Amazonas vor den Europäern
#1
Die Geschichten der Inka sprechen immer wieder von Völkern aus dem Osten, die mit dem Anden-Reich im Krieg standen. Und auch die Konqistadoren fabulierten von Indio-Reichen im Amazonas-Gebiet.
In diesem Thread möchte ich die Hinweise auf hoch entwickelte Kulturen im Flußgebiet des Amazonas-Tieflandes zusammen fassend darstellen - und natürlich kann jeder seine Erkenntnisse dazu setzen.
Tatsächlich haben Archäologen im Amazonas-Gebiet nämlich Funde gemacht (homepage mit Karten "klick"),
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Zitat:...
Eindeutige Terra Preta-Verbreitungsmuster können im Amazonas-Tiefland ( Karte, basiert auf Literaturforschung) gefunden werden. Aufgesuchte TP-Standorte im Raum Belterra (bei Santarem) zeigen Charakteristika hinsichtlich ihrer Verbreitung (selten mehr als 2 Acre), ihrer Tiefe (bis ungefähr 50 Zentimeter mit schwarzer Farbe, einem value von 3 oder niedriger, in Spuren bis zu 2-3 m Tiefe) und ihres überganges zum umgebenden Oxisol (etliche Kilometer). Grösse ist in den meisten Fällen zu korrelieren mit Intensität (niedrige Werte - grosse Bereiche) und Häufigkeit von Keramikresten. Wegen des oxic horizons im tieferen Terra Preta-Profil wird die great group 'Anthrohumox' vorgeschlagen.

Es gibt verschiedene Theorien über ihren Ursprung. Es konnte aber nachgewiesen werden, dass TP anthropogen ist (hoher Phosphatgehalt, Keramikreste, Vorkommen in ehemaligen Siedlungen). Vor ungefähr 1500-2800 Jahren hatten die Indios dieser Region einen starken modifizierenden Einfluss auf den Oxisol durch ihre Abfallwirtschaft, Küchen- und Kompostreste, und #Mulchfarming' für etliche Jahrhunder von Jahren auf ihren Siedlungsstandorten. C114-Tests, die an den Proben durchgeführt wurden, zeigten ein Alter von 1780 (+ 270) und von 2260 (+ 280) Jahren. Die Ursprünge gehen daher zurück bis zwischen 800 und 500 v.Chr.
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die auch für das heutige Brasilien eine Bereicherung bedeuten könnten:
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Zitat:Rettung aus dem Regenwald?
Die Wiederentdeckung der Terra Preta

Ingo Schulze, der renommierte Schriftsteller und Mainzer Stadtschreiber des Jahres 2011, hat sich für seine Dokumentation, die Teil des Stadtschreiber-Literaturpreises ist, ein Thema vorgenommen, bei dem es um nichts weniger als um die große Formel der Fruchtbarkeit geht, um die Wiederentdeckung einer alten Ressource aus der Landwirtschaft.

* 12.11.2011


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Es wird sich unserer Meinung nach zeigen, dass die europäischen Eroberer durch die Versklavung der indigenen Bevölkerung und durch die Verbreitung vieler bis dahin in Südamerika unbekannter Krankheiten eine ganze Kultur nahezu ausgelöscht haben. Nur so konnte in der Neuzeit ein Bild entstehen, das das Amazonasgebiet einen "Urwald" nannte und in den Indios vornehmlich Sammler und Jäger sah. Die Wiederentdeckung der äußerst fruchtbaren Terra Preta und die archäologischen Funde lassen uns hingegen den Amazonas als Kulturlandschaft begreifen, in der es ein reiches Vorkommen von Zuchtpflanzen gibt und zudem keramische Funde Zeugnis von einer hochentwickelten Gesellschaft in Siedlungen und Städten ablegen. Nicht zuletzt stimmen diese Erkenntnisse mit den frühen Berichten der Eroberer überein, die man bis heute als Wichtigtuerei oder Fieberwahn abtat."
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/2011/49/Terra-Preta">http://www.zeit.de/2011/49/Terra-Preta</a><!-- m -->
Zitat:Datum 01.12.2011 - 18:57 Uhr

Landwirtschaft "Wundererde" im Test

"Terra Preta", ein fruchtbarer Humus der Indios, wird als vielseitiger Retter zerstörter Böden gepriesen


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bei der Suche nach Lösungen erinnerten sich einige Experten an Beobachtungen aus Brasilien. Dort hatte man in den Ebenen des Amazonas Flecken fruchtbaren Bodens gefunden. Eine tiefschwarze, kohlenstoffreiche Erde, die seit vielen Jahrhunderten reiche Ernten hervorbringt. Eigentlich ein Rätsel, denn die Böden im tropischen Regenwald sind meist karg und nährstoffarm. Blätter und Äste im feuchtheißen Klima verrotten rasch, ohne groß Humus zu bilden; die Überreste werden vom vielen Regen fortgespült oder von anderen Pflanzen aufgebraucht. Außerdem liegt die terra preta do indio – portugiesisch für »schwarze Erde« – außerhalb der fruchtbaren Überschwemmungsgebiete großer Flüsse. Anders als natürliche Schwarzerden wie etwa in der Ukraine musste sie von Menschen gemacht sein. Aber wie?

Da konnten Bodenkundler von Archäologen lernen. Die hatten sich gefragt, wie die Reiche am Amazonas, von denen portugiesische Konquistadoren einst berichtet hatten, Hunderttausende Einwohner ernährt haben sollten. Tonscherben im Erdreich wiesen darauf hin, dass die Indios in großen Gefäßen einen geheimnisvollen Dünger angerichtet haben könnten:
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und jetzt noch ein kleiner "Pfiff für obbe druff":
Zitat:... Franz Makeschin, renommierter Bodenkundler in Dresden, verweist auf Vorkommen ähnlicher – menschengemachter – Schwarzerden in afrikanischen Feuchtgebieten. Sie seien zwar »bekannt, aber bisher kaum beachtet worden«, sagt er. ...
Ich frach mal jaanz blede: könnte ein Volk, das immerhin den gesamten Amazonas - das größte Flußsystem der Erde - besiedelt und mit Booten befahren hat, nicht auch auf den Atlantik vorgestoßen sein?
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