Pakistanisch-iranischer Gegensatz
#17
@hunter1:
Was Quintus schreibt mag zwar ein wenig übertrieben sein, ist aber nicht weit von der Realität entfernt. Und das nicht nur in Pakistan sondern überall. Mir fällt da als Beispiel immer der Geologe in den den USA ein, der morgens zur Arbeit geht und dort geologische Strukturen untersucht und auf Millionen bzw. Millarden von Jahren datiert und Sonntags in die Kirche geht und dort vorgebetet bekommt, dass die Erde vor 5000 Jahren erschaffen wurde, wie sie heute ist und das voller Inbrunst "glaubt" und vehement gegen jeden verteidigt, der was anderes behauptet.
Oder auch in Deutschland die klassischen Stammtisch-Parolen, die sich gegenseitig wiedersprechen aber trotzdem überall als "Set" verkauft werden. Über Aussagen zu reflektieren ist bei Menschen nicht üblich. In einem schönen Artikel hab ich vor einiger Zeit gelesen, das das auch gut so ist. Weil wenn wir alles hinterfragen würden, würden sich ganze Landschaften aus Abgründen unserer Gesellschaften auftun und die Gesellschaften würden schlicht daran zerbrechen. Ich kann das nicht mittragen, da ich ein Freund des offenen Wortes bin. Aber Fakt ist nunmal, das alle Gesellschaften in dieser Hinsicht ganze Berge von Leichen im Keller haben, die aber keiner wirklich anrühren will. Nur ab und zu kommt mal eine anlassbezogen hochgeschwemmt und dann gibts einen riesigen Aufschrei. Aber in der Regel verebbt das irgendwann wieder und man macht weiter, wie bisher, ohne das Problem zu lösen.

Um auf Pakistan zurückzukommen, scheint mir das hier noch weit mehr ausgeprägt zu sein, als anderswo. Ich bezog mich jetzt nicht auf einzelne Personen, sondern auf das Land an sich. Wenn man auf die Landkarten guckt, sind die Aufstandsgebiete quasi direkt vor der Haustür der Hauptstandt. Trotzdem wird hier eine ambivalente Politik gemacht. Was Quintus an einem fiktiven Offizier beschrieben hat, trifft auf das Land als ganzes definitiv zu. Und das das überlebensfähig ist, leuchtet mir einfach nicht ein.
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