04.12.2006, 18:59
Francisco hast natürlich Recht, dass wir uns die gesellschaftlichen Probleme anschauen und daher auf ein düsteres Bild kommen, als bei der Betrachtung der nackten Wirtschaftsdaten.
Allerdings bestimmen die gesellschaftlichen Strukturen die künftige Wirtschaftsentwicklung, vor in den Punkten Effizienz, Einkommensverteilung, Unternehmensneugründungen und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Und Putins aktueller Kurs wird alle vier Punkte negativ beeinflussen
intelligenzija hat die Frage in Raum gestellt, was die "Dermo(Scheisse)kratie" den Russland gebracht hat. Erst mal nur Instabilität und Finanzkrise. Mittel- und langfristig gesehen, wird die Zentralisierung und Autokratisierung des politischen Systems Russland massive Probleme bereiten.
Der Präsident hat über ein Netzwerk ausgehend von Gasprom die russischen Schlüsselbranchen zu Monopolen zusammengefasst. Wie soll bei diesen staatlich protektionierten Riesen ein ernst zu nehmender Mittelstand entstehen? Ganz zu schweigen von der Kontrolle der Macht, die diese Konzerne dann haben!
Die Medienlandschaft hat Putins Netzwerk mittlerweile auch unter seine Kontrolle gebracht.* Wie soll den die Presse denn irgendwie investigativ tätig werden? Skandale wie Watergate würden gar nicht bekannt werden. Ebenso wenig die Aufdeckung von Verbrechen der Armee und der Geheimdienste. Wieder eine Möglichkeit weniger, wie eine effektive Kontrolle über den Zentralstaat und seine industriellen Ableger.
Um noch mal auf einzelne Punkte einzugehen:
Du meinst sicher die militärischen Beziehungen zu Tschetschenien. Die sind wirklich exzellent
* Hierzu ein Artikel aus der Zeit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://zeus.zeit.de/text/2001/18/200118_pressefreiheit.xml">http://zeus.zeit.de/text/2001/18/200118 ... eiheit.xml</a><!-- m -->
und Reporter ohne Grenzen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reporter-ohne-grenzen.de/archiv/pressemitteilungen/archiv-pressemitteilungen-single/period/1041379200/31535999/archived/browse/5/select/pressemitteilungen/article/39/aus-anlass-des-deutschland-besuches-von-praesident-putin.html">http://www.reporter-ohne-grenzen.de/arc ... putin.html</a><!-- m -->
Siehe auch der SpOn-Artikel meines letzten Beitrages.
** Hier die Eigentümerstruktur: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgruppe/home.nsf/D008083F883D828BC1256FFD004AC3E0/$file/SP-Gruppe_Beteiligungen.jpg">http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgrup ... gungen.jpg</a><!-- m -->
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Edit: Spiegel-Artikel
Russland kommt nicht zur Ruhe - wie war das mit weniger Problemen als Italien mit der Camorra??
Interessant, dass laut Artikel, die Anzahl der Auftragsmorde genauso hoch wie in den 90ern während der Privatisierung ist.
Worum wird gerade gekämpft und wer sind die Parteien?
Putin gegen Oppositionelle? Mafia gegen Staat? Oligarch gegen Oligarch? :frag:
Allerdings bestimmen die gesellschaftlichen Strukturen die künftige Wirtschaftsentwicklung, vor in den Punkten Effizienz, Einkommensverteilung, Unternehmensneugründungen und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie. Und Putins aktueller Kurs wird alle vier Punkte negativ beeinflussen
intelligenzija hat die Frage in Raum gestellt, was die "Dermo(Scheisse)kratie" den Russland gebracht hat. Erst mal nur Instabilität und Finanzkrise. Mittel- und langfristig gesehen, wird die Zentralisierung und Autokratisierung des politischen Systems Russland massive Probleme bereiten.
Der Präsident hat über ein Netzwerk ausgehend von Gasprom die russischen Schlüsselbranchen zu Monopolen zusammengefasst. Wie soll bei diesen staatlich protektionierten Riesen ein ernst zu nehmender Mittelstand entstehen? Ganz zu schweigen von der Kontrolle der Macht, die diese Konzerne dann haben!
Die Medienlandschaft hat Putins Netzwerk mittlerweile auch unter seine Kontrolle gebracht.* Wie soll den die Presse denn irgendwie investigativ tätig werden? Skandale wie Watergate würden gar nicht bekannt werden. Ebenso wenig die Aufdeckung von Verbrechen der Armee und der Geheimdienste. Wieder eine Möglichkeit weniger, wie eine effektive Kontrolle über den Zentralstaat und seine industriellen Ableger.
Um noch mal auf einzelne Punkte einzugehen:
Zitat:Salahaddin xDer war gut! :laugh:
Naja wieder zum Russland die Russen sind schon auf dem richtigen Weg sich nicht von einer Seite abhängig machen, die Verbündeten nicht in Stich lassen und vorallem sich mit der Islamischen WElt befassen und die Wirtschaftlichen und Militärischen beziehungen erweitern.
Du meinst sicher die militärischen Beziehungen zu Tschetschenien. Die sind wirklich exzellent
Zitat:Bald werden wir auch einen "Freien"; "Unabhängigen"; auf gegenseitigen "Respekt" beruhenden neue Weltordnung sehen die ersten Rosen fängt man schon in zukünftigen "Freien" Libanon zu sehen anDie Anführungszeichen hast du schon richtig gesetzt
Zitat:Francisco posteteDu setzt mir als Gegenargument gegen eine Artikel eines unabhängigen Verlages** nicht wirklich eine staatliche Nachrichtenagentur vor :pillepalle:
Zu diesem doch typischen Spiegel Artikel verweise ich auf diese Meldung:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/ru">http://de.rian.ru/ru</a><!-- m -->[...]32104.html
Zitat:Man muss auch beachten, dass es starke regionale Unterschiede gibt in Russland. In einigen Provinzen muss wirklich "aufgeräumt" werden. Ich war zwar noch nie persönlich dort, aber nachdem, was ich gelesen habe, hat in Fern-Ost die "Mafia" viel Einfluss. Und diese Probleme sind in meinen Augen eher lösbar, als z.B. Italiens Camorra Problem.Ohne demokratische Kontrolle sehe ich es schwarz. Die staatliche Bürokratie ist viel zu langsam und oft Unwillens um effektiv gegen Korruption vorzugehen. Beispielsweise ist die deutsche Polizei v.a. deshalb so effizient weil sie aktive Unterstützung aus der Bevölkerung erhält.
* Hierzu ein Artikel aus der Zeit: <!-- m --><a class="postlink" href="http://zeus.zeit.de/text/2001/18/200118_pressefreiheit.xml">http://zeus.zeit.de/text/2001/18/200118 ... eiheit.xml</a><!-- m -->
und Reporter ohne Grenzen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reporter-ohne-grenzen.de/archiv/pressemitteilungen/archiv-pressemitteilungen-single/period/1041379200/31535999/archived/browse/5/select/pressemitteilungen/article/39/aus-anlass-des-deutschland-besuches-von-praesident-putin.html">http://www.reporter-ohne-grenzen.de/arc ... putin.html</a><!-- m -->
Siehe auch der SpOn-Artikel meines letzten Beitrages.
** Hier die Eigentümerstruktur: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgruppe/home.nsf/D008083F883D828BC1256FFD004AC3E0/$file/SP-Gruppe_Beteiligungen.jpg">http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgrup ... gungen.jpg</a><!-- m -->
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Edit: Spiegel-Artikel
Russland kommt nicht zur Ruhe - wie war das mit weniger Problemen als Italien mit der Camorra??
Zitat:AUFTRAGSMORDEQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,452477,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 77,00.html</a><!-- m -->
Chef von russischer Gasfirma erschossen
In Russland geht die Serie von Auftragsmorden an Prominenten weiter. Im Süden des Landes ist der Chef einer Gasfirma erschossen worden. Auf offener Straße wurde aus einer automatischen Waffe das Feuer auf ihn eröffnet.
Zitat:FALL LITWINENKOQuelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,452523,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 23,00.html</a><!-- m -->
Britische Ermittler bezichtigen russischen Geheimdienst des Giftmords
Der britische Geheimdienst ist einem Bericht der "Times" zufolge davon überzeugt, dass der russische FSB hinter dem mysteriösen Gifttod von Alexander Litwinenko steckt. Die Spitze des Inlandsgeheimdienstes habe den Anschlag auf ihren früheren Agenten geplant und organisiert.
Interessant, dass laut Artikel, die Anzahl der Auftragsmorde genauso hoch wie in den 90ern während der Privatisierung ist.
Worum wird gerade gekämpft und wer sind die Parteien?
Putin gegen Oppositionelle? Mafia gegen Staat? Oligarch gegen Oligarch? :frag: