Leichte Infanterie
(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: 1. Deshalb keine 120mm, sondern ein "kleineres" Kaliber. 2. Deshalb haben die Mörserzüge auch "Fahrzeuge" in Form von (amphibischen) All-Terrain-Vehicle, mit welchen man auch erheblich Munition mitnehmen kann. Um es mal in einem Bild zu illustrieren: stell dir eine Artt Biker-Gang mit Mörsern vor. 3. Munitionsnachschub muss natürlich irgendwann auch "von weiter oben" her kommen, dass ist klar, aber dass muss er für den Mörserzug der schweren Kompanie eines Jäger-Bataillons ganz genau so.
Ja, die "Biker-Gang" hatte ich da schon im Blick.

Zur Skalierung: Der "traditionell" zugewiesene organische Transportumfang für Mörser in einer Schweren Kompanie dürfte grob bei rund 180 Schuss pro Rohr liegen. Das dürfte sich zwar auf ATV-Anhänger verteilen lassen (5 pro Rohr für Munition?), ist aber durchaus eine nicht zu unterschätzende Menge.

Ggf. wäre es hier ebenso wie für den ABC-San-Zug (siehe unten) sinnvoll, neben den ATVs eine Reihe mittelschwere UGV zum reinen Lasttransport zu verwenden, die bspw. auch den ATV per elektronischer Deichsel folgen könnten.

(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Die Hauptaufgabe wäre hier ohnehin vor allem als Multiplikator für die ABC Abwehr zu dienen, die Wasseraufbereitung um genügend trinkbare Flüssigkeiten vor Ort zur Verfügung zu stellen
Ich trenne das mal ab von der Verwundetenversorgung, da hier über eine operative Zusammenarbeit oder mögliche (eher fragliche) Kolozierung hinaus wenig Schnittpunkte bestehen.

In der ABC-Abwehr gibt es zwar ATV-Quads (vereinzelt), diese werden allerdings nur für leichte Spürtrupps in der ABC-Aufklärung verwendet. Für eine ABC-Aufklärung in der Kampftruppe ist das durchaus adäquat (es fehlt schließlich der TEP-Trupp), wir reden hier aber von maximal zwei bis drei 2-Mann-Trupps für das komplette Regiment.

In der Hauptfunktion ABC-Dekontamination - und der Nebenfunktion Wasserversorgung, die heutzutage an die Spezialpioniere abgewandert ist - geht es primär um Nutzlasttransport. Einen VEP(Pers) nach Konzept HEP70, wie er hier vom Kontext angemessen und auch verteilbar wäre, würde ich grob im Bereich 12 Tonnen Geräte plus 2 Tonnen Verbrauchsgüter und 6 Tonnen mitgeführtes Wasser verorten - und das ist schon ziemlich niedrig angesetzt. Und das in Teillasten, die großteils einen ATV-Anhänger auch durchaus für sich auffüllen und nicht verteilbar sind.

Die Wasserversorgung käme hinzu, ist aber für den Zweck Infanterieversorgung im Feld (ohne Lager) lasten- und personalmäßig wenig relevant. Das sind 30-40 mitgeführte Ultrafiltrationsanlagen in Koffergröße für den unmittelbaren Bedarf, alles darüber hinaus (Feldlager- und Außenpostenversorgung) hat in einem Jägerregiment eigentlich nichts zu suchen, sondern wird extern gestellt.

(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Den Verwundetentransport selbst zu diesem Sammelpunkt muss die Truppe selbst bewerkstelligen.
"Truppe birgt selbst" ist durchaus auch heute noch Grundsatz der Verwundetenversorgung. Eine San-Gruppe zur Unterstützung auf Bataillons-/Regimentsebene ist mit der Einrichtung eines vorgeschobenen Verbandsplatzes (derzeitige Benennung: Rettungsstation / Role 1) durchaus vollauf beschäftigt.

Beim Verwundetentransport auf dieser Ebene geht es um den Transport von den Verwundetennestern (Kameradenversorgung) zum vorgeschobenen Verbandsplatz (Triage und Erstversorgung). Da die Jägerzüge selbst über keine Fahrzeuge verfügen müßte hier weiter ein Push-Konzept angesetzt werden, d.h. z.B. die ATV der Sanitätseinheit nach Einrichtung des Verbandsplatzes verwendet werden. Wobei hierfür ggf. zusätzlich Personal abzustellen ist. Im Zweifel läßt sich hier je nach Lage der ABC-Anteil des Zuges verwenden.

Wenn ich Verwundete "liegen lasse" und gesteuert bspw. gesammelt später an den Verbandsplatz bringe, hat das zwei Effekte. Zum einen auf die Mannstärke auf strategischer Ebene, da mir so Soldaten wegsterben werden, zum anderen auf die Moral der kämpfenden Truppe, die im Gefecht unmittelbar hinter sich die nicht versorgten Verwundeten liegen hat. Umso mehr in einem taktisch beweglichen Gefecht, in dem ggf. auch das Verwundetennest mit den dort liegenden Kameraden "aufgegeben" werden muss.

In der reellen Bundeswehr wird hierbei übrigens genau deswegen ein BAT oder SanKfz verwendet, damit aus der Kampftruppe im Gefecht für den Verwundetentransport dieser Ebene keine Fahrzeuge oder Personal abgezogen werden müssen.

(11.05.2022, 18:49)Quintus Fabius schrieb: Ich vermute, dass du auf gurtgefütterte MG hinaus willst - aber bevor ich dazu etwas detaillierter aushole, würde ich gerne wissen ob diese Annahme von mir stimmt. Wenn du dies bitte noch kurz etwas detaillieren könntest, wäre ich dir sehr verbunden.
Ja, ich beziehe mich hier auf gurtgefütterte MGs.
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