Historische / Antike Schlachten
#24
Noch ein paar Ergänzungen die vielleicht interessant sind:

Zum Teutoburger Wald:

>>>Die Durchschnittsgröße eines röimschen Legionärs lag bei ca. 1,60 Meter. Die größten in der Region gefundenen Skelette weisen eine Größe von um 1,70 Meter auf.>>>

Es würde mich ungemein interessieren, woher sie diese Daten genommen haben, tatsächlich lag die Durchschnittsgröße der Römer in der Republik bei 1,60m, bei den Legionen war die Durchschnittsgröße aber über der, der römischen Zivilbevölkerung und kann mit 1,65m zu der hier behandelten Zeit angenommen werden. Später gab es dann für die Legionen sogar Mindestgrößen, zur Zeit der Adoptivkaiser musste man mindestens 1,70m groß sein, für manche Legionen sogar 1,75m. Es gibt übrigens auch römische Skelettfunde um ChrGb bis 1,80m.

>>>Die Durchschnittsgröße der Germanen lag bei ca. 1,80 Meter, die größten gefundenen Skelette lassen aber auf Größen von teileise 2,10 Meter schließen.
Eine Größe von 2 Metern war bei den Germanen keine Seltenheit.>>>

Demgegenüber waren die Germanen bei weitem nicht so groß wie hier dargestellt. Man muß sich das auch einfach mal logisch überlegen. Die Römer waren viel besser ernährt von Kindesbeinen an, die ganze Badekultur und die bessere medizinische Versorgung und der schon zu Augustus Zeiten rasant ansteigende Anteil von Kelten im römischen Heer führten logischerweise zu einem Anstieg der Durchschnittsgrößen, der die geringere genetisch bedingte Größe kompensierte.

Die Germanen waren dagegen vor allem wegen der sehr fleischhaltigen Ernährung im Vergleich der Völker so hochgewachsen, doch die Durchschnittsgröße der Skelette beträgt nur 1,75m und Funde von Männern über 1,90m sind außerordentlich selten. Eine Größe von sogar 2m war bei ihnen wahrscheinlich außerordentlich selten.

Das die Germanen groß im Verhältnis zu den Römern seien, wird vor allem für die Teutonen in der Zeit der Republik von den Schriftquellen belegt, von da an nahm aber bei den Römern die Durchschnittsgröße der Bevölkerung und in der Legion zu, und die Teutonen sind nicht signifikant für die Germanen an sich gewesen.

>>>Gerade die Schlide waren im Einzelkampf eher hinderlich als nutzvoll. >>>

Das Gegenteil ist der Fall, die Schilde sind den germanischen bei weitem überlegen, gerade auch im Einzelkampf ist man damit überlegen, auch bei den Gladiatoren führten manche Gladiator Typen diese Schilde. Ich kann zudem aus eigener, praktischer Erfahrung berichten, dass die römischen Schilde und die Fechtweise der germanischen Ausstattung absolut überlegen sind, es ist aber kraftraubender und mühsamer, auf längere Zeit damit zu kämpfen, in einer Ausdauerschlacht wie hier eher ein Punkt.


>>>Ich glaube nicht das die Aufklärung ausreichend war.>>>

Die Aufklärung war aber zu dieser Zeit überhaupt ein Problem, man hatte ja kein richtiges Kartenmaterial und war zudem auf völlig fremden Gebiet. Man musste sich daher auf Einheimische als Führer verlassen, die eigene Aufklärung durch Reiter und Leichte Truppen reichte dazu einfach nicht.

>>>Die römischen Legionen waren besser für offene Feldschlachten geeignet.>>>

Die Legionen bewährten sich auch im Guerilla, sie kämpften sogar früher wenn es nicht anders ging so, so zum Beispiel gegen Hannibal nach Cannae. Auch im Einzelkampf waren die Waffen und die Rüstung und die Ausbildung eines Legionärs jedem Germanen überlegen. In der Varusschlacht konzentrierten die Germanen ihre Truppen dann je auf einen Frontabschnitt, eine klare Schwerpunktbildung, und siegten dort durch partielle zahlenmäßige Überlegenheit. Die Marschkolonne zog sich ja im Wald auf etwa 10, vielleicht zeitweise auch mehr Kilometer auseinander, das es Varus dazu kommen ließ, liegt daran, das erstens in dem Gebiet das er durchquerte keine Feinde waren, er rechnete ja nicht mit den Cheruskern, und zweitens, das diese die Kolonne mit Absicht auseinanderzogen, indem sie mit dem Troß, den sie ja bewachten trödelten.

>>>Eine wirkliche Kampftaktik gab es bei den Germanen nicht. Mit lautem Geschrei und teilweise angemalten Gesichtern stürmten sie los. Der Tod auf dem Schlachtfeld war die größte Ehre.>>>

Die Germanen kämpften im Gegenteil sehr geschickt und waren hervorragende Taktiker, sie waren ja zu Großteilen von Römern über Jahre im scharfen Kriegseinsatz geschult worden. DAZU kam dann die Kampfeslust und das Bestreben im Kampf zu fallen. Die Funde bei Kalkriese und auch Belege aus der Zeit des Krieges gegen die Chatten zeigen, dass die Germane sogar regelmäßig Feldbefestigungen anlegten um den Feind da zu bekämpfen, die Chatten gruben genauso wie die Römer Feldlager in denen sie Quartier bezogen, um nicht überraschend überrannt zu werden, ein solches wurde sogar von den Römern einmal regelrecht belagert. Kurzum: Nach dem Jahrelangen Kontakt mit Rom waren die Germanen eben keine Barbaren mehr, sie waren militärisch absolut up to date, es haperte nur an Rüstungen und hochwertigen Waffen, alles andere hatte man drauf.
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