Generalmobilmachung
#16
@ Cyprinide

Zu Levée en masse:

Zitat:Haager Landkriegsordnung
Nach Art. 2 der Haager Landkriegsordnung sind neben den regulären Truppen eines Kriegspartei auch Zivilisten Kombattanten, wenn die Bevölkerung eines nicht besetzten Gebiets beim Herannahen des Feindes aus eigenem Antriebe zu den Waffen greift, um die eindrigenden Truppen zu bekämpfen, ohne Zeit gehabt zu haben, sich wie reguläre Truppen zu organisieren. Diese Massenerhebung (im französischen Vertragstext: "Levée en masse") wird als kriegführend betrachtet, wenn sie die Waffen offen führt und die Gesetze und Gebräuche des Krieges beachtet.
Hat also nichts mit Generalmobilmachung zu tun, die Leute sind weder militärisch ausgebildet oder militärisch organisiert.

Da hingegen der Volkssturm:

Zitat:Der Volkssturm wurde von der nationalsozialistischen Regierung durch einen Führererlass vom 25. September 1944 einberufen, um die regulären Truppen der deutschen Wehrmacht zu verstärken. So sollten alle bislang noch nicht kämpfenden waffenfähigen Männer zwischen 16 bis 60 Jahre eingezogen werden , um den Kernbereich des Deutschen Reiches zu verteidigen und so den deutschen "Endsieg" herbeizuführen. In den Plänen der nationalsozialistischen Regierung unter Adolf Hitler war eine Rekrutierung von sechs Millionen Männern angestrebt.

Die organisatorische und politische Verantwortung hatte der Chef der Parteikanzlei der NSDAP, Martin Bormann, inne. Den militärischen Oberbefehl über den Volkssturm hatte jedoch Heinrich Himmler. Die Wehrmacht, in deren Zuständigkeit traditionell die Aufstellung eines solchen Landsturms fiel, wurde dabei ausgeschaltet. Der in Bataillone aufgeteilte Volkssturm wurde lokal auf Gauebene durch die NS-Gauleiter aufgebaut, begleitet von umfangreichen Propagandaaktivitäten. Als äußeres Kennzeichen trugen die Eingezogenen eine Armbinde mit dem Aufdruck "Deutscher Volkssturm". Das Aufgabengebiet des Volkssturmes umfasste in erster Linie Bau- und Schanzarbeiten, Sicherungsaufgaben und die Verteidigung von Ortschaften, zumeist in unmittelbarer Heimatgegend.

Auf Adolf Hitler vereidigt und von der nationalsozialistischen Propaganda als entscheidende Reserve gegen die vorrückenden Alliierten aufgewertet, zogen die zumeist jugendlichen Hitlerjungen und alten Männer notdürftig bewaffnet und schlecht ausgebildet in einen ungleichen Kampf gegen einen überlegenen Gegner. Die Funktion ihrer Karabiner, Panzerfäuste und Maschinengewehre mussten sie zumeist erst in Schnellkursen erlernen.
Ich denke, dass das was sich manche hier unter einer Generalmobilmachung vorstellen sehr viel mehr mit dem Beispiel des Volkssturm zu tun hat, als mit einer Levée en masse. Auch wenn er kein Teil der Wehrmacht war.

Auch wenn die Wehrmacht 15 Millionen Mann unter Waffen hatte, so kann man auch hier die Situation nicht mit heute vergleichen. In der Reichswehr wurde so ausgebildet, das jeder Soldat die Tätigkeiten ausführen konnte, welche der Funktioner zwei Ebenen über ihm ausführte. (Ein einfacher Soldat konnte z. B. ohne Probleme als Gruppenführer eingesetzt werden.) Dadurch konnte die Wehrmacht nach Einführung der Wehrpflicht derartig schnell aufwachsen und auch noch die ersten zwei Kriegsjahre die Verluste an Führern und Unterführern ganz gut auffangen. Spätestens ab Frühling 1942 war das dann nicht mehr möglich, weil die Verluste zu groß wurde. Diese Verluste stiegen immer schneller an, weil der Führernachwuchs immer kürzere und somit auch qualitativ schlechtere Ausbildungen erhielt (1943 überlebte ein Zugführer bei der Infanterie im Fronteinsatz im Durchschnitt zwei Wochen). D.h. man kann so ein großes Heer führen, aber die Qualität der Führung im bsonderen und auch die Qualität des Heeres im Allgemeinen werden doch stark nachlassen.

Gruß NoBrain
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Edit: Quelle für beide Artikelausschnitte ist Wikipedia.


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