(Land) Unbemannte Bodenfahrzeuge für die Infanterie
#14
Falli75:

Zitat:Ergo Spiele ich Russe und stampfe die Gegend mit Ari ein und schicke Infanterie solange in Wellen hinterher, bis genommen , oder lasse mir was einfallen wie ich den Kram nach vorne bekomme.

Oder: ich verwende anderen Kram, andere Strukturen und eine andere Kampfweise, wodurch ich mir eben nichts mehr einfallen lassen muss wie ich etwas nach vorne kriege weil sich die Frage selbst dadurch bereits erübrigt hat.

Stichwort Russen / Ari / Planquadratschießen: keineswegs kämpfen die Russen heute noch so, aber es ist immer wieder erfrischend zu sehen wie sich solche Stereotype beharrlich halten. Dein Hinweis auf Flächenfeuer der Artillerie aber ist dennoch gut, den er reißt eine der wesentlichsten Fragen für die Infanterie im 21 Jahrhundert an:

Sobald irgendwo Infanterie aufgeklärt wird, ist mit zeitnahem Flächenfeuer zu rechnen. Bis dieses in ausreichender Menge und ausreichender Präzision eintrift vergeht zwar noch etwas Zeit, aber immer weniger. Das heißt zwingend, dass Infanterie zumindest bei jedem Feuerkampf ein sehr enges Zeitfenster hat und dann sehr weiträumig und sehr schnell woanders hin muss. Wir sprechen hier von wenigen Minuten und mehreren hundert Metern die zurück gelegt werden müssen. Und das nicht nur einmalig, sondern wieder und wieder und wieder.

Das ist mit der derzeitigen Ausrüstung unmöglich, einfach körperlich nicht zu schaffen. Es ist auch mit Exoskellten und mit Drohnen nicht zu schaffen. Drohnen fehlt dazu zudem die notwendige absolute Querfeldeinbeweglichkeit. Selbst die Taliban haben deshalb angefangen mit leichterer Ausrüstung zu agieren oder haben Ausrüstung in dafür vorbereiteten Verstecken verborgen um sich schneller absetzen zu können.

In einem ernsthaften konventionellen Krieg (die Erfahrungen der Ost-Ukraine wie auch in Syrien, wie auch in Berg-Karabach sind eindeutig) kann man weder in ausgebauten Stellungen überleben (Schützengräben, Schützenlöcher wie auch Bunker sind sinnlos geworden) noch kann man länger in einem Gebiet verharren. Man muss sehr schnell erhebliche Strecken zurück legen. Sowohl im Angriff wie auch im direkt darauf folgenden Rückzug. Auch Schwarmtaktiken welche immer wesentlicher werden funktionieren nur wenn die Beweglichkeit maximal ist.

Zwingend benötigen wir daher andere Konzepte was die Ausrüstung und Bewaffnung angeht. Zwingend benötigen wir dazu eine andere Doktrin.

Boden-Drohnen hingegen verstärken das Problem in diesem Kontext welches sie daher nur scheinbar lösen.
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RE: Unbemannte Bodenfahrzeuge für die Infanterie - von Quintus Fabius - 25.01.2021, 10:57

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