: denn je größer der zeitraum zwischen ausbruch der krise (und auslösung des spannungsfalls) und beginn der kampfhandlungen, desto höher wäre die einsatzbereitschaft gewesen und desto mehr verstärkung und versorgungsgüter hätten aus den vereinigten staaten eintreffen können.