Leichte Infanterie
#24
parabellum:

Rein persönlich bin ich ein Gegner des Stryker. Aber wenn man schon so ein Fahrzeug (ohnehin als Interims (sic) Fahrzeug gedacht andenkt, dann kann man es auch bei Patrouillen verwenden. Man hat natürlich dann einen höheren Verschleiß und damit höhere Kosten, auf der anderen Seite haben die MRAP ebenfalls einen hohen Verschleiß, hohe Spritkosten, und man hat einen oder meistens sogar mehrere weitere Fahrzeugtypen im Einsatz, wodurch die Kosten erheblich ansteigen. Beispielsweise hat das MRAP Programm die USA eine erhebliche Summe gekostet und logistisch war es eine immense Herausforderung, so viele verschiedene Fahrzeugtypen im Einsatz zu halten.

Zitat:Ein guter Transportpanzer kostet mehrere Millionen, ein MRAP nur ein paar hunterttausend.

Um dazu mal allgemein ein paar Zahlen zu bringen:

Zwanzig Buffalo MRAP haben die US Armee in der Anschaffung bereits 15 Mio Dollar gekostet (der Kauf war Anfang 2004). Die ursprünglichen Stryker kosteten Ende 2003 demgegenüber ca 1,5 Mio Dollar pro Stück womit man bei 20 Stryker auf 30 Mio Dollar käme. Man würde also beim MRAP ca. die Hälfte sparen. Auf der anderen Seite hat man dann im Einsatz zwei völlig verschiedene Fahrzeugtypen, von denen der eine viel weniger Geländegänig und viel weniger Flexibel ist. Und da man beides braucht hat man im Verhältnis zur Infanterie insgesamt mehr Fahrzeuge, was wieder höhere Kosten verursacht.

APC und MRAP zusammen im Einsatz bedeutet immer zwingend mehr Fahrzeuge pro Kopf, und zwei verschiedene Fahrzeugtypen, also Mehrkosten und logistische Probleme. Mit der bloßen Anschaffung ist es ja nicht getan. Und taktisch gesehen, vom Einsatz her gesehen sind MRAP recht eingeschränkt und liefern bei weitem nicht die Flexibilität eines guten APC.

Inzwischen kosten auch die MRAP immer mehr, weil die Leistung wegen Systemen wie EFP etc ständig gesteigert werden musste. Natürlich kosten auch die Stryker inzwischen das doppelte wegen der ganzen Kampfwertsteigerungen. Das Verhältnis ist also immer noch ca gleich.

Persönlich bin ich allerdings wie schon geschrieben kein Freund des Stryker. Wenn man schon auf einen hohen Minenschutz bei geringen Kosten Wert legt, wäre ein Fahrzeug wie der PMMC G5 sehr interessant, der vergleichsweise kostengünstig ist, einen sehr guten Minenschutz hat und ein Kettenfahrzeug ist, womit er alle Probleme die MRAP und Stryker so haben umgeht (wortwörtlich wie übertragen).

Zudem könnte man so APC und IFV auf ein und demselben Fahrzeug aufbauen, was eine weitere Standardisierung bedeuten würde und noch größere Synergieeffekte schaffen würde. Ad extremum könnte man sogar leichte Kampfpanzer auf dieser Plattform aufbauen.

Meiner rein persönlichen Meinung nach wäre aber gerade für die Jägertruppe eine Mischung aus einem Rad-APC und einem MRAP interessant. Radantrieb hier deshalb, um mehr Abstand zum Boden zu haben und damit die Leistung gegen Minenangriffe zu verbessern. Der ursprüngliche Terrex AV81 beispielsweise wäre so ein Fahrzeug, dass die Eigenschaften von MRAP in einem Rad-APC aufweist. Der ursprüngliche Terrex AV81 mit V-Boden ist sehr stark auf den Minenschutz hin optimiert und hält selbst mit der Grundpanzerung das Äquivalent von 15 kg TNT aus und wäre meistens noch fahrtüchtig.

Es ist eine besondere Ironie, dass dieses Fahrzeug ja damals für die Interims-Brigaden angeboten wurde und der Stryker hätte werden können, man sich aber dagegen entschied wegen der zu sehr auf Minen hin ausgelegten Panzerung (die sonstige Panzerung schützt in der Grundversion nur gegen maximal 12,7mm SMG). Gerade für die Kriege welche die USA aber mit dem Stryker dann führten, wäre der Terrex AV81 das richtige Vehikel gewesen, von der Schwimmfähigkeit und der größeren Absitzstärke noch ganz zu schweigen.

Deshalb bin ich beispielsweise ein Anhänger des Terrex AV81, weil dieser einen so guten Minenschutz hat. Und gegen RPG schützt man sich entsprechend einfach mit Hardkillsystemen!
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