Panzervernichtung durch Flug MK
#20
Sieghard:

Rückstoßfreie Kanonen haben einige Vorteile und Nachteile gegenüber normalen Kanonen. Sie kamen im späteren Kalten Krieg aus der Mode, weil sie in dieser Zeit primär zur Panzerabwehr vorgesehen waren und diese Aufgabe nicht mehr erfüllen konnten. Sie sind aber gerade wieder im kommen, in einer ganz anderen Rolle, primär als Infanterieunterstützung. Es gab unter anderem auch Versuche einen Wiesel mit einer 30mm bis 40mm Rückstoßfreien Kanone zu versehen. Auch für Hubschrauber sind solche Kanonen angedacht worden, bspw die deutsche RMK 30:

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Zu den rückstoßfreien Kanonen muß man auch die Panzerbüchsen rechnen, die teilweise wieder eingeführt wurden (bspw die Carl Gustav durch die US Army) weil das Preis-Leistungsverhältnis (Feuerkraft zu Kosten) immer noch das beste ist. Rückstoßfreie Kanonen sind eigentlich herausragend gute Infanteriewaffen, finden aber heute kaum noch Verwendung, wobei sich das Blatt anscheinend gerade zur Zeit wieder wendet. Moderne rückstoßfreie Ultraleichte Kanonen könnten schweren Infanterietrupps (sei es in schweren Zügen oder schweren Kompanien) eine immense Feuerkraft bei sehr geringem Gewicht und bei sehr geringen Kosten verleihen.

Zitat: Und da setzten auch die Amis immer auf normale Kanonen.

Noch im Vietnam-Krieg hatten die Amis leichte Panzer mit rückstoßfreien Kanonen, die sich damals zur Infanterieunterstützung sehr bewährten. Man verzichtete dann vor allem aus Gründen der Vereinheitlichung auf die weitere Verwendung und Weiterentwicklung und weil man diese Waffen nur als Panzerabwehrwaffen verstand und sie dafür nicht mehr stark genug waren. Zudem haben rückstoßfreie Kanonen bestimmte physikalische Grenzen.

Durch das Funktionsprinzip verlieren die Geschosse aus rückstoßfreien Kanonen an Geschwindigkeit und Energie im Verhältnis zu Geschossen aus vergleichbaren normalen Kanonen. Das heißt im Umkehrschluss, dass eine rückstoßfreie Kanone für sehr hohe Geschoss-Geschwindigkeiten eine immense Leistung bringen muß, die konventionelle Treibmittel nicht erbringen können. Zudem ist das Nachladen und eine höhere Kadenz schwieriger zu bewerkstelligen.

Dafür kann man gerade auf diese Weise Flugzeuge mit immens großen Kalibern bestücken und die damit erreichbare Feuerkraft ist immer noch die kostengünstigste, da kann keine Rakete oder Bombe mithalten. Und mit neuen Formen von Treibladungen könnte man die Leistung derselben so steigern, dass man solche rückstoßfreien Kanonen auch wieder zur Panzerabwehr und damit multifunktionial verwenden könnte. Die immensen Kräfte die dabei auftreten werden dabei durch das Wirkungsprinzip aufgehoben und das Flugzeug daher damit nicht belastet.

Uran vs Wolfram

Uranmunition ist aus physikalischen Gründen einer Munition aus Wolframcarbid immer überlegen. Einfach weil sie schwerer ist und weil sie sich selbst "schärft" während sie eine Panzerung durchdringt. Wenn es nun eine Wolframmunition gibt, die leistungsfähiger ist (aufgrund der Geschosskonstruktion) könnte man mit Leichtigkeit eine noch leistungsfähigere Uranmunition konstruieren die diese wieder schlägt. Zu viel geringeren Kosten. Den Wettlauf gegen Uran kann Wolfram aus physikalischen Gründen und aus wirtschaftlichen Gründen nicht gewinnen.
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