(Zweiter Weltkrieg) Musste Deutschland den zweiten Weltkrieg verlieren?
#61
Ob man aus wirtschaftlicher Not aus einem Land flieht und ob man dieses Land mit Krieg überziehen will sind zwei unterschiedliche Dinge. Außerdem war die Einwanderung der Deutschen in die USA 1941 garantiert noch keine 6 Generationen her, die Masse der Auswanderer ist ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in die Staaten gekommen - Im Ersten Weltkrieg sind dann übrigens - laut Jünger zumindest - durchaus auch Aussiedler nach Deutschland und zu den Fahnen geeilt.
Das eine Gegnerschaft im 1. Weltkrieg nicht zwangsläufig zu der gleichen Feindschaft im 2. werden musste, erkennt man am italienischen Beispiel (ja, keine Demokratie, ich weiß)

Was Gebietsgewinne angeht, so waren die USA eine der expansivsten Mächte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts (versuchte Eroberung Kanadas 1812, Indianergebiete, Mexiko, noch mehr Indianer, Puerto Rico, immer noch Indianer, Hawaii, die Phillipinen, Guam, Wake, Samoa...) und sahen beide Amerikas als ihren Hinterhof an. Verfassungsmäßig waren sie dabei die gleiche Demokratie wie heute.

Ich habe auch nirgends Behauptet, das die Briten aufgrund ihrer Kolonien Sympathie mit den Nazis gehabt haben sollten. Ich habe lediglich festgestellt, das es eine britische faschistische Partei gab.
Und wenn du glaubst, das Großbritannien weit von einem faschistischen Staat entfernt war, dann hast du recht - aber nur, solange du britischer Bürger warst. Außerhalb der britischen Hauptinsel war das ganze völlig anders. Die irischen Aufstände wurden (Stichwort "Black and Tans") brutal bekämpft. Ansonsten stand die Masse der Untertanen der britischen Krone unter der Herrschaft irgendwelcher indischer Despoten. Doch auch wer direkt unter britischer Kolonialherrschaft lebte, hatte besser nicht zu mucken. Das mussten die Buren ebenso erfahren wie die Inder (Stichwort: Amistar). Insgesamt wurde innerhalb der britischen Kolonialistenschicht ein durch und durch rassistisches Weltbild gepflegt - und wirklich überzeugter Demokrat ist für mich niemand, der absichtlich und willentlich über 75 Prozent der Einwohner seines Gebiets von den Urnen abhält. Wäre das Empier auch nur annähernd eine Demokratie gewesen, hätten im Parlament von Westminster die Maharadschas das Oberhaus dominieren und ein Inder Premieminister sein müssen!



Meine Überlegung ging nur dorthin, das die Kolonien alleine niemals lebensfähig waren. In Indien hätte man nicht genügend Truppen gehabt, um die Maharadschas bei der Stange zu halten, in Afrika wäre schlicht der Nachschub ausgeblieben (sowie der wichtigste Absatzmarkt zusammengebrochen). Zur Erhaltung ihrer herausragenden Stellung gegenüber den "Eingeborenen" wäre es für die dortige Weiße Bevölkerung also logischer gewesen, sich den entsprechenden Diktaten einer wie auch immer gearteten Kollaborationsregierung zu beugen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: