Generalmobilmachung
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Zitat:KaZaK postete
Mhh nicht schlecht aber sollen die Soldaten den immer dann radio hören oder was? Irgendwie nicht ganz raffiniert! :|
Der Krieg kommt im Normalfall ja auch nicht von heute auf morgen, sondern kündigt sich ja durch eine krise usw. an, in deren Verlauf wird die gesamte Bevölkerung aufgefordert ständig sich auf dem laufenden zu halten.

Als die Bundeswehr noch über das Territorialheer, also eine groß angelegte Reservearmee verfügte gab es die drei Territorialkommandos (Nord, Süd, Schleswig-Holstein), wobei Nord und Süd in insgesamt fünf Wehrbereichskommandos unterteilt war. Jedes Wehrbereichskommando, sowie das Territorialkommando Schleswig-Holstein verfügten über über ein teilaktives Heimatschutzkommando (die späteren Heimatschutzbrigaden). Die Wehrbereichskommandos wiederum untergliederten sich in Verteidigungsbezirkskommandos, welche sich wiederum in Kreisverteidigungskommandos. In diesen Kreisverteidigungskommandos (gibt es schon lange nicht mehr) gab es zwei Stellen, einen Offizier und einen Unteroffizier, die saßen direkt im Rathaus oder Ordnungsamt. Diese führten Karteikästen über alle wehrfähigen Männer (ich glaube das waren alle gesunden Männer unter 52 oder 56 Jahren) und ihre Einplanung im Territorialheer. Dazu kammen noch andere Listen, z.B. alle Lkw und Erdarbeitsmaschienen im Zuständigkeitsbereich. Wenn eine Krise sich angebahnt hätte, politisch gibt es da zwei Stufen, den Spannungsfall und den Verteidigungsfall (beide bringen in abgestufter Form Sonderrechte für die Bundeswehr mit sich und im V-Fall wäre die Kommandogewalt über die Bundeswehr vom Verteidigungsminister auf den Bundeskanzler übergegeangen) , wären an alle eingeplanten Reservisten ( auch solche, die als KDVler Zivildienst gemacht haben) aktualisierte Einplanungsbescheide sowie Mobilmachungsbefehle welche per Kennwort in Rundfunk und Fernsehn ausgelöst worden wären verschickt worden. Ob es ein Notkennwort damals gegeben hat ist mir nicht bekannt, heute gibt es das nicht mehr. Nach Auslösen der Mobilmachung hätten sich die Reservisten in den befohlenen Kasernen und Depots zur Ausrüstung gemeldet und wären dann in ihre Bereitstellungsräume bzw. Verfügungsräume verlegt worden. Auch wären dann so ziemlich alle privaten LKW und Erdarbeitmachienen requiriert worden und der Bundeswehr zur Verfügung gestellt worden. In Deutschland hätten dann knapp 1 Million Mann unter Waffen gestanden, jeweils Hälfte/Hälfte Territorialheer und Feldheer. Der maßgebliche Unterschied zwischen Territorialheer und Feldheer ist hierbei nicht mal die Ausstatung sondern dass die Bundesrepublik Deutschland das Territorialheer unter ihrem dirketen Kommando hatte, während das Feldheer dem SACEUR unterstanden hätte.

Gruß NoBrain


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