12.04.2007, 10:46
@ Cluster
Die simplifizierende Logik bezog sich auf deine Ausführungen zur Gerechtigkeit, wie ich eigentlich ziemlich deutlich gemacht habe. Die Verantwortung liegt da letztlich bei jedem nun, da jeder von den Folgen getroffen wird, nicht nur bei den Indutriestaaten. Immerhin ist inzwischen China Nummer 2 in Sachen Emissionsvolumen und wird bald die USA überholen.
In deiner Argumentation kann sich nämlich ein wachsendes China mit genau der Argumentation rausreden, die es heute auch benutzt - es war ja nicht unsere Schuld. Und sowas muss man kritisieren und dies kann man eben auch normativ sehr gut machen, nämlich mit den Konzepten der nachhaltigen Gerechtigkeit und der Verantwortlichkeit, beide eng zusammenhängend.
Dass die Verwirklichung überall auf der Welt Probbleme bereitet, ist eine bessere Alltagsweisheit. Hier müssen gerade bei den Unternehmen ökonomische kurzfritistige Überlegungen und Rationalitätskriterien mit der langfristig notwendigen ökologischen Berücksichtigung überformt werden.
Das dauert überall, nur darf sich eben eine Weltgegend wie China nicht pauschal rausreden. Das ist gefährlich.
Denn wir haben es hier mit einem China zu tun, was mit sehr klugem Protektionismus und teilweiser Marktöffnung westliche Technologien und Firmen zu sich ins Land holt und sie für sich nutzt (im wahrsten Sinne des Wortes). Einfach nur zu helfen, reicht da nicht.
Auch in China muss Verantwortungsbewusstsein ausgebildet sein, denn auch China muss allein in Forschung investieren, kann nicht nur per Raubkopie stehlen und muss entsprechende Umbauten durchführen. Das kann und darf man nicht auf westliche Hilfe beschränken. Da muss eigenes Verantwortungsbewusstsein her. Und wenn man bedenkt, wie lange dies im Westen dauert, darf man erst gar nicht solche Argumentationsweisen aufkommen lassen. Dann ändert sich in der Werthaltung nämlich nie was.
Und in Sachen Politik darfst du nicht derart schwarz-weiß verfahren und musst auch mal die Zeithorizonte unterscheiden. Zum einen hat China auch immer gerne schon imperiale Politik betrieben in seinem Umfeld, dafür braucht es nicht den Westen. Die Besetzung Tibets und der Krieg gegen Vietnam wären da Beispiele, ergo ist China kein Kind von Traurigkeit.
Zudem hat sich die Politik des Westens in den letzten Jahren "zivilisiert und standardisiert". Good governance ist da so ein Schlagwort. Inzwischen werden die besonders "bösen Jungs" auch zunehmend ausgegrenzt, doch ausgerechnet jetzt kommt China und hintertreibt solch eine Politik. Von einem eher ergebnisorientierten und pragmatischen Standpunkt durchaus sehr kritikwürdig.
China will Weltplayer sein? Es will eine multipolare Welt? Da muss es sich auch langsam dazu bequemen, zumindest grundsetzliche Spielregeln zu akzeptieren. Ansonsten werden die auftretenden Konflikte noch schärfer werden. Denn auch trotz deiner Hobbe´schen Denkweise, die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sie ist grau. Konflikte gibt es immer, das ist genauso eine Alltagsweisheit, wie das sie oft gewaltsam sind. Es kommt eben auf die Intensität, die Dichte, die Dauer an der Konflikte, die über fragmentierte internationale Mechanismen (Uno, lokale Organisationen, Verträge etc.) reguliert werden bzw. manchmal reguliert werden.
Wir haben weder Erichs Welt der Kooperation und der Verträge, noch haben wir deine Welt der nie endenden unregulierten Konflikte. Wir sind dazwischen, mit lauter Ausnahmen und Sonderfällen. Und da muss auch China seinen Beitrag leisten, wenn es eine ernst zu nehmende Macht sein will. Sonst muss auch Europa irgendwann mal darüber nachdenken, zusammen mit den USA und Japan China stärker einzuhegen.
Die simplifizierende Logik bezog sich auf deine Ausführungen zur Gerechtigkeit, wie ich eigentlich ziemlich deutlich gemacht habe. Die Verantwortung liegt da letztlich bei jedem nun, da jeder von den Folgen getroffen wird, nicht nur bei den Indutriestaaten. Immerhin ist inzwischen China Nummer 2 in Sachen Emissionsvolumen und wird bald die USA überholen.
In deiner Argumentation kann sich nämlich ein wachsendes China mit genau der Argumentation rausreden, die es heute auch benutzt - es war ja nicht unsere Schuld. Und sowas muss man kritisieren und dies kann man eben auch normativ sehr gut machen, nämlich mit den Konzepten der nachhaltigen Gerechtigkeit und der Verantwortlichkeit, beide eng zusammenhängend.
Dass die Verwirklichung überall auf der Welt Probbleme bereitet, ist eine bessere Alltagsweisheit. Hier müssen gerade bei den Unternehmen ökonomische kurzfritistige Überlegungen und Rationalitätskriterien mit der langfristig notwendigen ökologischen Berücksichtigung überformt werden.
Das dauert überall, nur darf sich eben eine Weltgegend wie China nicht pauschal rausreden. Das ist gefährlich.
Denn wir haben es hier mit einem China zu tun, was mit sehr klugem Protektionismus und teilweiser Marktöffnung westliche Technologien und Firmen zu sich ins Land holt und sie für sich nutzt (im wahrsten Sinne des Wortes). Einfach nur zu helfen, reicht da nicht.
Auch in China muss Verantwortungsbewusstsein ausgebildet sein, denn auch China muss allein in Forschung investieren, kann nicht nur per Raubkopie stehlen und muss entsprechende Umbauten durchführen. Das kann und darf man nicht auf westliche Hilfe beschränken. Da muss eigenes Verantwortungsbewusstsein her. Und wenn man bedenkt, wie lange dies im Westen dauert, darf man erst gar nicht solche Argumentationsweisen aufkommen lassen. Dann ändert sich in der Werthaltung nämlich nie was.
Und in Sachen Politik darfst du nicht derart schwarz-weiß verfahren und musst auch mal die Zeithorizonte unterscheiden. Zum einen hat China auch immer gerne schon imperiale Politik betrieben in seinem Umfeld, dafür braucht es nicht den Westen. Die Besetzung Tibets und der Krieg gegen Vietnam wären da Beispiele, ergo ist China kein Kind von Traurigkeit.
Zudem hat sich die Politik des Westens in den letzten Jahren "zivilisiert und standardisiert". Good governance ist da so ein Schlagwort. Inzwischen werden die besonders "bösen Jungs" auch zunehmend ausgegrenzt, doch ausgerechnet jetzt kommt China und hintertreibt solch eine Politik. Von einem eher ergebnisorientierten und pragmatischen Standpunkt durchaus sehr kritikwürdig.
China will Weltplayer sein? Es will eine multipolare Welt? Da muss es sich auch langsam dazu bequemen, zumindest grundsetzliche Spielregeln zu akzeptieren. Ansonsten werden die auftretenden Konflikte noch schärfer werden. Denn auch trotz deiner Hobbe´schen Denkweise, die Welt ist nicht schwarz oder weiß, sie ist grau. Konflikte gibt es immer, das ist genauso eine Alltagsweisheit, wie das sie oft gewaltsam sind. Es kommt eben auf die Intensität, die Dichte, die Dauer an der Konflikte, die über fragmentierte internationale Mechanismen (Uno, lokale Organisationen, Verträge etc.) reguliert werden bzw. manchmal reguliert werden.
Wir haben weder Erichs Welt der Kooperation und der Verträge, noch haben wir deine Welt der nie endenden unregulierten Konflikte. Wir sind dazwischen, mit lauter Ausnahmen und Sonderfällen. Und da muss auch China seinen Beitrag leisten, wenn es eine ernst zu nehmende Macht sein will. Sonst muss auch Europa irgendwann mal darüber nachdenken, zusammen mit den USA und Japan China stärker einzuhegen.