bestes heer der antike
#16
@Quintus Fabius
Zitat:Das sind Vorurteile, die noch heute nachspielen. Die Quin Dynastie und der Legalismus waren eine absolut totalitäre und rein auf den Krieg ausgrechnete Lehre und Ideologie. Sowohl Kriegstechnisch also auch vom Kampfwillen her als auch von der Strategie her waren die Chinesen mehrmals in ihrer Geschichte absolute Weltspitze, so z.b. auch unter der Tang Dynastie und unter den südlichen Sung die den Mongolen erbitterten Wiederstand leisteten, auch die frühen Ming waren sehr kriegerisch
Die Quin und Ming Dynastien mögen ja kriegerisch gewesen sein, aber eben nur für chinesische Verhältnisse. Welche großen (militärischen) Leistungen haben denn die Chinesen schon fertig gebracht? Die Chinesen waren schon immer ein demographisch großes Volk. Ihre demographische Größe allein ermöglichte das Überleben des Chinesentums, so wie wir es heute kennen.
Gegen die Steppenvölker im Norden und Westen konnte man militärisch nicht viel ausrichten. Wie viele Expeditionen der Chinesen gingen ins Leere nur weil sich der Gegner keiner Entscheidungsschlacht stellte?
Die Chinesen verbarrikadierten sich hinter Mauern und dies nicht nur hinter Stadtmauern sondern auch eben hinter jener berühmt gewordenen Chinesischen Mauer, die aber ihren eigentlichen Zweck, das Fernhalten der Nomadenvölker nicht erfüllte!
Wie gesagt das Überleben Chinas kann man an zwei Sachen fest machen.
->demogarphische Stärke
->Kulturelle/Zivilisatorische Überlegenheit

Hunnen, Uiguren, Mongolen, Mandschu,...
diese wurden nicht in Schlachten besiegt sondern nach und nach in die chinesische Gesellschaft eingegliedert (die ehemaligen Nomaden wurden sesshaft und frönten den Annehmlichkeiten des urbanen Lebens) und später sinisiert.

Somit erkenne ich keine wirkliche militärische Dominanz oder auch nur Fähigkeit der Chinesen (in diesem weiter oben genannten Zeitraum)!

Zitat:Ihre Siege wurden gegen allergrößte und mächtigste Gegner durchgefochten und vor allem mit dem absoluten Willen unter jedweden Umständen zu siegen errrungen und mit absurder Brutalität. Die Griechen und die Makedonen waren entsetzt über die Raubtierhafte Brutalität der frühen Römer.
Nenn mir mal eine Macht zu der Zeit, die die imperialen Ansprüche, die militärische Festlegung (auch in der Gesellschaft), die geografischen und wirtschaftlichen Vorteile hatte wie Rom!
Karthago war eine maritime Macht mit prioritär Handelsinteressen im westlichen Mittelmeer.
In Griechenland und Makedonien herrschte Tumult und Verwirrung.
Jahrzehntelange Kämpfe untereinander und die altgriechische Disposition für die politische Zersplitterung taten ein Größeres als die römischen Waffen es konnten!
Die Kelten waren stark aber uneins. Eine feudalistische Gesellschaft in Stammesverbänden gegliedert, konnte von den Römern auseinanderdividiert werden und dann Teil für Teil unterworfen werden. Stcihwort: Divida et impera Wink

Brutalität und Massenmord waren nicht nur von den Römern angewandt worden, sondern von praktisch jedem. Egal ob sich die jeweiligen Völker der 'Zivilisierten Welt' oder der 'Barbarischen Welt' zugehörig fühlten, die Instrumente der Machtpolitik waren nahezu die Gleichen. Dieser Umstand ist wohl zeitlos, wenn man sich das Gebaren aktueller Großmächte ansieht Wink

Zitat:Das die Ausdehnung des römischen Reiches an Grenzen stieß, liegt zum einen an natürlichen Grenzen durch Kommunikationswege wie auch an der totalen Veränderung der römischen Gesellschaft, nicht zuletzt durch die Zivilisierung Roms ging der Kampfwille der Römer schon in der Zeit der späten Bürgerkriege unter. Es blieb zwar ein römisches Imperium übrig, und die Oberschicht, das eigentliche, echte römische Volk aber war schon komplett vernichtet, es hatte sich in 700 Jahren Krieg selbst aufgerieben.
Dass die Zivilisierung, andere würden sagen Kultivierung, der Römer ihren anfänglichen Militarismus beseitigte ist richtig. Aber ob dem Expansionswillen der Römer wirklich nur natürliche Grenzen wie Flüsse und Meere Einhalt geboten hatten will ich mal bezweifeln. Denn schließlich rüsteten die Römer eigens eine imposante Flotte aus nur um auf Britannien zu landen und es später zu erobern!
Ich denke vielmehr, dass den Römern ganz klar Grenzen gesetzt worden sind.
Im Norden die Germanen, im Süden die Berber, im Osten die Parther,...
Gegen diese Gegner gelangen nur noch zeitweilige, sporadische Siege aber an eine völlige Unterwerfung war nicht mehr zu denken.

Zitat:Also der These mit dem machtpolitschen Vakuum muß ich ganz entschieden wiedersprechen, im Gegenteil: die Römer stießen überall wohin sie sich wandten von Anfang an auf den größtmöglichen und größtdenkbaren Wiederstand
Dein Widerspruch wurde zur Kenntnis genommen aber wo bleibt das schlagende Gegenargument?
Kelten, Iberer,... (auf Karthager und Griechen bin ich ja schon eingegangen)
waren geschwächt von der feudalistischen Ordnung und ihr militärisches Geschick war auch minderwertig.
Schecht bewaffnete Armeen, deren einzige Taktik darin bestand Sturmangriffe zu führen und bei nichtgelingen sich in alle Winde zu zerstreuen?
Ne, die Römer hatten schon Glück mit ihren unmittelbaren Nachbarn.

Natürlich kann man nie etwas verallgemeinern aber doch gewisse Trends aufzeigen, also soll man mich nicht zu sehr auf die eine oder andere Aussage festnageln, denn es sind keine absoluten und endgültigen Aussagen :hand:
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