Der Mongolensturm
#47
Ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und werde auch noch ein bischen recherchieren.
Aber es gibt nach meiner Kenntnis keinen Hinweis darauf, dass bei Ain Djalut auf mongolischer Seite größtenteils "Fremdvölker" kämpften. Im Gegenteil es wird immer darauf verwiesen, dass die mongolischen Truppen mit der klassischen mongolischen Kampfweise und der klassischen mongolischen Ausrüstung kämpften. Das wiederspricht der These, dass es größtenteils keine Mongolen waren. Denn die Mongolen haben Kämpfer anderer Völker immer in ihrer eigenen traditionellen Kampfweise eingesetzt und ihnen nicht die mongolische Kampfweise abverlangt.

Und die offenen Kämpfe zwischen den mongoloschen Truppenführern kam meines Wissens nach erst später zum Tragen, deutlich nach der Schlacht - und vieleicht auch wegen der Schlacht.

Der Abzug der mongolischen Hauptstreimacht zur Klärung der Erbfolge hatte auch deswegen keinen Einfluß, weil ein Abzug ohnehin geschehen wäre, da zu der Jahreszeit mehr als ein Tumen in dem Gebiet nicht versorgt werden konnte. Und es wäre auch ohne Abzug der anderen Truppen nicht mehr als dieses Tumen geschickt worden. Der Abzug kann höchsten die weiteren militärischen Erfolge der Mamelucken nach der Schlacht erklären, da die Mongolen keinen Ersatz schicken konnten um sie zu stoppen. Aber an der Schlacht selbst ändert die Tronfolgeregelung nichts.

Außerdem erklären die Geschichtsschreiber beider Seiten relativ einmütig, dass es nicht an der Performance der mongolischen Truppen lag sondern an der besseren Aufklärung, Vorbereitung und Führung bei den Mamelucken. Nirgends wird von mongolischer Seite darauf verwiesen, dass die Niederlage auf das Fehlen von ethnisch-mongolischen Truppen zurückzuführen ist. Die mongolischen Geschichtsschreiber behaupten, dass die Truppen in einen Hinterhalt gekommen wären. Nach den ägyptischen Quellen, war dieser "Hinterhalt" allerdings nicht beabsichtigt, sondern ergab sich aus dem Kampfverlauf.
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