Volksrepublik China
#35
@Rob
Tibet ist traditionell eine Einflußsphäre von China. Ein Problem ist natürlich, daß es auch eine Erbfeindschaft zwischen Chinesen und Tibetern zu geben scheint. Immerhin haben die Tibeter mal die chinesische Hauptstadt Chang'an, das heutige Xian, niedergebrannt. Aber ist das ein Grund, damit die VR China Tibet räumt? Engländer und Schotten haben auch eine Erbfeindschaft, und trotzdem sind ihre Heimatländer in einem gemeinsamen Staat vereinigt, auch wenn Schottland in letzter Zeit verstärkt nach Unabhängigkeit strebt. Zudem hat sich die VR China meines Wissens nach nicht die Exzesse in Tibet erlaubt, die woanders von demokratischen Staaten praktiziert wurden. Ich denke da etwa an Kanada, wo der Gebrauch der französischen Sprache bis in die 70er Jahre des 20.Jahrhunderts hinein verboten war, oder auch Frankreich, das aus Algerien ein Neu-Frankreich schaffen wollte, in dem für die einheimische Kultur kein Platz mehr war.
@Merowig
Das war ein Vorfall, der sich auch noch gegen Aufständische richtete. Diese Aufständischen, die Boxer, waren sogar ein ziemlich übler Haufen, die wollten alle Ausländer in China töten. Wenn eine terroristische Vereinigung - und so etwas waren die Boxer - deine Bürger bedroht, hast du wohl ein gutes Recht, um im entsprechenden Staat notfalls mit militärischer Gewalt zu intervenieren, besonders wenn die dortige Regierung unfähig oder unwillig ist, was dagegen zu tun.
Was die "Hunnenrede" betrifft: Willi hat sich auch schon mal ganz gern in Rage geredet, und es ist unsicher, ob der von dir wiedergegebene Wortlaut der Rede richtig ist. Es kann durchaus sein, daß Wilhelm II da einfach bloß die militärische Praxis der Boxer wiedergegeben hat. Die Boxer machten nämlich tatsächlich keine Gefangenen, wer denen in die Hände fiel - egal ob Europäer oder christianisierter Chinese - wurde getötet. Kein Wunder, daß sich die europäischen und japanischen Botschaftsangehörigen und viele christianisierte Chinesen damals im Botschaftsviertel in Peking verschanzt und sich so lange und tapfer gewehrt haben.
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