Flottenrüstung vor dem 1.Weltkrieg
#2
Die Flottenpolitik der UK war darauf ausgerichtet, dass ihre Flotte immer so stark war, wie die zwei nächststärksten Flotten. Diese anzustrebende Situation hat Deutschland durchbrochen. Die Flotte der UK zu überbieten war nie das Ziel der deutschen Marine und auch nie wirklich realistisch. Man wollte die UK in eine Situation bringen wo sie nicht mehr in der Lage gewesen wäre eine Blockade in der Nähe der deutschen Küste durchzuführen um sie dadurch von möglichen Feindseligkeiten gegen Deutschland abzuschrecken. Letztlich wurden diese Überlegungen durch die Fernblockade obsolet.
Das Ziel der UK war es zu verhindern, dass sich Deutschland mit jemanden verbünden könnte mit dem zusammen es eine der britischen überlagenen Flotte hätte. Und da die Franzosen ohnehin nicht viel für die Deutschen übrig hatten nach 1871, waren sie quasi der natürliche Bündnispartner. Und damit hatten die Briten ihr Ziel erreicht, die deutsche Flotte für einen zukünftigen Krieg praktisch zu neutralisieren.

Das Ziel beider Mächte war es einen Krieg gegen sich zu verhindern. Dies sollte durch Abschreckung passieren. Das setzte eine Rüstungsspirale in Gang, die am Ende erst Recht zum Krieg führte. Der Besitz von Flandern war irrelevant für Deutschland, wie für UK. Deutschlan hätte nie eien Landung durchführen könne, da sie dort immer die Überlegenheit zu See hätte haben müssen, was sie nicht annähernd hatte gegen Franzosen und Briten gleichzeitig; zumal während der größte Teil der Armee gegen die Franzosen gebunden war. Deswegen ist es nur ein Vorwand. Und wie ich bereits schrieb ein rechtlich unnötiger Vorwand, da UK ohnehin verpflichtet war Frankreich in einem Krieg zu unterstützen. Nur war es für die Öffentlichkeitsarbeit besser darzustellen.

Faktisch wurde der neutrale Status Belgiens sowohl von Deutschland als auch von UK (und ich glaube auch Frankreich) garantiert. Es sollte quasi als Pufferzone dienen. Die Deutschen haben aber geglaubt, dass Belgien Geheimverträge mit Frankreich hätte, und dass Belgien in einem Krieg Frankreich unterstützen würde auch ohne deutschen Einmarsch, und damit die deutsche Flanke bedrohen würde. Deswegen ist man "präventiv" einmarschiert. Und die UK hat sich auf diesen Vertrag berufen um in den Krieg einzutreten.

Und das Problem des Schutzes der Handelsschifffahrt bleibt. Deutschland hatte zwar als hochmoderne Industrienation eine große Handelsflotte und das Interesse diese zu schützen. Aber aus geopolitschen Gründen war man dazu nicht in der Lage. Die einzige Möglichkeit dies zu tun wäre ein dauerhaftes Bündnis mit UK gewesen. Leider hat unter anderem die verfehlte Flottenrüstung die Briten vor den Kopf gestoßen und zu der sogenannten Umkehr der Bündnisse geführt. Hätte man Mahan richtig gelesen, hätte man gewusst, dass es Unfug war die Flottenrüstung auf den Weg zu bringen. Dann hätte man sich massenweise Geld gespart und seine Stellung in Europa nicht unnötig aufs Spiel gesetzt.
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