Bedeutender Fund aus der Aztekenzeit
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Tlaloc war einer der bedeutendsten Götter des aztekischen Pantheon. Er wird oft als Regengottheit bezeichnet <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tter_der_Azteken">http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tter_der_Azteken</a><!-- m --> , wurde von den Azteken aber generell mit allen Wetterphänomenen assoziiert. Diese mittelamerikanische Götterwelt hat in sämtliche Hochkulturen dort Eingang gefunden. So gibt es etwa Quetzalcoatl - den aztekischen Schöpfergott, der sich auf toltekische Quellen gründet, als Kukulkan bei den Mayas.
Insofern ist Tlaloc als "Regengott" auch - unter anderem Namen (Chaac oder Chac, einer der ältesten Mayagötter) - Bestandteil der Maya-Götterwelt, die insgesamt rund 170 Götter umfasst. Bei den Zapoteken wurde er Cocijo genannt.

Zwischen der Toltekischen Götterwelt (das Toltekenreich endete ca. 1000 n. Chr.) und den Azteken, die erst 200 Jahre später als unzivilisierte Jägernomaden ins Hochtal von Mexico einwanderten, gibt es keine direkten Beziehungen. Die Azteken waren aber von der verlassenen Tolteken-Stadt "Tula" so fasziniert, dass das Toltekenreich als Vorbild für die aztekische Zivilisation genommen wurde.

Daneben wäre zu bemerken, dass auch die Mixteken und Zapoteken von der toltekischen Götterwelt - die man besser als mittelamerikanisch bezeichnen sollte - beeinflusst waren, und die Vorstellungen der Tolteken so auch ohne direkten Kontakt zu den Azteken gelangen konnten.

Was die Opferzahlen betrifft: ein Großteil der aztekischen Kriege, mit denen die Azteken praktisch den ganzen Südteil von Mexico unter ihre Gewalt brachten, diente (offiziell) der Beschaffung von Opfern für diesen Opferkult. Es gab auch die sogenannten "Blumenkriege" (xochiyayotl) zwischen den Azteken und (insbesondere) den Tlaxalteken, mit dem einzigen Zweck: Gefangene für die Opferung zu machen. Dieser Opferkult hat sich immer rasender entwickelt und immer mehr Opfer gefordert. Die letzten Jahrzehnte vor der spanischen Eroberung waren besonders krass. Die "ständigen Gegner" der Azteken haben denn auch sehr schnell die Gelegenheit genutzt und sich den spanischen Konquistadoren unter Cortez angeschlossen.

Was die Seuchenproblemtik betrifft: Tenochitlan war eine riesige Stadt, auch für europäische Verhältnisse (man schätzt fast 500.000 Einwohner !), die eine "natürliche Mortalitätsrate" hatte. Mexico hatte (2004) eine Sterberate von 4,73/1000; bei 500.000 Einwohnern und gleicher Sterberate wären das 4,73 x 500 Todesfälle im Jahr, insgesamt also 2.365 natürliche Todesfälle im Jahr. Da werden die zusätzlichen Todesfälle duch Opferungen nicht besonders viel "zusätzliches Seuchenpotential" abgegeben haben.
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