Leichte Infanterie
(18.04.2023, 11:54)Quintus Fabius schrieb: IED werden im deutschen Sprachgebrauch halt so genannt. Verwende dafür als Name was immer du als Begriff verwenden willst, Hauptsache wir meinen das gleiche.

Aber solche Bastelarbeiten können kein planerischer Ausrüstungsbestandteil sein für eine Militäreinheit, das ist logistisch für die Erstausstattung ein Albtraum und macht jede tactische Zeitkalulation zu einem Glückspiel (hat der Pio gestern Unkrautex und Zucker beim Bauern bekommen oder Blaukorn + Diesel, ensprechend lange dauert die Sprengstoffherstellung auf dem Espitkocher)
In den Ausrüstungsplan gehört Sprengstoff + x Zünder und der rest ergibt sich eh.

Zitat:... zerknüllte Coladose (mit etwas Dreck gefüllt fürs Gewicht) als Auslöser verwendet.... einfachen PET Flasche und Wasser kann ich ebenso einen Auslöser bauen, nichtmetallisch, sehr zuverlässig und praktisch nicht aufspürbar, wie genau werde ich hier mal intentional nicht näher beschreiben. Wurde in AFG eingesetzt.

Pol in den Deckel, Pol an den Boden, Flasche wird umgestoßen Flüssigkeit gewährleistet Stromfluss zwischen beiden Polen.. Boom. Was war da so schwer dran zu beschreiben, Elektrik der 4. Klasse 1994, nur mal so von mir als Pio.
Die LKW-Reifenschlauch Druckplatten haben übrigens besser funktioniert.

Aber diese Behältnisse sind für einen Molotow Cocktail wie von mir beschrieben, sind sowohl Dosen wie auch PET-Flaschen nicht zu brauchen.

Zitat:Also bitte, zum einen gibt es wesentlich elaboriertere, deutlich wirkungsvollere und besser einsetzbare Minen, zum anderen kommt es sehr darauf an wie man die Minen genau einsetzt und keineswegs lassen die sich nach belieben mit einem Stock und einer Zeltbahn räumen, wenn man sie richtig verlegt, auch wenn in der Ukraine aktuell solche Minen sogar mit einem einfachen Paddel geräumt werden. Das zeit eigentlich nur die bizarre Unfähigkeit der Russen in der Minenkriegsführung (eigentlich in jeder Art der Kriegsführung) an.

Du wolltest doch "Zehenabtrenner" das sind die Dinger, industriell hergestellt statt Bambusbastelarbeiten, Durchmesser 5cm, 3,5cm Hoch inklusive Trittblume, Auslösegewicht 25g.
Und ja sogar ein Kaninchen löst die Dinger aus, entsprechend kann man die durch anstreifen der fläche mit einem Paddel, einer Zeltbahn, einem umgedrehten Besen,.... zu Umsetzung bringen ohne sich zu gefährden.
Welche hochtrabende Entschärfungsmethode hattest du für das kleine ding erwartet?
Da ist dann übrigens auch nicht mehr soviel mit die Dinger wild ein zu buddeln oder sonst was.

Zitat:... Vom grundlegenden Konzept her soll eigentlich niemand in dieser Einheit fest zugeteilte, spezifisch für die jeweilige Untereinheit beschaffte / bzw. vorgehaltene Fahrzeuge haben. ... Vom grundlegenden Konzept her soll der gesamte Verband stattdesen so weit wie möglich mit improvisierten und requirierten zivilen Gerät sowie requierierten zivilen Fahrzeugen agieren. ...

man kann zwar requirieren auf dem Truppenübungsplatz üben, aber mal abgesehen das man nur einen Meldeblock und einen Stift braucht gibt es da keine taktisches Handwerk das man groß lernen, geschweige den üben könnte.

Zitat:Meiner Ansicht nach denkst du hier zu konventionell in dem Sinne, ...

Die Einheit muss vor ihrem Einsatz einen Grundstock an Ausrüstung haben mit dem sie abrufbare Taktiken hervorbringt, wen die Soldaten dann vor Ort Gerät "finden" das Ihre Arbeit leichter macht ist das schön und je breiter gestreut die Vorausbildung der Soldaten war um so einfacher wird es für sie anderes brauchbares Gerät zu erkennen.
Aber wie soll das trainiert werden, jeder Pio geht einmal durch alle PioFertigkeiten der Bundeswehr um verschiedene Ausrüstung und Herangehensweisen zu erleben, die dann für den Improviationsfall als Vorgehensmuster dienen die er abwandelt? Das wären Jahre an Ausbildung, die SGA hat 3 Monate.

Zitat:... Man kann auch mit einem ganz normal langen Sturmgewehr problemlos in engen Gängen und Räumen agieren und es hat im Kampf in bebautem Gelände sogar einige Vorteile eine Waffe mit längerem Lauf zu haben.
... Gegenbeispiel: die Marines hatten im Irak im Orts- und Häuserkampf mit ihren M16 (ohne Klappschaft) weniger Probleme als die US Army mit ihren kürzeren M4. Ich würde daher die Frage der Länge der Waffe nicht ansatzweise so bewerten wie du das hier tust.

Der Vorteil ist simpel die längere Waffe ragt weiter raus beim Schwenken und entsprechend steht man nicht unverhofft vor dem Rohr und fängt sich eine eigene Kugel sondern bleibt am Gewehr hängen. Und es ist auch keine Frage des können überhaupt sondern das man einfach weniger Platz zum schwenken braucht und die Waffe so auch schneller im Ziel ist.

Zitat:Man muss zudem schon die Frage stellen, warum der Gegner überhaupt in eine Bandstacheldrahtrolle fahren sollte, entsprechend muss diese elaboriert verbaut werden. Interessanter wären entsprechende Rollen da eher im Orts- und Häuserkampf um damit Türen / Gänge / Treppenhäuser zu sperren und den Zutritt ins Erdgeschoss zu verhindern bzw. zu verlangsamen. Und da käme dann auch deine Verminung / bzw. Sicherung des Bandstacheldraht mit Sprengfallen so richtig ins Spiel. Oder man tarnt eine entsprechende Rolle in einer Grube in dichtem Buschwerk und treibt dann den Gegner durch ein paar Heckenschützen deckungssuchend dort hinein, entsprechend auch erneut mit Sprengfallen versehen etc

Das ist genau die Kampfweise die du planst, ein ziehen wilder Zaunlandschaften aller Flandern ist logischerweise nicht zu machen mit der Ausrüstung. Und Thema Trittsperren die werden zwischen Bäumen auf etwa 15cm gespannt, Minigolflöcher buddeln entfällt.

Zitat:Nein, geht um Tarnmaterial. Es geht also um die Gewinnung von organischem Material zum Zweck der Tarnung, auch der Verbesserung der Tarnung gegen IR usw.

Faschinen kann man auch aus organischem Material machen (Körbe flechten) es ist also klar worauf es abzielt. Aber dafür und das bisschen Fuchsschwanz ne Machete mit schleppen, ne, besser ein Bajonett wie das von Eickhorn fürs H416F, ein Kettenzugsäge und dann einen ordentlichen Stiehl am Spaten und nicht nur so eine russische Maulwurfspfote. Sonst könnte ich auch gleich mit dem Bajonett graben.

Ich habe übrigens die Spaten aus dem PiGerätesatz bevorzugt, es geht einfach besser als dieses gefrickelte mit Klappspaten und Ko.

Zitat:Das ist falsch. CO kann man auch durch chemische Reaktion in großer Menge und vor allem Schlagartig herstellen. Keineswegs also ist man hier auf Verbrennung angewiesen.

CO wird chemisch durch Oxidation von Kohlenstoff hergestellt, im alltags Soldatendeutsch heißt das "Feuer". Es spielt dabei keine Rolle ob aus Oxidation mit Kohlenwasserstoff (Methan, Diesel, Benzin) oder reinem Kohlenstoff (Holz, Kohle).
Und einsetzten tut das kein Mensch weil CO nicht nur wie Wasser durch alle Ritzen und Löcher wegläuft sondern im freien ruck zuck weggetragen wird vom Wind und da es farblos ist gibt es keine Möglichkeit die Konzentration effektiv zu prüfen und ohne die richtige Konzentration wird einem nur schwindelig, lange bevor man überhaupt gefahrläuft zu ersticken. Übrigens ein Pio im Gefecht Tipp der keine Batterie braucht, bei Verdacht der Keller könnte damit voll sein einfach vor dem rein gehen die Kellerfenster kaputt machen dann fließt das CO ab und es bleibt im Deckenbereich ca. 40-50cm hoch atembare Luft.

Zitat:Ich schrieb zwar nichts von Regenwasser, aber Löcher unter Straßen in denen ganze Fahrzeuge verschwanden sind teilweise schon in wenigen Stunden enstanden (beispielsweise durch eine geplatzte Wasserleitung etc). Ein Loch in dem ein ganzer Linienbus einsackte brauchte nur 6 Stunden für die Entstehung. Ein anderer Krater in den ein Linienbus 8 Meter tief hineinstürzte entstand durch Grundwasser sogar binnen weniger Minuten.

Das passiert in solch einer Zeit nur wen der Boden entsprechend setzungsfreudlig ist oder vom Wasser weggetragen wird (kaputte Wasserleitung spülts in kaputte Kanalisationsleitung) also reiner Sandboden,
deswegen werden die von dir beschrieben Löcher auch so groß weil erst dann der eigentlich ordentlichen Straßenunterbau keine Chance mehr hat es zu halten. Deswegen werden auf Feldwegen die Löcher auch nicht so groß ohne das man es merkt und nennen sich im Volksmund Pfütze, gleicher Effekt.

Zitat:Deshalb halte ich beispielsweise die Zusammensetzung des sogenannten schweren Zuges in einer aktuellen Infanterie-Kompanie mit einer SSG Gruppe, einer GMW Gruppe und einer PALR Gruppe für unsinnig.

Besser wäre es hier anstelle der GMW einen leichten Mörser zu haben und anstelle der PALR eben eine leichte Pioniergruppe, dass würde der Infanterie-Kompanie wesentlich mehr helfen.

Die schweren Züge sind das Fernkampfäquivalent, Pionierzüge sind das Nahkampfäquivalent, im Infanteriekampf. SSG = Sprengfallen, GMW = Sprengladungen/Flammenwerfer, PALR = Minen
Es kommt also nur drauf an ob man ran an den Gegner will oder nicht, die Bundeswehr als Wehrpflichtarmee auf Fernkampf weil der Kampfwertunterschied in der Verteidigung/Stellungskampf zwischen Veteran und Reserve kleiner ist
Übrigens halte ich von kleinen Mörsern gar nichts, GwHGr werden mit dem Gewehr verschossen und gut. Besser sie üben dafür mehr schießen und nehmen im V-Fall mehr GwHGr mit. (Sollte man Angst um seinen Zeigefinger haben ein serbischer Tipp "nimm einen Ast um den Abzug betätigen", Bajonett geht auch wen es in den Abzug passt)
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