14.11.2006, 20:52
Zitat:In diesem Dokument geht es primär darum, wie wichtig Zusammenarbeit ist, dass man vertrauensvoll mit der Energie umgehen soll, das Liefersicherheit gewährleistet werden soll usw.Die russischen Bedenken liegen vermutlich eben in dieser Liefersicherheit. Wenn sie denn -unabhängig von konkreten Verträgen- liefern müssen (und sei das Papier auch nur mehr oder weniger formlos), ist die Verhandlungsposition bei Preis-Nachverhandlungen ziemlich ungünstig. Aus der Sicht der Verkäufers jedenfalls.
Alles Dinge, die mehr ode rminder auch beim Wettbewerb im nationalen Rahmen zu beachten wären, es ist sozusagen ein Verhaltenskodex.
Mehr heiße Luft als wirkliche Substanz.
Zitat:Dadurch wird Russland nicht wirklich wesentlich eingeschränkt, es ist letztlich nur eine Absichtserklärung, die Kooperation und guten Willen beweisen soll unter den Europäern.Ich glaube nicht, dass es dabei nur um den Beweis des "Guten Willens" geht.
Zitat:Dass Russland da nicht mitspielt, ist für mich ein böser Fingerzeig und fast so ne Art Minimenetekel, dass man aufpassen muss.hmm..man muss sich mal ansehen, wie Gas sonst gehandelt wird. Da gibt es solche bindenen Verträge eigentlich auch nicht. Und trotzdem gehen nirgendwo die Lichter aus. Natürlich habe ich trotzdem großes Verständnis für die europäische Position.
Wenn Russland nicht mal so ne Absichtserklärung unterzeichnen will, was ist dann wohl mit echten Verträgen, die einen binden sollten?
Zitat:Man hat im Fall der Ukraine gesehen, dass Russland plötzlich seine Liefermacht als Quasimonopolist einsetzen kann, um Energie zur politischen Waffe zu machen. Diese Gefahr sollte man nicht nur darauf beschränken und verniedlichen, dass Russland sich seine marktwirtschaftlichen und anbieterischen Möglichkeiten offen halten will.Sicherlich besteht da eine berechtigt Angst, dass die Gaslieferung als politisches Druckmittel missbraucht wird. Aber die Europäer verfügen ihrerseit eben ja auch über wirtschaftliche und politische Druckmittel gegenüber Russland. Das Gas ist eben die russische Verhandlungsmasse. Ich denke damit muss man sich abfinden.
Letztendlich sind die Russen ja genauso auf den Gas-Export angewiesen, wie die Europäer auf den Import.