Leichte Infanterie
#27
@QF
Zitat:Im Detail aber unterscheiden sich diese Fahrzeug erheblich und auf diese Details kommt es meiner Meinung nach an.
Im Detail wird es immer Unterschiede geben, da die beschaffenden Streitkräfte unterschiedliche Anforderungen haben. Sei es jetzt Schwimmfähigkeit oder hoher Minenschutz.

Zitat:Die Frage ist viel eher, ob man für eine Infanterieeinheit derart viele verschiedene und spezialisierte Fahrzeuge beschaffen sollte?! Ein Bundeswehr-Bataillon führt inzwischen ein dutzend (wortwörtlich) verschiedener Fahrzeuge.
Dass die Bundeswehr ein logistisches Ungetüm durch die Beschaffung zahlreicher GFF/GTF-Typen (Ersatz für M113 und ungeschützte Rüstsatzträger, ...) und Boxer geschaffen hat, steht außer Frage.

Es macht aber trotzdem Sinn, die Kontingente den Erfordnissen der jeweiligen Einsätze auszustatten. Ihrer Friedensgliederung nach sollten die Bataillone zum Ausbildungsbetrieb für die Landes- und Bündnisverteidigung ausgestattet sein bzw. über die Ausstattung für Landes- und Bündnisverteidigung verfügen.

Zitat:Den dann hat man insgesamt mehr Fahrzeuge pro Kopf und diese bestehen aus vielen verschiedenen Typen und damit steigen die Kosten insgesamt erheblich, wie umgekehrt die Flexibilität der Einheiten abnimmt. Meiner Meinung nach betrachtest du hier zu sehr die bloße Frage des Anschaffungspreises pro Einheit:
Ich hab es schonmal geschrieben, geschützte Fahrzeuge bräuchtest du sowieso als Führungs- und Funktionsfahrzeuge. Die entsprechende Logistik müsstest du so oder so aufbauen.

Zitat:Es ist natürlich taktisch gesehen nett, auf jeden Einsatz und jeden Auftrag hin ein eigenes speziell dafür zugeschnittenes Fahrzeug zu haben, aber kostengünstiger ist dies nicht, selbst dann nicht wenn die Kosten pro Einheit geringer sind.
Der Verschleiß an den Fahrzeugen ist so groß, dass man nach ein paar Jahren die Fahrzeuge verschrotten oder als Zielübungen verwenden kann. Hinzu kommt, dass es oftmals teurer wäre, die Fahrzeuge aus dem Einsatzland zurückzuholen und instandzusetzen als neue zu kaufen.

Zitat:Die Führung sollte nicht so groß sein, und die entsprechend geringe Zahl von Führungsfahrzeugen kann auf dem gleichen Einheits-Transportpanzer aufbauen.

Du willst also Wölfe und Unimogs durch Transportpanzer ersetzen?

Zitat:Ich seh nicht im Ansatz, warum man MRAP überhaupt braucht. Sie sind im Endeffek ein Irrweg, eine taktische Sackgasse und das Eingeständnis der eigenen Unfähigkeit und mangelnden Flexibiliät.
Weil Transportpanzer in Patrouillenlastigen Einsätzen wie Afghanistan nur unnötig verschlissen werden würden und zudem oftmals ein Schutzniveau gefordert wird, wie es bei Transportpanzer oft nur durch Reduzierung von Geländegängigkeit, Transportraum, Schwimmfähigkeit, ... zu realisieren ist.

Zitat:Nur bei leichtem Schutzniveau sind Radpanzer günstiger und dannn auch überlegen, schon bei mittlerem Schutzniveau überwiegen aber die Vorteile eines Kettenantrieb und kommt dieser günstiger.
Die Bundeswehr ging/geht von circa 30 Tonnen als oberes Limit aus, die US-Armee von circa 20 Tonnen, dementsprechend landet man beim Schutzniveau bei circa. STANAG 4569 Level 3 oder 4. Vergleichbare Kettentransportpanzer mit dem selben Schutzniveau haben deutlich niedrigere Life Cycle Costs, wenn man von einer 30 bis 40 Jahren von der Einführung bis zur Außerdienststellung ausgeht.

Zitat: Und in Bezug auf die Geschwindigkeit gibt es praktisch keinerlei Unterschied, im Schnitt aber kommen gerade in Dritte Welt Ländern Kettenfahrzeuge schneller voran.
Ich rede hier nicht von der taktischen Geschwindigkeit, sondern der Verlegung als Marschkolonne über die Straße.

Was die Bundeswehr betrifft, so würde ich versuchen die Typenzahl einmal innerhalb der Bataillone und dann auf die gesamte Bundeswehr bezogen so klein wie möglich zu halten, und auf eine möglichst große Kommunalität (siehe Panzerhaubitze 2000 und Leopard 1/Leopard 2) zu achten. Was letztlich dabei herauskäme, weiß ich aber auch nicht.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: