(Zweiter Weltkrieg) Schlachtschiff Bismarck
#23
Schneemann schrieb:Naja, was heißt in die Hose gegangen? Ein Zufallstreffer sagt wenig aus über die Vor- oder Nachteile von Turmkonzepten.
Das war kein Zufallstreffer, sondern die Folge eines falsche Verständnisses, was essentielle Teile eine Schlachtschiffes sind, die unbedingt gepanzert werden müssen. Die Hauptgeschütze haben für mich nicht die höchste Priorität.

"World's Worst Warships" ist jetzt angekommen. Preston bestätigt, daß das Hauptpanzerdeck der Bismarck für ein modernes Schlachtschiff sehr tief lag, eher wie man es für ein Schiff aus WWI erwarten würde. Das hat Auswirkungen auf das verfügbare Volumen:
Antony Preston schrieb:All the communications, electric power, telemotor leads and boiler uptakes were above that low-armoured deck,...
Aus den Berichten der Überlebenden geht hervor, daß nach zwanzig Minuten Alles oberhalb des Hauptpanzerdecks komplett zerstört war, während unterhalb keine oder wenig Schäden auftraten. Wenn die Elektrik und die Hydraulik auch unter dem Panzerdeck gewesen wären, hätte die Bismarck wahrscheinlich länger kämpfen können. Dazu hätte man aber das geschützte Volumen vergrößern müssen, ohne daß das Schiff wesentlich schwerer wird[1]. Ein größeres Volumen läßt sich bei gleicher gepanzerter Fläche erreichen, indem man das Schiff höher aber nicht so lang panzert. Drei Türme verkürzen die zu schützende Länge beträchtlich.

Ich gebe zu, daß ein Drillingsturm nicht ohne Probleme gewesen wäre, normalerweise dauert es Jahre bis ein Turm absolut zufriedenstellend funktioniert.

In <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kbismarck.com/proteccioni.html">http://www.kbismarck.com/proteccioni.html</a><!-- m --> steht, daß der Seitenpanzer der Bismarck länger war, als bei jedem anderen WWII-Schlachtschiff. Vielleicht hätte man den Panzergürtel auch kürzen können, ohne auf Drillingstürme umzustellen. Die Seite scheint sehr brauchbar zu sein.

Mit einem anderen Panzerkonzept hätte die Bismarck vielleicht Rodney oder KG V für ein paar Monate in die Werft schicken können, aber mit dem Zustand ihres Hecks wäre sie nie nach Hause gekommen.



[1] Die Abmessungen war nicht nur durch die Verträge begrenzt, sondern auch durch die Breite des Nord-Ostsee-Kanals und die Schleuse in Wilhelmshafen.
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