(Kalter Krieg) Szenario Nato vs. Warschauer Pakt
Zu der Sache wegen der mangelnden Eigeninitiative: Das ist in der russischen/sowjetischen Armee weit verbreitet gewesen und noch immer weit verbreitet. Ich rede jetzt nicht von Spezialeinheiten, sondern von den normalen, regulären Truppen. Schon in diversen Büchern über den Russland-Krieg 1941-45 wird häufig darauf eingegangen, dass der russische Soldat Entbehrungen hinnehmen kann, die jede westliche Armee zum Aufstecken veranlasst hätte, und dass er in der Verteidigung, auch dem stumpfem Ausharren und Tothauen lassen im Graben, eine ungekannte Zähigkeit und Todesverachtung zeigt (bedingt auch dadurch, dass teils der Politoffizier mit geladener Waffe dahinter stand). Eindrucksvoll beschrieben wird diese (auch oft sinnlose) Tapferkeit auch in Schilderungen der Kämpfe um die Zitadelle von Brest-Litowsk 1941 und die Festung Sewastopol 1942 sowie die Kämpfe um Moskau und Stalingrad.

Allerdings ist es in der Tat so, dass hingegen die Eigeninitiative oft so gut wie nicht vorhanden ist. Oft haben weit überlegene russische Einheiten vor einem schwächeren Feind kapituliert, weil der kommandierende Offizier gefallen war und eine geringe Zahl deutscher Panzer verloren im Hinterland herumkurvte. Wird z. B. der deutsche Soldat immer auch auf Eigenständigkeit hin trainiert, ist der Kadavergehorsam bei der russischen Armee immer noch weit verbreitet. In diesem Zusammenhang heißt auch "Kadavergehorsam" nicht immer gleich "Disziplin"...besonders wenn Alkohol im Spiel ist.

Dieses Verhalten kenne ich auch noch aus meiner eigenen Bundeswehr-Zeit. Die Russen oder Russlanddeutschen bei uns in den Batterien waren mit die fittesten und zähesten Marschierer und konnten oft noch weiterlaufen, wenn der Rest des "Haufens" weitgehend "fußkrank" war. Allerdings kamen von ihnen die wenigsten Vorschläge, wenn die Gruppe selbstständig agieren musste. Und wenn es irgendwo Alkohol gab, nun ja...dann war eh Sabbat...

Schneemann.
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