Balkan
@Nicht_Peter
Zitat:Was mich persönlich beim Lesen fast am meisten erstaunt hat ist die enorme Größe der beteiligten Armeen verglichen mit dem aktuellen Ukrainekrieg. Obwohl Restjugoslawien damals viel kleiner war, fielen die JNA-Truppen, welche Kroatien 1991 angegriffen haben (150.000 Soldaten, über 1.000 Kampfpanzer, ...), zahlenmäßig fast genauso umfangreich aus wie die russische Invasionsstreitmacht 2022. 1995 hatte Bosnien-Herzegowina weniger als 4 Millionen Einwohner; trotzdem standen sich auf allen Seiten insgesamt vermutlich mehrere hunderttausend Soldaten gegenüber. :o
Das ist ein interessanter Vergleich, und auch perfektes Bsp. dafür, wie unzulänglich (besser: überheblich) die russischen Planungen hinsichtlich der Ukraine waren.

Aber um nicht zu arg vom Balkan-Thema abzukommen: Zahlenmäßig waren diese Streitkräfte durchaus stark, aber infolge der ethnischen Spannungen zwischen den einzelnen Volksgruppen fehlte ihnen oftmals der Zusammenhalt, was sich auch auf die Versorgung auswirkte. Zwar waren die serbischen Einheiten durchaus recht "bodenständig" und realistischer als die Russen in der Ukraine, aber sie hatten durchaus teils Probleme mit der Versorgung, gerade wenn dann noch ethnische Themen eine Rolle spielten. Wenn da ein montenegrinischer Offizier der Serben einen Schwager bei den Kroaten hatte, dann konnte es eben sein, dass der Sprit nach Bosnien und nicht an die kroatische Grenze ging.

Hinzu kommt, dass das ehem. Jugoslawien für einen Bewegungskrieg noch herausfordernder war als die Ukraine, wie die Bilder von stockenden Kolonnen auf schmalen Bergstraßen zeigten. Zum Glück für diese Einheiten waren die Luftstreitkräfte seinerzeit bei den abfallenden Staaten kaum vorhanden, und auch diese aktuelle Drohnenorgie war noch Zukunftsmusik.

Schneemann
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