Makedonien ein eigener Staat
#8
Die Wahrheit hat Anspruch darauf, ohne wenn und aber gezeigt zu werden



In den Balkankriegen 1912/1913 eroberte Griechenland mit Ägäis-Makedonien 51 Prozent des Territoriums der historischen Großregion Makedonien – ein durch ethnische Gemengelage geprägtes Gebiet, dessen primär griechischsprachige Bevölkerung nur 10-20 Prozent ausmachte. Die Übernahme des von der Französischen Revolution entwickelten Ideals des sprachlich und kulturell homogenen Nationalstaats bestimmte das weitere Schicksal der Slaven in Ägäis-Makedonien, die mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung (ca. 370 000) bildeten: Vertreibung, Umsiedlung und Zwangsassimilation im Zeichen der Hellenisierung (nach dem Vertrag von Lausanne 1923 wurden 350 000 Muslime aus Griechisch-Makedonien ausgesiedelt, gleichzeitig 565 000 Kleinasienflüchtlinge in der Region angesiedelt. Der Austauschvertrag mit Bulgarien führte zu einer Aussiedlung von 86 000 Slaven nach Bulgarien.)

Eine weitere Möglichkeit der Vertreibung autochthoner Slaven in Ägäis - Makedonien bot sich dem griechischen Staat nach dem Griechischen Bürgerkrieg 1946 – 1949, in dessen Endphase die Slaven ca. 40 Prozent der Kämpfer auf kommunistischer Seite in Ägäis - Makedonien ausmachten: 1948/1949 flohen 60 000 Menschen vor den Regierungstruppen zumeist nach Albanien (unter ihnen 35 000 Slaven), die dann über den gesamten Ostblock (bis nach Taschkent) verteilt wurden. Erst mit dem Tauwetter nach Stalins Tod erhielten diese politischen Flüchtlinge, die ein starkes makedonisches Bewusstsein eint, die Möglichkeit zur "Rückkehr": Heute leben ca. 15 000 dieser Ägäis-Makedonen in der makedonischen Grenzstadt Bitola.

Zitat:Die ansässige slavische Bevölkerung Ägäis-Makedoniens wurde nach 1912/1913 einer rigiden Assimilationspolitik ausgesetzt, die eine allumfassende Ortsnamensänderung und das Sprachverbot des Slavischen selbst im privaten Bereich umfasste und bei Verstoß Prügel-, Geld- und Gefängnisstrafen bis hin zu Verbannung verhängte. Die erschreckende Kontinuität dieser Politik bis in die 1990er Jahre – also nicht nur ein Exzess der Metaxas-Diktatur nach 1936 – wird in der jüngst erschienenen Monographie des Athener Journalisten Tasos Kostopoulos faktenreich dargestellt. Die Tatsache, dass sein Buch "Die verbotene Sprache – Staatliche Unterdrückung der slavischen Dialekte in Griechisch-Makedonien" (Athen: Mavri Lista 2000) seit Monaten in den griechischen Bestsellerlisten rangiert, scheint ein Indiz für den momentanen Umdenkprozess der griechischen Gesellschaft zu sein.

Zitat:Was die Menschenrechtssituation und speziell die freie Verwendung der slavischen Dialekte und ihrer Lied- und Musiktradition betrifft, so ist festzuhalten, dass infolge der Liberalisierung seit 1995/1996 der Minderwertigkeitskomplex der slavischen Minderheit inzwischen größer einzuschätzen ist als die Angst vor Repression: Griechisches Schul- und Wissenschaftssystem haben die slavischen Dialekte im Land jahrzehntelang als "durchmischt und somit korrumpiert - minderwertige Zigeunersprache" (d.h. als "dörflich-rückständig" konnotiert) dargestellt. Zusätzlich hat die slavische ethnolinguistische Minderheit nach Jahrzehnten der Unterdrückung Mimikry - Techniken verinnerlicht, ihre sprachliche Andersartigkeit vor der Öffentlichkeit zu verstecken und nur im intimsten Kreis zu pflegen. Es gibt keine gesicherten Zahlenangaben über die Slavophonen. Nach inoffiziellen Schätzungen des griechischen Außenministeriums und eigenen Beobachtungen würde ich von 150.000 – 200.000 Slavophonen ausgehen, wobei diese Zahl auch jüngere Generationen umfasst, die das Slavische nicht mehr als Muttersprache besitzen.


Zitat:Einen Sonderfall in Ägäis - Makedonien stellt der Regierungsbezirk Florina dar, dessen Dörfer durch ihre Zivilcourage und die verbissene Ausdauer, sich in den 1980 bis 1990er Jahren regelmäßig an den großen Dorffesten mit Polizeikräften zu prügeln, erreicht haben, dass in der gesamten Region slavische Lied- und Musikabende ohne strafrechtliche Folgen veranstaltet werden, die bei der Jugend enorm großen Zulauf haben. Im Distrikt Florina (und abgeschwächt im Distrikt Pella mit Zentrum Edessa) trifft man – vor allem bedingt durch die Nähe zur Grenze und die engen Kontakte nach Bitola – auf ein klares makedonisches Bewusstsein: Die ethnisch neutrale Selbstbezeichnung "dopios" (von gr. "entopios" – "Hiesiger") ist hier bereits durch die ethnische Bezeichnung "makedonas" verdrängt. Der Terminus "Slavomakedonier", eine Schöpfung der griechischen KP in den 1930er Jahren, wird nirgends verwendet
.


Nie war Makedonien Griechisch du sieht an den beiträgen selber, dass seit ehe und je bis zur Okkupation 1913 immer zwischen der makedonischen Nation und Griechenland unterschieden wird.

In der Bibel; schon an den Apostelgeschichten erkennbar.


Der Ruf nach Mazedonien

9. Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! 10. Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen,gewiß, daß uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.

Kapitel 20
Paulus in Mazedonien und Griechenland
1. Als nun das Getümmel aufgehört hatte, rief Paulus die Jünger zu sich und tröstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen.
2. Und als er diese Gegenden durchzogen und die Gemeinden mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland und blieb dort drei Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als er zu Schiff nach Syrien fahren wollte, beschloß er, durch Mazedonien zurückzukehren.
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