Ritterorden
#15
Der Orden von Dobrin wurde 1228 von Bischof Christian von Preußen und Konrad von Masowien (trotz des Namens ein rein polnischer Adeliger) gegründet. Sein Ziel sollte der Schutz der wenigen Christen in Preußen und der polnischen Grenzgebiete vor den noch überwiegend heidnischen Prussen sein.

Dieser erste Orden von Dubrin war überwiegend von Polen geprägt und einige Angehörige waren schon Deutsche und christliche Balten.

Den Namen erhielt der Orden nach der Burg Drohiczyn die am Fluss Bug lag. Er bestand bis 1237 als er dann im Deutschen Orden aufging. Ab 1233 traten immer mehr Deutsche in diesen Orden ein.

Zur Frage wie Deutsch der Deutsche Ritterorden war:

Er war ausgesprochen Deutsch geprägt, das bezieht sich aber primär auf die Sprache und auf die Kultur, nicht auf die Herkunft der Ritter selbst. Umgangssprache im Orden war das Deutsche, und man verstand sich primär als Deutsch. Darunter verstand man aber damals etwas anderes als heute, es gab damals noch keinen Deutschen Nationalen Gedanken, Deutsch war vor allem eine Frage der Sprache und der Zugehörigkeit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Mit dem Namen wollte der Orden also die von ihm verwendete Sprache und seine Ausrichtung auf den Kaiser und das Reich hin ausdrücken.

Später dann auch den Gegensatz zu Polen, man verstand sich aber auch da nicht als Deutsche in einem höheren Sinne, also als Volk sondern man sah sich selber als einen eigenen Staat mit sozusagen eigener Identität. Das Deutsch bezog sich auch dann noch auf die Sprache, die Kultur und den Gegensatz zu Polen. Ein Ritter des Deutschen Ordens hätte es negiert, hätte man ihm gesagt er gehöre dem gleichen Volk an wie beispielsweise ein Bayer oder Thüringer. Dieses Selbstverständnis wurde immer stärker je mehr der Orden sich aus der Region selbst und aus assimilierten Balten rekrutierte. So entstanden die Preußen als neuer deutscher Stamm.

Außerdem darf man das christliche Element nicht verkennen. Der Orden verstand sich selber in erster Linie als Christlicher Staat, also übergeordnet der Frage der Herkunft. Genau genommen war er nur direkt dem Papst unterstellt und tatsächlich eine völlig eigenständige Macht.

Viele Ritter des Ordens gerade im Baltikum waren prussischer Abstammung, oder andere Balten. Insbesondere gilt das für den Schwertbrüderorden der ja mehr baltisch als deutsch war und einen wichtigen Teil des Deutschen Ordens stellte. Der Orden war zwar der Sprache und Kultur nach Deutsch, aber von der Rekrutierung her massiv Baltisch geprägt. Obwohl der Orden einen jahrzehntelangen Vernichtungskrieg gegen heidnische Balten führte, waren gleichzeitig auch sehr viele christliche Balten Mitglieder des Ordens.

Aus dieser Vermengung entstanden im Endeffekt die Baltendeutschen ebenso wie die Preußen. Entgegen manchen Werken und dem Eindruck rottete der Orden die Prussen nicht aus, er assimilierte sie sprachlich und kulturell.

Anfangs dienten auch etliche Polen und Tschechen im Orden, dies ließ aber immer mehr nach je mehr der Orden in einen Gegensatz zu Polen geriet.

Die von dir erwähnten Gastritter waren keine Mitglieder des Ordens und kamen tatsächlich aus ganz Europa. Genau genommen waren sie Teilnehmer eines Kreuzzuges, also Kreuzritter. Von diesen traten kaum welche in den Orden ein, in der Spätzeit eigentlich überwiegend nur Deutsche.

Der Orden rekrutierte sich zu der Zeit wo diese "Gäste" an seiner Seite kämpften überwiegend schon aus der Region selbst, also aus Deutschen, Baltendeutschen und Balten.
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