(Kalter Krieg) Szenario Nato vs. Warschauer Pakt
#52
Zitat:Die Russen waren da ganz anders, sie planten ihre Kampagnen an topographischen Karten (darauf sind alle Geländeformen 3 Dimensional zu erkennen) und nutzten in ihren Planungen diese Informationen. Wie die Pläne der Stawka allerdings von den Feldkommandeuren umgesetzt wurden oder werden konnten steht auf einem anderen Blatt. (ich sage nur Afghanistan)
Die Amerikaner stetzen gerne auf maximale Feuerkraft, nur hilft ihnen diese Einstellung wenig in einem Bewegungskrieg (Was ja das strategische Konzept des WP in Mitteleuropa war). Die Geschichte hat gezeigt das die Amerikaner scheinbar im Rausch der eigenen Feuerkraft und Stärke andere Faktoren nur zu leicht ausser Acht lassen (Kasserin/ Hinterland der Normandie, auch Bocage/Ardennen/Market Garden/Vietnam allgemein).
Wobei man sagen muss, dass die Sowjets eine viel zu starre Befehlskette hatten (worauf du ja angespielt hast *g*). Es mag ja sein, dass sie die detailierteren Pläne und Strategien entwickelt haben, aber dieser Vorteil ging schlagartig verloren, wenn es ins Taktische ging. Dadurch dass fast alles von Stawka abgesegnet werden musste, dauerte es einfach viel zu lange, bis manche Befehle weitergeleitet wurden bzw. bis ein Kommandeur im Feld den Plan abändern konnte. In der Zeit konnte der Gegner sich bereits wieder umgruppieren oder anderweitig tätig werden, um eine ungüstige Situation abzuwenden.

Dass (nahezu) alle Amerikaner sehr technikverliebt sind ist hinreichend bekannt. Das könnte ihnen in der Tat zum Verhängnis werden, so nach dem Motto, eine sowjetische KE oder HEAT kratzt eh nur ein bisschen die Farbe an unserem Panzer ab. Sowas geht ganz schnell ins Auge, (oder durch die Panzerung, je nach dem, wie man es sieht.) Also: 1:0 Sowjetunion

Noch was zum Bewegungskrieg an sich: Wäre schön, wenn hierzu auch andere etwas schreiben würden, weil ich dies sehr wichtig finde.

Es stimmt natürlich, dass die Sowjets unbedingt möglichst schnell einen Durchbruch durch die NATO-Linien erzielen wollten, um zu einem Bewegungskrieg zu kommen, was die Verluste natürlich stark verringern würde, verglichen mit einem ständigen Anrennen gegen eine befestigte Front. Nur, wie groß waren die Chancen, dass soetwas auch gelingt? Ich habe mal gelesen, dass eine verteidigende Streitmacht, wenn sie taktisch gut geführt ist und das Gelände gut ausnutzt (Thema!), einen 4-5fach überlegenen Gegner am Durchbruch hindern kann. Stimmen diese Zahlen? Und wenn ja, was kann der Angreifer tun. Einfach sehr große Verbände (Regimenter, Divisionen?) auf sehr kleine Flächen (ein paar Kilometer Breite?) vorrücken lassen, in der Hoffnung, dass man trotz hoher Verluste einen Durchbruch schafft? Ich meine, dauerhaft kann so eine Strategie ja nicht gut gehen, weil man irgendwann keine Panzer mehr hat...
Wobei ich hier jetzt eine Frage hätte: Ist ein gutes Verständnis von Topographie etc. im Angriff wichtiger oder in der Verteidigung? Ich würde jetzt sagen, im Angriff, da man in der Verteidigung aus vorbereiteten Stellungen heraus kämpft und sich gegebenfalls ein paar hundert Meter weiter zurückfallen lässt, in die nächste Stellung hinein (durchaus auch mehrfach). und das sollte ja auch ein nicht allzu gut geschulter Amerikaner schaffen. Dabei würde man halt (zugegeben wertvolles) Gelände für eine hohe Abschussrate tauschen.
Im Angriff kommt es dagegen meiner Meinung nach mehr auf solche Sachen an, da man natürlich Überraschungsmoment und möglichst viel Deckung braucht, da man einfach viel ungeschützter ist. Ein verteidigender Panzer dagegen wird kaum mehr von sich zeigen als seinen Turm.
Von daher denke ich, dass (vorrausgesetzt ich habe Recht) diese Schwäche der Amerikaner nicht so stark ins Gewicht fallen würde, da die NATO sowieso erst einmal verteidigen muss. Bei Gegenangriffen etc. sieht es natürlich wieder anders aus.

Verbessert mich, falls ich Unrecht habe!!

Gruß Andreas
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