(Zweiter Weltkrieg) Die rote Armee
#6
Tiger schrieb:
Zitat: Wie war eigentlich die Behandlung von Kriegsgefangenen bei der Roten Armee? Schneemann hatte hier irgendwo mal den Vorwurf erhoben, das die Rote Armee massenhaft deutsche Kriegsgefangene getötet hätte...
Die US Army hat sich übrigens bei der Behandlung von Kriegsgefangenen auch nicht mit Ruhm bekleckert.
Ich wüsste jetzt auf Anhieb nicht, wo ich das geschrieben haben soll. Naja, Tatsache ist, dass die Rote Armee vor allem in der Spätphase des Krieges teilweise deutsche Soldaten ermordete, dies geschah hauptsächlich entlang der Ostsee-Küste (Kurland, Ostpreußen) sowie auf der Krim 1944 und während der Kämpfe in Ungarn 1944/45. Davor hielten sich Morde an deutschen Soldaten eher in Grenzen. Ausnahme war während der Schlacht um Stalingrad 1942/43, wo ca. 2.000 bis 4.000 deutsche Soldaten, die – egal aus welchen Gründen oder wo – in sowjetische Hände fielen umgebracht wurden (teils aber nicht direkt von der Roten Armee, sondern teils auch vom NKWD, wobei die Grenzen hier schwimmend waren und man eine direkte Verantwortlichkeit aus heutiger Sicht teils schwer zuordnen kann).

Zur Sache mit den Westmächten: Das will ich entschieden zurückweisen! Es gab sicher auch den einen oder anderen Zwischenfall (so wurden etwa während der Ardennen-Schlacht von einigen US-Verbänden keine Gefangene mehr gemacht, die SS-Truppenteilen angehörten) oder die eine oder andere rücksichtslose Vorgehensweise (ein Bsp. dafür wären die Rheinwiesenlager 1945, wo die US Army deutsche Gefangene zu Hunderttausenden unter freiem Himmel und mit kaum Verpflegung einsperrte [was aber eher aus der Not heraus geschah, weil nach der Liquidierung des Ruhrkessels nicht die Kapazität für so viele Gefangene zur Verfügung stand, zudem flüchteten Hunderttausende von Wehrmachtssoldaten noch in der letzten Phase des Krieges gen Westen, da man sich lieber den Amerikanern als den Russen ergeben wollte]). Aber als Hinweis: Selbst in diesen Lagern, mit einer anerkannt schlechten Verpflegung, Hygiene, etc., lag die Sterblichkeit der Gefangenen etwa bei nur um die 1 – 1,5%, was vergleichsweise niedrig ist. Insofern kann man Russen und Westmächte sicher nicht miteinander vergleichen.

Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinwiesenlager">http://de.wikipedia.org/wiki/Rheinwiesenlager</a><!-- m -->

Quintus Fabius schrieb:
Zitat: Deutsche die sich ergaben wurde vergleichsweise ! selten trotzdem getötet. Natürlich gab es Fälle wo dies trotzdem geschah, aber kein Vergleich zur Wehrmacht und die Rote Armee braucht hier nicht einmal den Vergleich mit den Westmächten scheuen...
Doch! Ich stimme dir zu, was du zu den Umständen von Gefangenen sowohl der Russen als auch der Deutschen geschrieben hast – und auch, was die Überlebenschancen angeht. Aber einen Vgl. mit den Westmächten sollte die Rote Armee schon scheuen.

In den meisten Fällen wurden deutsche Soldaten bei den Westmächten relativ gut behandelt. Die Sterblichkeit schwankte zwischen 0,03% (bei den Briten) und 0,2% (bei den USA). Dagegen unterscheiden sich die 35% der Sowjets doch deutlich. Übrigens: Die höchste Sterblichkeitsrate bei den Westmächten bei deutschen Gefangenen gab es in Frankreich (ca. 3%). Deutsche Soldaten mussten sogar teils ohne Schutz Minen an der Atlantikküste räumen, wobei ca. 1.200 (nach anderen Quellen über 3.000) starben, oder Staudämme in den Pyrenäen bauen...

Schneemann.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: