(Allgemein) Sind die Einsätze der Bundeswehr alle wirklich sinnvoll?
#64
In der SZ ist heute ein recht interessanter Artikel über die Arbeit der Unmik im Kosovo die ich ja auch schon bewundern durfte.

Er geht über den Bayerischen Polizisten M.Kirchner der dort seit März tätig zu sein versucht.

Die Unmik setzt sich allein in Prizren aus Polizisten aus zur Zeit 48 Nationen zusammen, es waren aber auch schon mehr früher ebenso wie es insgesamt mehr Nationen sind (wie war das mit der Zahl der Nationen ??)

„An diesem Tag bildet er (Kirchner) mit Fidelis Nyachowe aus Simbabwe ein Team. Die beiden sind gleich zu Dienstbeginnn losgefahren, doch zunüchst können sie das Geschäft nicht finden. Am Funkgerät sitzt ein Amerikaner mit einem derartien Slang, das beide ihn nicht verstehen. What ? fragt Kirchner wieder und wieder, What ? Die Hausnummer zu der beide wollen bleibt so unklar und so müssen Kirchner und Nyachowe die Straße auf und abfahren bis sie das Geschäft in dem wieder einmal eingebrochen wurde gefunden haben. Das dauert eine viertel Stunde.
........

Angeblich hat sich die Situation entspannt. Kirchner ist da anderer Meinung: Unter der Oberfläche köchelt es, sagt er. Anfang Juli wurden 3 Unmik Fahrzeuge durch Handgranaten zerstört. Eine Dienststelle der Unmik wurde beschossen. Im Herbst stehen neue Gespräche über die Unabhängigkeit des Kosovo an. Dann könnte es wieder viel gefährlicher werden. Kirchner befürchtet, daß sich dann Angriffe der Albaner direkt gegen die UN richten werden.
Mittlererweile fühlt er sich zunehmend unsicher.

Als Kirchner und sein Partner vor dem Geschäft endlich ankommen sind die Herren von der Spurensicherung immer noch nicht da. Also heißt es warten. Ein zweites Unmik Auto kommt dazu. Der Ladenbesitzer steht in einige Entfernung und sagt derweilen was er von der Unmik hält : nämlich gar nichts! Sie sind gekommen, angeblich um zu helfen. Aber sie helfen nicht. Ich weiß nicht was sie tun, meint er und fügt hinzu, Die Serbische Polizei war viel besser. Und das von einem Albaner.

Michael Kirchner meint, daß die Probleme zwischen Serben und Albanern in Prizren abgenommen hätten, im Gegensatz würde zunehmend die UN zum Feindbild werden. Seit den Märzunruhen vorigen Jahres leben aber auch de facto keine Serben mehr in der Stadt.

Kirchner lächelt den Ladenbesitzer an, er hat ihn nicht verstanden. Von der internationalen Polizei kann hier niemand serbokroatisch oder kosovo-albanisch. So bekommen sie nicht mit was die Kosovaren direkt vor ihnen besprechen.

Während Kirchner die Arbeit der Spurensicherer penibel überwacht, steht Fidelis Nyachowe daneben und sieht gelangweilt in die Gegend als ginge ihn das alles gar nichts an. Ob er die Hintergründe des Kosovo Konfliktes kennt ? Well, sagt, ich zum ersten Mal in Europa. Dann fällt ihm doch noch etwas ein : er hat Frau und 4 Kinder in seiner Heimatstadt Massvingo, denen will er möglichst viel Geld mitbringen. Etwas unmotiviert schreibt er den Namen des Ladenbesitzers auf als Kirchner ihn dazu auffordert.

Nach dem Einbruch gibt es für heute keinen weiteren Einsatz mehr, die Albaner melden nur noch die wenigsten Vorkommnisse, und die Unmik ist darauf angewiesen, daß der Kosovo Police Service die Vorfälle meldet. Überhaupt hat Kirchner das Gefühl völlig vergessen zu sein.

Im Kaffeehaus gegenüber der Polizeistation sitzen Polizisten aus allen Ländern der Erde. Jedes Land in seiner eigenen Uniform. Ein Pakistani schwärmt von den schönen Frauen im Kosovo und zwei Italiener reden übers Essen. Die Amerikaner blicken auf einen Fernseher utner der Decke, sie verstehen kein Wort der Sendung. M Kirchner bestellt sich was zu Essen......


Dazu : aus Kontakten die ich noch zur Truppe habe habe ich schon öfters gehört, daß die Albaner zunehmend unwillig sind, die UN weiter im Land zu haben. Während man die Friedenstruppen vor allem die Deutschen zum Schutz gegen die Rache der Serben durchaus noch da haben will, wäre ein Gros der Albaner dafür, daß die UN besser gestern als heute verschwindet.

Desweiteren horten die Albaner nach allem was man so mitkriegt massenweiße Waffen, eine gefährliche Situation. Ich sehe die Wahrscheinlichkeit daß binnen der nächsten 2 Jahre ein Guerillakrieg gegen die Besatzer dort losgeht als recht groß an.

Da stellt sich doch die Frage nach den Ursachen einer solchen Mißstimmung, nicht wahr ?!
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