29.10.2006, 12:10
Man sollte all diese Dinge natürlich aber nicht überbewerten. Wie schon mal hier betont, haben die Eigentümlichkeiten des amerikanischen Wahlsystems durchaus verzerrende Wirkungen und geben nicht zwangsläufig die nationsweite, öffentliche Meinung wieder.
Immerhin stehen im Senat auch nur 33 Senatorensitze zur Wahl. Und viele House-Wahldistrikte sind in ihrer Bevölkerungszusammensetzung derart "politisch gestaltet" worden, dass nur wenige Housedistrikte als wirklich offenes Rennen gelten können, wo das Ergebnis zweifelhaft wäre. Daran wird wohl auch das Meinungstief der Demokraten nicht so viel daran ändern.
Dass nicht sehr viel mehr als gut 50 Distrikte der 435 Housewahldistrikte zur Disposition stehen, liegt auch daran, dass amerik. Wähler gerade auch bei den Kongresswahlen nach den aufgestellten Kandidaten entscheiden und sehr viel weniger nach den Parteien bzw. den Parteizugehörigkeiten der Kandidaten. Mag sein, dass dies sich etwas abändern könnte infolge des Meinungstiefes der Republikaner, aber ein Erdrutschsieg der Demokraten würde ich trotzdem eher ausschließen. Sie können froh sein, wenn sie eine der beiden Kammern wiedererobern, beide wäre wohl ein sensationeller Triumph, auch wenn die Statistik für sie spricht. Die Midtermselections im 6. Jahr einer bestimmten Administration stehen schon seit Jahrzehnten für einen echten political change im politischen Washington.
Die Frage ist halt, wie stark die Bindungen gerade im Mittleren Westen und vorallem in den swinging states an die bislang in den letzten 14 Jahren dominierenden Republikaner erschüttert sind und inwiefern die GOP, die Grand Old Party in der Lage war, gute Kandidaten zu rekrutieren, um dem schlechten Image der Partei entgegenwirken zu können und trotzdem die konservativen Wählerschichten so zu mobilisieren.
Gerade in den swinging states wie Virginia, Ohio vorallem oder auch Florida wird es sehr auf die einzelnen Kandidaten ankommen, inwiefern sie mit den eher diffusen momentanen Stimmungen und Haltungen gegenüber den politischen Parteien umgehen können, ihnen entgegenwirken können oder sie nutzen können. Ein demokratischer Kandidat muss auch erst mal überzeugen, um den momentanen Demokratenbonus zu nutzen und in einem bisher republikanisch dominierten Wahlkreis kann auch ein guter republikanischer Kandidat sich durchaus der öffentlichen Stimmung entgegenstellen und gewählt werden. Man darf ja nicht vergessen, wer vorallem die schlechte Meinung gegen Bush fabriziert: Das sind die Küstenmedien, sowohl Ost- als auch Westküste. Aber man muss schauen, zu wieviel Bodengewinn dies ausreichen wird in den Wahlen.
Nota: Da ich wieder ein Seminar genau zu diesem Thema habe bei einem amerik. Prof. werde ich mich bemühen, Einschätzungen und Material zu den Wahlergebnissen zu posten inklusive Einschätzungen.
Immerhin stehen im Senat auch nur 33 Senatorensitze zur Wahl. Und viele House-Wahldistrikte sind in ihrer Bevölkerungszusammensetzung derart "politisch gestaltet" worden, dass nur wenige Housedistrikte als wirklich offenes Rennen gelten können, wo das Ergebnis zweifelhaft wäre. Daran wird wohl auch das Meinungstief der Demokraten nicht so viel daran ändern.
Dass nicht sehr viel mehr als gut 50 Distrikte der 435 Housewahldistrikte zur Disposition stehen, liegt auch daran, dass amerik. Wähler gerade auch bei den Kongresswahlen nach den aufgestellten Kandidaten entscheiden und sehr viel weniger nach den Parteien bzw. den Parteizugehörigkeiten der Kandidaten. Mag sein, dass dies sich etwas abändern könnte infolge des Meinungstiefes der Republikaner, aber ein Erdrutschsieg der Demokraten würde ich trotzdem eher ausschließen. Sie können froh sein, wenn sie eine der beiden Kammern wiedererobern, beide wäre wohl ein sensationeller Triumph, auch wenn die Statistik für sie spricht. Die Midtermselections im 6. Jahr einer bestimmten Administration stehen schon seit Jahrzehnten für einen echten political change im politischen Washington.
Die Frage ist halt, wie stark die Bindungen gerade im Mittleren Westen und vorallem in den swinging states an die bislang in den letzten 14 Jahren dominierenden Republikaner erschüttert sind und inwiefern die GOP, die Grand Old Party in der Lage war, gute Kandidaten zu rekrutieren, um dem schlechten Image der Partei entgegenwirken zu können und trotzdem die konservativen Wählerschichten so zu mobilisieren.
Gerade in den swinging states wie Virginia, Ohio vorallem oder auch Florida wird es sehr auf die einzelnen Kandidaten ankommen, inwiefern sie mit den eher diffusen momentanen Stimmungen und Haltungen gegenüber den politischen Parteien umgehen können, ihnen entgegenwirken können oder sie nutzen können. Ein demokratischer Kandidat muss auch erst mal überzeugen, um den momentanen Demokratenbonus zu nutzen und in einem bisher republikanisch dominierten Wahlkreis kann auch ein guter republikanischer Kandidat sich durchaus der öffentlichen Stimmung entgegenstellen und gewählt werden. Man darf ja nicht vergessen, wer vorallem die schlechte Meinung gegen Bush fabriziert: Das sind die Küstenmedien, sowohl Ost- als auch Westküste. Aber man muss schauen, zu wieviel Bodengewinn dies ausreichen wird in den Wahlen.
Nota: Da ich wieder ein Seminar genau zu diesem Thema habe bei einem amerik. Prof. werde ich mich bemühen, Einschätzungen und Material zu den Wahlergebnissen zu posten inklusive Einschätzungen.