(Zweiter Weltkrieg) Panzer für Japan
#5
Das Hin- und Herschicken von irgendwelchen Prototypen oder gar ganzen Produktionschargen war logistisch schlichtweg nicht möglich. Und abgesehen davon gab es wichtigere Dinge, die Deutsche oder Japaner transportierten, z. B. Gummi, Schiefer oder andere Rohstoffe. Mit Schiffen war ein Transport sehr riskant (s. die angesprochene Blockadebrecher-Thematik) und mit Flugzeugen fast unmöglich (von einigen Langstreckenflügen deutscher Ju-290 in die Mandschurei mal abgesehen), gleiches gilt für die Landroute (die de facto nicht vorhanden war).

Nasenbär schrieb:
Zitat:P.S: Japanische Torpedos für Deutschland und deutsche U-Boot-Taktiken für Japan hätten die Allierten in echte Schwierigkeiten gebracht.
Sowas wurde tatsächlich geliefert. Die deutsche Seite erhielt Blaupausen und Baupläne japanischer Typ-91-Lufttorpedos und die Deutschen lieferten teilweise im Gegenzug "Enigma"-Geräte, U-Boot-Flak und diverse Luftwarn-Radargeräte ("Biskaya-Kreuz") an die Japaner. Interessant ist dabei übrigens der Besuch des japanischen U-Bootes I-30 im deutschen U-Boot-Stützpunkt Lorient...

Auszug aus der ziemlich nützlichen "Combinedfleet"-Seite:
Zitat:Later, The I-30's cargo is unloaded. She carries 3,300-lbs. of mica and 1,452- lbs. of shellac for the Germans. (Mica has applications in electrical capacitor devices and shellac is used in military pyrotechnics.) The I-30 also carries the blueprints of the Type 91 aerial torpedo, but her own Type 95 oxygen-propelled torpedoes were removed for the voyage and substituted with 14 Type 89 steam torpedoes so as not to reveal the Type 95's secrets. (The following year, the I-8 is the first IJN submarine to deliver Type 95s to the Germans.) [...] The I-30 departs Lorient. She carries one Japanese engineer as a passenger. Her cargo includes blueprints of the Würzburg air defense ground radar and one complete set, five German G7a aerial torpedoes and three G7e electric torpedoes, five Torpedovorhalterechner (torpedo data computers), 240 Bolde sonar countermeasure rounds, rocket and glider bombs, antitank guns, Zeiss anti-aircraft artillery director (fire control system), 200 20-mm AA guns, industrial diamonds valued at one million yen and fifty top secret "T-Enigma" coding machines.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.combinedfleet.com/I-30.htm">http://www.combinedfleet.com/I-30.htm</a><!-- m -->

Des weiteren gilt es anzumerken, dass auch im Falle einer deutschen Ausrüstung der japanischen U-Boot-Waffe die Alliierten "nicht in Schwierigkeiten" geraten wären. Die Deutschen konnten ab Mitte Mai 1943 kaum mehr Erfolge gegen die alliierte Abwehr erringen und erlitten schwere Verluste (Zusammenbruch des U-Boot-Handelskrieges 1943). Selbst mit deutscher Technik hätten die Japaner, die übrigens eine gänzlich andere Taktik - den hauptsächlichen Einsatz gegen Kriegsschiffe -, besaßen, nicht allzu viel gegen die ab 1943 operierende US-Armada mit deren perfektionierter U-Boot-Abwehr ausrichten können.

Schneemann.
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