Volksturm 2014 oder Mobilmachung 2014
#56
Onto:

Zitat:Du lässt dir von wenigen die große Masse mies reden.

Es genügt mir schon, diese große Masse etwas genauer anzusehen und da sehe ich primär Übles. Wobei wahrscheinlich dass was ich als Übel sehe für dich selbst anders aussieht - weil für dich ganz andere Dinge als Übel definiert sind. Das primäre Problem ist hier ein kulturelles und damit ein Definitionsproblem, da ich auch Dinge als falsch ansehe, die für dich nicht falsch sind.

Zitat:Zu behaupten, die zivile Gesellschaft würde keine Schäden wegstecken können und Opfer bringen können halte ich für völlig falsch.

Meine These ist ja nicht, dass diese "deutsche" Gesellschaft keinen Schaden wegsteckt, sondern dass sie einen ernsthaften kriegerischen Angriff nicht wegstecken kann.

Zitat:Die Frage mag unverschämt sein, aber schadest du mit deinem chronischen Pessimismus der Gesellschaft und den Leuten hier nicht mehr, als wenn du der Sache mit realistischen Optimismus begegnen würdest?

Die Frage ist keineswegs unverschämt, sondern im Gegenteil sehr gut. Wobei ich selbst von der Einstellung her weniger pessimistisch bin als es hier vielleicht erscheinen mag. Mein Fatalismus ist lediglich größer als mein Optimismus.

Schade ich der "deutschen" Regenbogengesellschaft wenn ich ihr schwarze Bilder entgegen halte?! Aber warum sollte ich überhaupt dieser Gesellschaft nicht schaden wollen - so wenig wie sie die meine ist?! Schade ich damit aber der Deutschen Nation? Eine gute Frage.

Nur zu deinem besseren Verständnis: für mich sind Gesellschaft und Nation nicht dasselbe.

Zitat:Du hast einfach keine Ahnung, was die Menschen hier zu Lande wirklich antreibt. Du glaubst wirklich, es ist das dicke Auto in der Garage.

Leider weiß ich nur zu gut, was die Menschen hierzulande antreibt und von dicken Autos habe ich nirgends was geschrieben, im Gegenteil sind wir hier gar nicht weit auseinander:

Zitat:Grade die jüngeren Menschen streben nicht nach materiellen Dingen sondern nach Selbstbestimmung und anderen immateriallen Dingen wie persönliche Entfaltung usw.

Das ist ja exakt meine These: nur dass ich dies als krankhaften Individualismus bezeichne. Und als (über)lebensuntauglich ansehe.

Zitat:Und das würde nicht den Durchhaltewillen der Bevölkerung kleiner machen, sondern die Wut auf den Aggressor größer, weil er genau auf sinnlose Art und Weise den Menschen diese Werte nimmt

Wut für sich alleine ist sinnfrei, wenn sie keine Handlung zur Folge hat. Organierte Gewalt als Handlung bedarf aber der Kohäsion und gerade diese gesellschaftliche Kohäsion wird durch eben diese Werte welche die Menscnen hierzulande zur Zeit hochhalten geschwächt bzw zerstört.

Durchhaltewillen setzt Altruismus voraus, unsere Gesellschaft gleitet aber durch die Erhöhung der Selbstbestimmung und der persönlichen Entfaltung in immer extremeren Egoismus ab. In der Überhöhung des Individuums liegt nur Schwäche, weil lauter Individuen sich der organisierten Gewalt einer Gruppe mit höherer Kohäsion gerade eben nicht langanhaltend entgegen stellen können.

Zitat:Du unterstellst den Menschen hier chronische Dummheit.

Der Mehrheit der Menschen ganz zu recht. Die Mehrheit findet nicht mal die Ukraine auf einer Weltkarte, aber sie darf wählen gehen ....

Zitat:Ich halte es für geschmacklos, bei Menschen solche Fähigkeiten zu fordern...

Das ist eine rein kulturelle Frage, im weiteren würde es schon genügen, diese Fähigkeiten zumindest bei Soldaten einzufordern. Die Überhöhung des Lebens in unseren Gesellschaften als direkte Ableitung aus der Überhöhung des Individums und seiner Persönlichkeitsrechte bedingt aber das exakte Gegenteil, nämlich den mangelnden Willen sein Leben zu Opfern. Und das ist im Krieg ein immenser Nachteil und strebt eine Gesellschaft primär nach Selbstentfaltung und Selbstbestimmung, kann sie im Krieg nicht bestehen, wenn sie nicht unendlich materiell überlegen ist und sich mittels Technik und Masse das Blut erkaufen kann.

Zitat:Was für eine Gesellschaftwürdest du nur züchten, wenn du im Alltag Menschen auf solche Art und Weise trimmen würdest...

Eine Überlebensfähige die nicht innerhalb der nächsten Jahrzehnte so untergehen wird wie diese Gesellschaft in Deutschland es tun wird.

Zitat:Du willst genau diese Art von Menschen züchten, die du aber aus unserer Sicht so fürchtest.

Ich fürchte diese Menschen keineswegs. Das Problem ist vielmehr ein ganz einfaches, praktisches: diese Menschen existieren überall auf dieser Welt. Stellen wir uns ihnen nicht entgegen, werden wir über kurz oder etwas länger im Kampf gegen exakt diese Menschen untergehen.

Nicht spektakulär in einem Krieg, nicht gegen Russland (der Strang hier ist von der Grundthese her reine Phantasie), sondern schleichend, langsam, aber mit Gewalt, ausufernder Kriminalität, Terrorismus und immer mehr Stellvertreterkriegen dich sich langsam immer weiter auf uns zufressen werden bis sie sich als Bürgerkriege in unseren Ländern selbst austoben werden.

Wenn wir unsere Gesellschaft nicht ändern, werden wir nicht einmal physisch dieses Jahrhundert überleben.

Zitat:Eben weil die Bundeswehr nicht wie die Amerikaner kämpfen und Deutschland eine andere Außenpolitik verfolgt, fliegen bei uns keine Flugzeuge in die Hochhäuser.

Das ist grundfalsch. Noch mal abgesehen davon, dass es bei uns mehrere Anschlagsversuche gab (die aufgrund der Dummheit der Terroristen scheiterten - da sind wir wieder bei der Dummheit der Menschen überhaupt), obwohl wir Appeasement bis zur völligen Selbstverleugnung betreiben.

Zitat:Eben weil das Volk sich oft entschlossen gegen solche Einsätze wie dem Irak stellt, gibt es bei uns viel weniger Anschläge

Das ist falsch. Es interessiert die Feinde des Westens rein gar nicht, ob wir für oder gegen den Irakkrieg waren.

Zitat:Die Gesellschaft die du forderst Quintus, würde selber ihr größter Feind sein, da sie selber den Dämon beschwören würde, der die Gesellschaft auf lange Sicht in den Untergang führt.

Das Problem ist vielmehr die erhebliche Anzahl von Dämonen, die bereits rund um uns herum real da sind, und denen wir mit unserer verweichlichten, verweiblichten, schwächlichen Gesellschaft nicht im Kampf begegnen können, selbst wenn wir dies wollten. Was soll es also nützen, in einer Welt voller Wölfe ein Schaf zu sein?!

Auf lange Sicht geht ohnehin alles unter, mich treibt viel mehr die Frage um, wie wir auf Kurze Sicht (dieses Jahrhundert) überleben sollen, wenn wir nicht in der Lage sind, selbst Wölfe zu sein.
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