17.04.2007, 17:04
bastian schrieb:Ist da was dran oder nicht? Die Sichtweise kommt einem auf den ersten Blick seltsam vor, aber so ganz unlogisch finde ich das Argument nicht.Es ist genauso logisch wie das Argument, dass ohne Schusswaffen niemand umgebracht würde. In dem Fall würde man einfach zu anderen Mitteln greifen. Und für beide Sichtweisen fehlt ein Beweis, der in den USA nie erbracht werden wird, weil a) kein Gesetz vorhanden ist, dass jedem Ami vorschreibt, immer eine Schusswaffe zu tragen und damit im Notfall Leute zu erschiessen und b) weil das Gegenteil, nämlich die total entwaffnete USA (Ausnahme: Behörden) nie Realität wird.
Ich persönlich halte es für Unsinn, dass die USA sicherer werden, wenn jeder eine Waffe hat. Der Staat verliert auf diese Weise eher sein Gewaltmonopol. Zudem hindert mich niemand daran, Leute umzulegen, wenn alle bewaffnet sind. Ich muss einfach schneller und besser schiessen, ne grössere Knarre haben und organisierter sein. Der fleischgewordene Ego-Shooter. Ein Amokläufer, der sich am Ende selbst richtet (und das schon vor seiner Tat weiss), wird sich vielleicht nicht sonderlich dran stören, dass seine Opfer möglicherweise zurückschiessen.
Möglicherweise stimmt es hingegen, dass gewisse Delikte wie bewaffnete Überfälle abnehmen, wenn mehr Leute eine Waffe tragen. In diesem Fall müsste der Täter damit rechnen, vom Opfer erschossen zu werden und überlegt es sich vielleicht zweimal.
Verwandtes Thema, dafür Fakt: In der Stadt, in der ich wohne (Baden/Schweiz) gabs am vergangenen Donnerstag einen Amoklauf. Ein Typ hat mit seinem Sturmgewehr (das jeder Schweizer Soldat inkl. Munition zu Hause hat) wahllos in einem Restaurant wahllos auf Leute gefeuert, im Einzelfeuermodus, bis sein Magazin (20 Schuss) leer war. Eine Person kam ums Leben, 4 wurden z.T. schwer verletzt. Das Motiv ist bis jetzt unbekannt, der Täter hockt jetzt beim Psychiater.
Wenn der Schütze kein vom Staat gesponsertes Sturmgewehr zu Hause gehabt hätte, dann wäre es ihm schon wesentlich schwerer gefallen, die Tat zu begehen.