Seestreitkräfte in Südamerika
#11
inzwischen etwas ausführlicher:
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Zitat:Überraschend hat die kolumbianische Marine am 28. August zwei von der Deutschen Marine ausgemusterte U-Boote Typ 206A in Dienst gestellt.

Die kleine Feier fand in engstem Rahmen im Kieler Marinearsenal statt. Mit kolumbianischen Flaggen dekoriert, wurde aus ex U-23 die INTREPIDO, aus ex U-24 die INDOMABLE. Die beiden fast 40 Jahre alten U-Boote waren zuvor bereits offiziell übernommen worden. Öffentlichkeit oder Presse waren bei der offiziellen Indienststellung laut Auskunft des Direktors des Marinearsenals auf ausdrücklichen Wunsch der kolumbianischen Marine nicht zugelassen – auch wenn die örtlichen „Kieler Nachrichten“ dann offenbar doch - exklusiv? - dabei sein durften (ein Schelm wer Böses dabei denkt …). Solchermaßen offiziell ausgeladen, musste das unten abgebildete, für MarineForum gemachte Foto denn auch aus gehöriger Entfernung entstehen.
<Foto>

Obwohl Medien schon vor mehr als einem Jahr kurz über eine mögliche Übernahme ausgemusterter 206A durch Kolumbien berichtet hatten, kommt der Transfer doch überraschend. Im Juni 2010 hatte die Deutsche Marine aus wirtschaftlichen Überlegungen alle sechs verbliebenen U-Boote TYP 206A kurzfristig aus dem aktiven Dienst genommen. Die vorzeitige Ausmusterung (eigentlich sollten die U-Boote nur nach und nach außer Dienst gestellt werden, das letzte Boot noch bis 2015 fahren) war von vornherein mit dem Wunsch verbunden, die 206A an eine befreundete Marine zu verkaufen. So wurden zunächst auch nur zwei der sechs U-Boote nach Wilhelmshaven überführt und dort eingemottet. Die anderen vier Boote blieben an der Ostsee, wo sie für einen möglichen Käufer „warm gehalten“, d.h. so gepflegt wurden, dass sie grundsätzlich fahrbereit blieben.

Als neuer Besitzer kam vor allem Thailand in Frage; bei fortgeschrittenen Verhandlungen mit der südostasiatischen Marine war Kolumbien schließlich überhaupt kein Thema mehr, und auch als die bereits als „beschlossen“ gemeldete Übernahme von 206A durch die thailändische Marine überraschend doch nicht zustande kam, blieb es um die Boote ruhig. Angeblich hatte Kolumbien Termine verstreichen lassen, war sogar schon die Verschrottung der U-Boote in die Wege geleitet worden.

Für die Kurzfristigkeit der Übernahme spricht auch, dass die U-Boote bei ihrer Indienststellung noch die früheren deutschen Nummern am Turm trugen. Diese dürften allerdings verschwinden, wenn sie für ihren neuen Besitzer aus- und umgerüstet (Tropikalisierung) werden. HDW geht von einem Auftrag dazu aus, auch wenn natürlich grundsätzlich möglich ist, dass die Boote so wie sie sind mit einem Frachtschiff überführt und dann auf einer kolumbianischen Werft für den Einsatz bei ihrer neuen Marine vorbereitet werden. Übrigens werden wohl noch zwei weitere ex-deutsche 206A mit nach Südamerika gehen; sie werden allerdings nicht mehr in den aktiven Dienst zurück kehren, sondern sollen als Ersatzteilspender dazu beitragen, INTREPIDO und INDOMABLE noch möglichst lange in Dienst zu halten. Wahrscheinlich dürfte es sich dabei um die anderen beiden noch bei HDW aufliegenden Boote handeln, auch wenn natürlich nicht ganz auszuschließen ist, dass es die in Wilhelmshaven eingemotteten Boote sind.

Die Namensvergabe spricht dafür, dass die beiden ex-deutschen U-Boote in der kolumbianischen Flottenliste an die Stelle zweier anderer U-Boote treten. Bisher trugen nämlich zwei 40 Jahre alte, ex-italienische Klein-U-Boote (23 m, 60ts) die Namen INTREPIDO und INDOMABLE. Man kann sicher davon ausgehen, dass die kolumbianische Marine sich nun von diesen vor allem für Kommandounternehmen geeigneten kleinen Booten getrennt hat.
zu letztem Absatz erlaube ich mir die Bemerkung, dass Kolumbien evtl. inzwischen über genug "Drogen-Tauchboote" verfügt, um die beiden 40jährigen "Oldtimer" abzulösen ....
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Seestreitkräfte in Südamerika - von Erich - 13.07.2008, 14:42

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