(See) Indische Atom U-Boote
#23
Nasenbaer schrieb:....
Bist Du sicher, daß das ein Starter für ballistische Raketen ist und nicht für Cruise Missiles? Für BrahMos erscheint mir der Schacht etwas lang, aber es spricht nichts gegen eine reichweitengesteigerte Version als Atomwaffenträger.
...
Laut Wikipedia sind die Raketen übrigens schon längst fertig. Das ist nicht unplausibel.
...
Sicher, dass das ein Starter für ballistische Raketen bin ich nicht, aber es spricht sehr viel dafür. Es ist richtig: die Sagarika K-15 SLBM (18.5 Meter lang, ca. 700 km Reichweite) kann aus senkrechten Startschächten abgefeuert werden und ist von einem versenkbaren Ponton aus 50 m Wassertiefe bereits getestet worden.
Agni 1 hat übrigends 15 m Länge und die Prithvi eine Länge von 8,5 m.
Die Inder arbeiten also an ballistischen Raketen für SSBNs, aber ....
Nasenbaer schrieb:Die Russen haben übrigens mit den SSB der Golf-Klasse angefangen (Dieselantrieb/ballistische Atomraketen). Ich schätze einen Atomantrieb als technologisch deutlich anspruchstvoller ein als eine Atomrakete.
.... genau das ist doch das Problem: mit einem SSBN müssen mehrere (!) anspruchsvolle Probleme auf einmal gelöst werden, der Atomantrieb und die Starttechnologie (FK und Lenkung, FK-Start aus getauchten U-Booten und die präzise Navigation) für Unterwasser-Raketenabschuss.
Die Russen haben mit ihren konventionellen Golf-U-Booten (die übrigends auch an China gegeben wurden) erst die Starttechnologie gemeistert und dann den Nuklearantrieb einsatzreif entwickelt. Aber auch hier waren beide Schritte - seegestützte ballistische Raketen einerseits und Nuklearantrieb andererseits - zeitlich getrennt.
Die Chinesen haben übrigends - trotz Golf-U-Boot - ebenfalls erst die SSN (Han-Klasse, 1970/71) und dann die XIA-Classe (zehn Jahre später aus einer gestreckten Han-Version) gebaut.

Amerikaner und Briten haben dagegen zuerst den Nuklearantrieb entwickelt und dann erst die Startsektionen für SSBNs.
USS Nautilus (Bauzeit 1952 - 1954, SSN-571) war das erste nukleargetriebene U-Boot der Welt. Die älteste amerikanische SSBN (George-Washington-Klasse) sind dagegen erst 1959 in Dienst gestellt worden. Das Typschiff der Klasse, die USS George Washington (SSBN-598) war tatsächlich bereits als Jagd-U-Boot auf Kiel gelegt worden und sollte den Namen und die Nummer der später gesunkenen USS Scorpion (SSN-589) erhalten. Bei dem Schiff wurde der Kiel wieder auseinandergeschweißt, um die Raketensektion einzufügen.

Es gibt bisher nur ein Land weltweit, das beide Probleme - Starttechnologie und Nuklearantrieb - auf einen Schlag gemeinsam gemeistet hat.
Bei den Franzosen erzwang der politische Druck durch de Gaulle (1959 war das Projekt eines nuklear angetriebenen U-Bootes eingestellt worden), statt eines SSN zuerst ein SSBN zu entwickeln. Damit mussten die Franzosen mehrere Probleme auf einmal lösen: Atomantrieb, FK und Lenkung, FK-Start aus getauchten U-Booten und die präzise Navigation. Dementsprechend ist die "Le Redoutable" (Bauzeit 1964 - 1967, in Dienst 1971) eine überaus bemerkenswerte und eigentlich anormale Entwicklung. Die Franzosen haben erst danach (RUBIS-Klasse) die SSNs entwickelt.

Wenn die Inder nun "in die Fußstapfen der Franzosen" steigen, dann kann das wohl nur möglich sein, wenn sie die kompletten "Zusatzprobleme", die mit seegestützten ballistischen Raketen entstehen, bereits gelöst haben.
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