(Afrika) Ägyptische Marine
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Zitat:Wie die israelische YNet News (Israel Today) am 31. August meldete, hat die ägyptische Marine in Deutschland zwei U-Boote Typ 209 bestellt.

YNet News beruft sich auf den ägyptischen Marinechef, Admiral (?) Osama Ahmed el-Gendy, der auf seiner ersten Pressekonferenz seit Amtseinführung u.a. auch zu Projekten seiner Marine Stellung nahm. Er verkündete, dass bereits Verträge mit den Kieler Howaldtswerke - Deutsche Werft (TKMS) unterzeichnet seien. Bei den Neubauten Typ 209 soll es sich um konventionell diesel-elektrisch angetriebene (kein außenluftunabhängiger Antrieb) U-Boote handeln, wie sie ähnlich vor einigen Jahren für Südafrika gebaut wurden. Angaben zu Kosten des Projektes oder der zeitlichen Planung gab es noch nicht.

Fachleute zeigen sich wenig überrascht. Schon seit einigen Monaten kursieren Gerüchte über das bevorstehende Rüstungsgeschäft, und in Kiel wurden immer wieder auch offenbar schon zu HDW kommandierte ägyptische Techniker und Verbindungsoffiziere gesehen. Israel soll die U-Bootslieferung an seinen Nachbarn bereits abgesegnet haben. Natürlich wird hier über einen möglichen Zusammenhang mit der deutschen Bereitschaft zur Bezahlung eines Teils der Kosten für das dritte israelische DOLPHIN-II spekuliert.

Die Erneuerung der U-Bootkomponente steht schon seit gut 20 Jahren auf der Agenda der ägyptischen Marine. Optionen reichten dabei von ausgemusterten deutschen U-Booten Typ 206A über gebrauchte ex-jugoslawische U-Boote der HEROJ-Klasse bis zu neuen chinesischen oder russischen U-Booten. Zwischenzeitlich (2001) wurden auch dem niederländischen MORAY-Design Chancen eingeräumt. Nichts davon wurde allerdings realisiert, denn vor einem konkreten Auftrag waren Finanzierungsfragen zu klären. Bei knappen Budgets und deutlicher Nachrangigkeit hinter Heer und Luftwaffe wären neue U-Boote nur aus Geldern der US Militärhilfe bezahlbar, und die USA ließen wenig Interesse erkennen, den Kauft von U-Booten anderer Länder (zumal China oder Russland) finanziell zu unterstützen.

So blieb es bei einer Ende der 1990-er Jahre mit US-Hilfe durchgeführten Kampfwertsteigerung für vier etwa 15 Jahre zuvor aus China importierte U-Boote der ROMEO-Klasse (u.a. Installation eines US-Gefechtsführungssystem und Umrüstung für den Verschuss moderner Torpedos Mk 48 und Seeziel-FK Sub-Harpoon. Marinechef Osama Ahmed el-Gendy betonte auf seiner Pressekonferenz, diese U-Boote seien auch heute noch voll einsatzklar und jederzeit bereit, ihren Auftrag zu erfüllen. Fachleute hegen hier gelinde Zweifel.
hmmm - vielleicht wird mit solchen Abschlüssen nun die Stillhaltepolitik der ägyptischen Streitkräfte gegenüber demokratischen Bewegungen gefördert .... wobei ich mir vorstellen könnte, dass auch andere, am Mittelmeer anliegende Staaten entsprechende Lieferungen für die Ägypter machen könnten.
Ergänzend N-24 Berichte: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/news/newsitem_8188745.html">http://www.n24.de/news/newsitem_8188745.html</a><!-- m -->
Zitat:Empörung in Israel
Deutsche U-Boote für Ägypten

Rund 60 U-Boote der 209er-Klasse wurden bereits in zwölf Länder exportiert. Mit Ägypten kommt nun wohl ein weiterer Staat dazu - und das schmeckt dem ebenfalls deutschen Waffenabnehmer Israel nicht.
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Zitat:.U-Boot-Deal mit Ägypten
Israel beschwert sich bei Deutschland


Zwei deutsche U-Boote sollen nach Ägypten geliefert werden. Israel reagiert nervös: Ägypten sei nach dem Machtwechsel mehr als instabil. Dabei wurden erst kürzlich U-Boot-Deals nach Israel bekannt
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U-Boote dienen nicht der Unterdrückung der eigenen Bevölkerung (ich erinnere an die saudischen Panzer-Wünsche) sondern vielmehr der Kontrolle von Seewegen - und einer der wichtigsten Seewege führt durch den Suez-Kanal über ägyptisches Territorium. Am Südende der Passage durch das Rote Meer ist eine der "Krisenregionen" der internationalen Seeschifffahrt. Es wäre wohl kaum etwas dagegen einzuwenden, wenn sich auch ägyptische Marinekräfte an der Sicherung dieses internationalen Seeweges beteiligen würden. Da hat Ägypten, das in hohem Maße von den Transitgebühren des Kanals lebt, auch ein unmittelbares eigenes Interesse.
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