Der Mongolensturm
#54
Diese Schlacht hatte aber keine langfristige Auswirkungen, sie hatte genau genommen keine Auswirkungen.

Hätte diese Schlacht nie stattgefunden, dann wäre die Lage genau die gleiche gewesen und es hätte sich nichts geändert. Der Krieg im Kaukasus zwischen den Mongolischen Teilreichen hätte genau so stattgefunden und es wäre auch ohne diese Schlacht nie zu einer Eroberung Ägyptens gekommen.

Diese Schlacht ist deshalb keine Strategische, gerade eben weil sie keine langfristischen Auswirkungen hatte.

Zitat:Die Feindseligkeiten sind erst später offen ausgebrochen zwischen der Goldenen Horde und dem Ilchanat, größtenteil auf betreiben von Hülegü. Sie haben zwar beide verschiede Anwärter unterstützt aber es kam Anfangs nicht zu Kämpfen und auch wärend der Meinungsverschiedenheiten hatten noch die Teile der Goldenen Horde auf Seiten von Hülegü gegen gemeinsame Feinde gekämpft.

Das ist falsch. Laut Spuler (Die Goldene Horde) sind die Truppenteile der Goldenen Horde die Hüughlaa auf Befehl des KaKhan unterstellt waren mit bekannt werden des Todes des KaKhan abgezogen, also schon Ende 1259/Anfang 1260. Schon während des Abzugs kam es zu Kämpfen zwischen den Mongolischen Einheiten der beiden.

Im Jahr 1261 standen sich beide bereist feindselig gegenüber und der offene Krieg brach bereits aus, bevor die Gesandschaft der Mameluk in Sarai eintraf. Es ist sogar durchaus denkbar, dass die Mameluk gerade eben aufgrund der Feindseligkeiten überhaupt erst eine Gesandschaft schickten.

Das ganze greift aber Geographisch noch weiter aus. Berke war unter anderem eng mit Qaidu verbündet, der wiederum ein erbitterter Gegner Hüughlaas war. Die Truppen Qaidus standen in Zentralasien Nordöstlich und Östlich des Iran. Die Mongolen im Iran hatten es damit schon 1260 mit zwei Gegnern zu tun, zum einen den Mameluk im Westen, zum anderen Qaidu im Osten. Dazu kam auch noch ein Aufstand im Iran und eine Erhebung eines der Söhne Hüughlas gegen ihn. Bereits 1261 kam dann der Krieg gegen Berke hinzu, der sich dann im Endeffekt in einen Dreifrontenkrieg auslief. Damit waren die Mongolen im Iran vollständig eingekreist. Dennoch gelang es Hüughlaa in erbitterten und sehr verlustreichen Kämpfen den gesamten Kaukaus schon bis 1264 zu erobern und die Goldene Horde aus diesen Gebieten zu vertreiben. Im weiteren entstandte Berke dann sogar mehrmals eigene Truppen nach Ägypten, um die Mameluk zu beruhigen, weil diese wegen der Siege Hüughlaas im Kaukasus einen weiteren Angriff auf Ägypten fürchteten. All diese Ereignise hätten auch ohne diese Schlacht so stattgefunden.

Diese Schlacht hatte gerade eben keine langfristigen Auswirkungen. Und gerade deshalb hat sie keine strategische Bedeutung.

Alles was nach der Schlacht geschah, erfolgte aufgrund des Todes des Möngkä KaKhan Ende 1259. Die Truppen der Goldenen Horde die unter Hüughlaa standen, zogen schon 1259 ab. Die Kämpfe brachen sogar bereits beim Abzug aus, während umgekehrt Hüuglhaa wegen dieses Abzugs das Fünftel der Beute das Berke zugestanden hätte nicht auszahlte. Der ganze Krieg im Kaukasus gegen Berke und im Osten des Iran gegen Qaidu hätte auch ohne diese Schlacht stattgefunden.

Hätte diese Schlacht nie stattgefunden, es hätte sich rein gar nichts geändert. Ägypten wäre nie erobert worden, die Expansion der Mongolen wäre zu Ende gewesen, auch ohne diese Schlacht.

Die Schlacht ist strategisch gesehen nur insofern von Bedeutung, als das sie den Mameluk die Herrschaft über Syrien einbrachte und damit das Ende der Kreuzfahrerstaaten einleitete. Für die Mameluk und für die Kreuzfahrer war damit diese Schlacht bedeutsam, für die Frage der Herrschaft über die Levante. Für die Mongolen aber war sie irrelevant.
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