Griechenland
Die dramatischen Meldungen aus Griechenland häufen sich
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Zitat:Bankenschließung lähmt Wirtschaft

Stand: 12.07.2015 04:44 Uhr
Seit knapp zwei Wochen sind die Banken in Griechenland geschlossen. Der Umsatz im Handel brach seither um 70 Prozent ein, weil die Menschen das Geld horten. Viele Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter in den Zwangsurlaub schicken.

Schon die nackten Zahlen sind erschreckend: Ein Schaden von mehr als einer Milliarde Euro ist der griechischen Wirtschaft entstanden, seit die Banken vor fast zwei Wochen schlossen. Vor allem den Handel hat es hart getroffen: Um 70 Prozent brach der Umsatz ein.
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"Massenentlassungen sind der nächste Schritt"

Aber auch Unternehmen, die ihre Produkte exportieren, sind mehr und mehr betroffen, sagt Athanasios Kelemis, Geschäftsführer der deutsch-griechischen Industrie- und Handelskammer in Athen. "Das liegt daran, dass sie Vorprodukte und Rohstoffe nicht importieren können. Folglich müssen sie ihre Mitarbeiter in Zwangsurlaub schicken, was sehr viele im Handel bereits getan haben. Der nächste Schritt sind Massenentlassungen und Schließungen von Unternehmen."
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Aus Sicht der Gläubiger müsste es eigentlich heißen: "Je eher Griechenland wieder auf die Beine kommt, desto realistischer ist die Chance, dass die Schulden bedient werden können."
Und Europa wacht langsam (zu langsam) auf, und merkt, wer Griechenlands Wirtschaft erdrosselt und damit die Chance für eine gesunde Rückzahlung von Schulden aus Einnahmen zerstört hat
(nur die Angela merkelt nichts)
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Zitat:11.07.15
So rasant löst sich Deutschlands Grexit-Allianz auf

Vor gut einer Woche schien alles klar: Alle 18 Euro-Staaten drohen Athen mit dem Grexit. Doch nun ist alles anders. Deutschland hat noch halb so viel Verbündete – und kann einen Deal kaum verhindern.

Am Ende kommt dann doch der Retterinstinkt durch oder die Angst vor etwas Ungewissem. Wochenlang hatten sich die Regierungschefs der Euro-Zone gemeinsam gegen die Griechen positioniert. 18:1. Nach jeder Sitzung vermeldeten deutsche Regierungskreise mehr oder weniger stolz, Berlin sei mit seiner harten Haltung gegenüber der linken Regierung in Athen eben nicht isoliert. Spanier, Portugiesen, Italiener und Franzosen – all die ansonsten so nachgiebigen Südländer seien dieses Mal auf unserer Seite. Und nun das.
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Zitat:12. Juli 2015, 11:20 Uhr

Renzi geißelt Deutschland: "Genug ist genug"


Deutschland wird von anderen Ländern der Euro-Gruppe für seine ablehnende Haltung zum Griechenland-Vorschlag scharf angegriffen.
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"Es wäre fatal für den Ruf Deutschlands in der EU und der Welt, wenn Berlin jetzt nicht die Chance ergreift, die sich durch die griechischen Reformangebote ergibt. Der Grexit muss verhindert werden", sagte der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn der Süddeutschen Zeitung. "Wenn Deutschland es auf einen Grexit anlegt, provoziert es einen tiefgreifenden Konflikt mit Frankreich. Das wäre eine Katastrophe für Europa", warnte der luxemburgische Sozialdemokrat.
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Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi äußert ebenfalls scharfe Kritik an Deutschland im griechischen Schuldenstreit. Eine Demütigung Griechenlands dürfe es nicht geben, sagt Renzi der Zeitung Il Messaggero. "Italien will keinen Austritt Griechenlands aus dem Euro, und zu Deutschland sage ich: genug ist genug."

Er wolle Deutschland drängen, eine Einigung mit Griechenland in der Schuldenkrise zu akzeptieren. "Jetzt muss der gesunde Menschenverstand zum Zuge kommen und ein Abkommen geschlossen werden", zitiert das Blatt Renzi weiter. Nachdem der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras Vorschläge entsprechend den europäischen Forderungen vorgelegt habe, müssten die restlichen Euro-Staaten einer Einigung zustimmen. "Einen europäischen Partner zu demütigen, obwohl Griechenland fast alles aufgegeben hat, ist unvorstellbar", zitierte die Zeitung Renzi weiter. Vom Sprecher des Regierungschefs war zunächst keine Bestätigung für die Zitate zu erhalten.

Zuvor hatte Dimitrios Papadimoulis, Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Abgeordneter der griechischen Regierungspartei Syriza, Deutschland vorgeworfen, mit neuen Forderungen im Schuldenstreit Griechenland erniedrigen zu wollen. Im Gespräch mit dem Sender Mega TV spricht er zudem von einem Versuch, die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras zu stürzen.
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Zitat:Aktualisiert vor 5 Minuten
"Genug ist genug" - Renzi weist Deutschland zurecht
Bis zum Nein im Referendum stand es 18:1, alle gegen Griechenland. Doch seit Athen an den Verhandlungstisch zurückgekehrt ist, ist die Euro-Gruppe gespalten – und macht Deutschland zunehmend Vorwürfe.
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Zitat: Braucht Griechenland einen Schuldenschnitt?

In London wurde den Deutschen nach 1945 ein Großteil ihrer Schulden erlassen. Ein Vorbild für den Umgang mit Griechenland? Nein. Dafür gibt es bessere Argumente.


12.07.2015, von Christian Siedenbiedel Zwei Fragen werden im Augenblick im Ausland stärker diskutiert als in Deutschland.
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Die erste Frage: Müssten nicht eigentlich die Deutschen die Ersten sein, die für einen Schuldenschnitt Griechenlands plädieren – weil sie aus ihrer eigenen Geschichte wissen, dass ein hoch verschuldeter Staat (wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg) nur dann wieder auf die Beine kommt, wenn er zunächst die Schulden loswird und dann mit dem Wachstum beginnen kann?wei Fragen werden im Augenblick im Ausland stärker diskutiert als in Deutschland.

Die zweite Frage, die international stärker diskutiert wird als hierzulande, hängt eng damit zusammen: Kann Griechenland es schaffen, aus seinen Schulden „herauszuwachsen“? Falls Griechenland den Euro doch nicht verlässt, gäbe es im Prinzip ja zwei Möglichkeiten, wie das Land seine erdrückenden Schulden wieder in den Griff bekommt. Entweder die Gläubiger erlassen dem Land einen großen Teil davon. Oder aber Griechenland schafft es tatsächlich, durch erzwungene Reformen und zusätzliche Hilfen seine Wirtschaft so anzukurbeln, dass das Wachstum und die dann wieder sprudelnden Steuereinnahmen die „Tragfähigkeit“ der Schulden wiederherstellen, wie das im Slang der internationalen Institutionen heißt.

Schuldenkonferenz war Fundament des Wirtschaftswunders

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Amerikanische Medien wie die „New York Times“ werfen Deutschland nun unter Berufung auf Ökonomen vor, die historischen Lehren aus der eigenen Nachkriegsgeschichte vergessen zu haben. Sie erinnern an Hermann Josef Abs: Der legendäre spätere Vorstandschef der Deutschen Bank habe als Chefunterhändler der deutschen Delegation bei der Londoner Schuldenkonferenz 1953 durchgesetzt, dass die deutschen Auslandsschulden de facto halbiert worden sein. Das sei das Fundament des Wirtschaftswunders gewesen.

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Sicher ist: Bei der Frage, ob die Schulden Griechenlands trotz des ersten (offenen) Schuldenschnitts im März 2012 und des zweiten (verdeckten) Schuldenschnitts im November 2012 jetzt wieder untragbar hoch sind, spielt die desaströse Entwicklung der Wirtschaft eine erhebliche Rolle. Der IWF beispielsweise kommt in seiner letzten Analyse vom 26. Juni zu dem Schluss, dass die Schulden Griechenlands im Verhältnis zu seiner Wirtschaftsleistung nicht mehr tragbar seien. Er schlägt daher als eine Lösung einen Schuldenschnitt vor.
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Zuletzt lagen sie bei knapp 180 Prozent des BIP. Das hängt in erster Linie mit dem dramatischen Einbruch der Wirtschaft zusammen. Zwar sind auch die nominalen Schulden gestiegen, von 305 auf 319 und zuletzt 317 Milliarden Euro. Der weitaus stärkere Effekt ging aber vom Rückgang des Bruttoinlandsprodukts aus.
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und warum ist die Wirtschaft zusammen gebrochen? Mein ständiger Einwand gegen erdrosselnde Spardiktate .... warum als nicht konsequent sein?
Zitat:... Das wichtigste Argument, warum man die Forderungen trotzdem nicht erlässt, ist wohl: Weil die Politiker in den Gläubigerländern dann offen zugeben müssten, dass das Geld weg ist.
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