ISIS und Co.
#7
hapy schrieb:Nichtsdestotrotz könnte ISIS als starker Faktor das Land zum Preis einer Diktatur befrieden.

Ich bezweifle, dass es soweit kommen wird, dafür steht für die Shiiten zu viel auf dem Spiel.
Ein "Kalifat" der ISIS, das über die Shiiten im Irak herrscht, wird nicht nur die heiligen Stätten in Nadjaf und Karbala vernichten wollen, sondern die Existenz der shiitischen Rechtsschule insgesamt bedrohen und die gnadenlose Verfolgung ihrer Anhänger betreiben.
Wer Ayatollah Al-Sistani ein wenig näher betrachtet hat über die Zeit, weiß, dass er ein eigentlich (vergleichsweise) unpolitischer Mensch ist, der sich auch von Krieg und Militär lieber fern hält. Das er nun die irakischen Shiiten zum Kampf aufgerufen hat deutet darauf hin, dass man sich existenziell bedroht sieht und bereit ist bis zum Äußersten zu gehen.
Der Iran wird von der anderen Seite der Grenze ebenfalls bereit sein im Notfall tatsächlich größere Verbände über die Grenze zu schicken. Spätestens dann, wenn Bagdad gefallen ist und ISIS Richtung Süden vorstoßen würde. Da Al-Sistani als Marja-e-Taqlid auch Anhänger im Iran hat, werden, denke ich, schon vorher Freiwillige von sich aus in den Irak fahren, sollte sich das Regime Truppentechnisch dauerhaft zurückhalten.
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