Japans Triumph, Russlands Debakel
#29
Hier ein interessanter Link zum Thema:
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Offenbar scheint Roshdestwenski die Situation nach dem Fall von Port Arthur durchaus realistisch beurteilt zu haben. Interessant ist jedenfalls dieser Auszug:
Zitat:Das von Vizeadmiral Roshdestwenski kommandierte zweite Pazifikgeschwader lag vor Madagaskar, als die Nachricht vom Fall Port Arthurs in Petersburg eintraf. Der Zar und die ihn beratenden Militärs sahen keinen Grund, den Auftrag für Roshdestwenski zu ändern. Blind für Realitäten, trafen sie eine weitere unglückliche Entscheidung: Ein veraltetes Linienschiff und drei kleine, sehr langsame Küstenpanzerschiffe wurden dem Geschwader als angebliche Verstärkung nachgesandt. Um diese für eine Seeschlacht völlig wertlosen Schiffe in seinem Verband aufzunehmen, war Roshdestwenski gezwungen, äußerst wertvolle Zeit zu opfern. Roshdestwenski war ein Mann, der wegen seiner Unbestechlichkeit und seines Könnens in der Flotte geachtet und beliebt, aber wegen seiner offenen Kritik an der unfähigen Militärbürokratie und den von ihr verursachten Mißständen am Zarenhof und in der Admiralität gefürchtet war. Auf die Nachricht von der »Entsendung eines Verstärkungsgeschwaders zur Wiedererkämpfung der Seeherrschaft« antwortete er:

„1. Ich habe mit den mir unterstellten Seestreitkräften keine Aussicht, die Seeherrschaft wiederzugewinnen.

2. Die Nachsendung der Verstärkung aus ungeübten, veralteten und teilweise in ihrer Konstruktion verfehlten Schiffen wird die Flotte nur weiter behindern und damit schwächen.

3. Nach meiner Ansicht besteht nur die eine Möglichkeit, unter Einsatz aller Kräfte nach Wladiwostok durchzubrechen und von dort aus die feindlichen Verbindungen zu bedrohen.“

Roshdestwenski wußte, was ihn erwartete. Um Wladiwostok zu erreichen, mußte er durch die Korea-Straße, eine Meerenge zwischen Japan und Korea. Hier würde ihn die überlegene japanische Flotte zum Kampf stellen; es gab keine Möglichkeit, dieser Vernichtungsschlacht auszuweichen. Mitte Mai nahm er im Südchinesischen Meer die ihm nachgesandten Schiffe unter Befehl des Konteradmirals Nebogatow in seinen Verband auf. Dann setzte er die Fahrt in Richtung auf die Straße von Korea fort.
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