Amazonas vor den Europäern
#9
Noch ein interessantes Beispiel:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/archaeologie-praekolumbianische-stadt-am-amazonas-entdeckt-123506.html">http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/ ... 23506.html</a><!-- m -->

Tatsächlich aber kann hier von einer Hochkultur wie im Artikel behauptet keine Rede sein. Das einzig hervorstehende sind die Straßen und die Größe der Dörfer, die ansonsten aber von der Technologie und Kulturstufe her genau dem entsprechen was danach auch üblich war. Nur viel größer und mit Straßen versehen die oft weit ins Hinterland führen, aber kein erkennbares Ende/Ziel haben, sie enden einfach irgendwo im Wald.

Warum Straßen? These: Um Biomaterial aus weiter entfernt liegenden Waldgebieten als Dünger für die Felder herbei zu holen.

Und um dem ganzen Artikel noch eins drauf zu setzen, diese Städte liegen gar nicht am Amazonas selbst sondern am Xingu, gut 1000 ! km von der Einmündung des Xingu in den Amazonas entfernt in der zentrlane Mato Grosso südlich des Amazonas Becken.

Wie reißerisch die Überschrift also auch sein mag: Stadt am Amazonas: tatsächlich handelt es sich um stark agrarisch geprägte Großdörfer weit südlich des Amazonas Beckens westlich der Sa. do. Roncador.

Anbei:

Zitat:Die Quellen der Inka und anderer Hochkulturen der Anden berichten von Völkern im Osten mit denen sie regen Handel trieben und Krieg führten; und das in einer Intensität, die über das hinausgeht, was ein paar vertreute Stämme hätten leisten können.

Von den Kerngebieten der Inka nach Osten gelangt man eben nicht ins Amazonas Becken bzw an den Amazonas, sondern nach Bolivien bzw Paraguay bzw Nordargentinien, wo die Flüsse mit der Ausnahme des Madeira bereits nach Süden in Richtung Argentinien hin entwässern.

Und wie schon erwähnt waren die Mapuche im Süden beispielsweise ein verstreuter Haufen von Anarchisten und trotzdem Militärisch derart stark, dass selbst die Spanier sie nie besiegen konnten. Erst nach dem Ende der spanischen Kolonialherrschaft gelang es dem neuen Staat Chile die verstreuten Stämme der Mapuche mühsam niederzuwerfen. Nebenbei waren die Mapuche durch ihre unstete unruhige Art sehr mobil und dadurch in erheblichem Umfang in Handelsaktivitäten im Süden des Inkareiches verstrickt.
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