(Zweiter Weltkrieg) Wrack der "Graf Zeppelin" gefunden
#7
Ich habe mir gestern mal die Mühe gemacht, die unterschiedlichen Geschichten über den "Verbleib" der Graf Zeppelin so durch die Literatur und das Netz geistern zusammenzusuchen:

Story 1:

Russische Bergungsspezialisten machten das Schiff im Jahre 1946 wieder schwimmfähig und das Schiff wurde nach Swinemünde geschleppt, wo es ab Februar 1947 unter der Bezeichnung PB-10 von Spezialisten der Russischen Kriegsmarine hinsichtlich der Konstruktion untersucht wurde. Nachdem die Studien abgeschlossen waren, wurde "GRAF ZEPPELIN" zur Versenkung als Zielschiff bestimmt. Am 18.06.1947 ist er dann auf der geographischen Position
von 55° 48°/ 18° 30´0 durch Torpedos von Torpedoschnellbooten und des Zerstörers "Grozyashchiy" versenkt worden.

Story 2:

Die GRAF ZEPPELIN wurde nach der Hebung 1946 mit Kriegsbeute beladen und zur Sowjetunion geschleppt, wo sie anschließend als Torpedoziel verwendet wurde.

Story 3:

Die GRAF ZEPPELIN wurde nach der Hebung im August 1947 mit Kriegsbeute beladen und in Richtung Sowjetunion geschleppt, lief aber am 15. August 1947 15 Meilen von Rügen entfernt auf eine Mine und sank.

Story 4:

Die herangerückten Russen hoben den Träger und verlegten ihn 1947 nach Swinemünde wo er mit Kriegsbeute beladen wurde. Auf der anschließenden Überführung nach Leningrad wurde das Schiff durch Minentreffer so stark beschädigt, dass eine Fertigstellung nicht mehr in Betracht kam. So wurde GRAF ZEPPELIN in den Jahren 1948/49 in Leningrad abgewrackt.

Story 5:

Die GRAF ZEPPELIN wurde am 25 August 1947 nach Leningrad geschleppt, in ðâ-101 umbenannt und als schwimmende Basis verwendet. Am 16. August 1948 wurde sie vor Swinemünde als Zielschiff verankert und mit Bomben im Rumpf, Lufttorpedos und Bomben aus der Luft versenkt.

Story 6:

Auf dem Weg nach Russland kenterte die GRAF ZEPPELIN 1947 im Golf von Finnland und wurde 1948/49 in Leningrad verschrottet.

Story 7:

Die GRAF ZEPPELIN wurde 1946 nach Leningrad geschleppt und dort 1948/49 von Zerstörertorpedos zum Sinken gebracht.

Es gibt noch weitere Storys, die geringfügig variieren.

Was immer noch nicht klar ist, ist, wie die GF letzten Endes gesunken ist. Bomben? Torpedos? Mine? Gezielte Sprengung?


Betaucht werden dürfte das Wrack nur sehr selten. 80m Tiefe erfordert die Ausbildung zum technischen Taucher und die entsprechende Ausrüstung. Und das ist, wie auch Tauchboote, sehr teuer.


Die GF wurde sicherlich nicht von den Sovjets für eine Inbetriebnahme in Erwägung gezogen. Dazu war sie erstens zu sehr zerstört (die Maschinenanlage und viele wietere essentielle Ausstattungsbestandteile waren von den Deutschen gesprengt worden und damit quais vernichtet) und 45/46/47war der Kalte Krieg für die Beteiligten noch ferne Zukunft, sie laborierten ja noch am WW II. Sprengversuche und Versenkungsversuche an dem Schiff dürften weniger der Gewinnung bestimmter Flugzeugträgertypischer Erfahurngen gedient haben als allgmeinen Studien zum Thema Standfestigkeit grösserer Kreigschiffe, ein Thema das damals, speziell nach den Erfahurngen des WW II bei allen Beteiligten sehr en vogue waren, wobei die Sovjets im Gegensatz zun den Briten und der USN keinen echten eigenen Erfahrungen hatten und damit darauf angewiesen waren, diese irgendwie nachzuholen. Und die GF war halt das grösste und am ehesten noch als modernes Schiff einzustufende Objekt das sie zur Verfügung hatten.
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