Der Tag "Infanterie 2040"
#6
Zitat:Es kann schon in gewissen taktischen Situationen nutzvoll sein, und "être parachutiste" ist ein wichtiger Werbefaktor bei der Rekrutengewinnung.

Und noch mal abgesehen davon, welche Bedeutung die Fallschirmjägertruppe in Frankreich hatte. Man sprach ja nicht umsonst von einer Fallschirmjäger-Mafia. Und auch heute noch ist der Nimbus französischer Fallschirmjäger bedeutsam.

Aber von einem rein militärisch-praktischen Standpunkt aus, ist diese Befähigung meiner Überzeugung nach einfach überkommen. Es gibt daher meiner Ansicht nach keine taktischen Situatioen die man nicht anders besser lösen könnte. Die Weiterexistenz der Fallschirmtruppe ist daher für mich seit jeher nur eine Strukturextrapolierung und inzwischen erfindet man regelrecht irgendwelche Argumente für diese Truppe um ihr noch den Anschein eines praktischen Nutzen zu geben, analog zur Kavallerie kurz vor dem 1WK.

Dass die Fallschirmjäger für das Ansehen der Armee, die Rekrutengewinnung usw nützlich sind (ich nannte ja schon explizit den Nimbus speziell der französischen Fallschirmjäger) ist natürlich unbestritten, wiegt aber meiner Ansicht als Vorteil den Mehraufwand für diese Truppengattung heute nicht mehr auf.

Zitat:die Reservekompanie liegt auf der Regimentsebene

Es wäre aber kein Problem auf dieser Ebene auch dann eine Reservekompanie vorzuhalten, wenn die Kompanien deutlich größer sind. Nehmen wir mal beispielsweise an, ein Regiment hätte 4 Infanterie-Kompanien zu je 180 Mann, und eine davon ist die Reserve-Kompanie. Oder es hätte 4 Infanerie-Kompanien zu 120 Mann und eine davon ist die Reservekompanie. Das macht natürlich einen Unterschied von nicht weniger als 240 Mann, und damit de facto 2 weiteren kleineren Kompanien. Wenn ich von den größeren Kompanien ausgehend (720 Mann) nun also 6 Kompanien zu 120 Mann je andenke, dann habe ich zwar die gleiche Anzahl von Infanteristen, aber eben wieder deutlich mehr Untereinheiten, was auch meiner Auffassung nach schlechter führbar ist. Oder man hat alternativ ein Mann-schwächeres Regiment, sollte man die gleiche Anzahl Kompanien vorsehen.

Eine Reserve muss aber nicht unbedingt so groß sein bzw. die Unter-Einheiten müssen nicht zwingend symetrisch und gleich groß sein. Wenn ich ein Regiment direkt aus Kompanien aufbaue, könnte ich eine Regiments-Reserve der Infanterie auch in der Größe eines verstärkten Zuges vorhalten. Entsprechend hätte man beispielsweise mehrere Kompanien und als Reserve einen verstärkten Zug. Dieser dient dann nicht dazu Verluste aufzufüllen, sondern explizit als hochmobile Reserve und geschlossen dort eingesetzt zu werden, wo eine solche dann benötigt wird. Und wenn man schon so weit ist und akzeptiert, dass die Reserve nicht gleich groß sein muss wie der primäre "Baustein" eines Verbandes, und dass es sogar vorteilhafter ist wenn sie so kompakt wie möglich aufgestellt wurde (wegen der Beweglichkeit und der Reaktionsgeschwindigkeit), dann kann man wie schon beschrieben auch andenken, solche Reservezüge aus den überstarken Kompanien selbst heraus zu bilden. Entsprechend spalten diese dann einen Zug ab, welcher entsprechend als Reserve dient. Was möglich ist, gerade eben weil die Kompanien größer sind.

Allgemein:

Die französische Infanterie war lange Zeit ein Vorbild für mich und meiner Einschätzung nach anderer Infanterie überlegen, nicht zuletzt wegen der Schützenwaffen welche sie verwendet(e). Meiner Meinung nach waren die französischen Schützenwaffen früher mal führend und visionär, heute aber hat Frankreich da meiner Meinung nach etwas nachgelassen.

Von den "typisch" französischen Schützenwaffen war ich vor allem anderen immer schon von den Kommando-Mörsern (Fly-K / LGI Mle F1), und vor allem von den Gewehrgranaten. Aber Frankreich hatte früher auch noch weitere hochinteressante Schützenwaffen, beispielsweise gab es schon in den frühen Jahren des Kalten Krieges Gewehrhandgranaten, welche man sowohl wie eine Handgranate werfen, als auch von einem Gewehr aus wie eine Gewehrgranate abfeuern konnte. Bei manchen dieser Modelle konnte man sogar zwischen Offensiv - und Defensiv umschalten.

https://www.encyclo.co.uk/meaning-of-Polyvalent_Mdf

Auch das MAT-49 ist damals eigentlich eine zukunftsweisende und hervorragende Waffe gewesen. Ebenso die vielen extrem leichten französischen Raketenwerfer, welche ich sehr hoch schätze. Heute hingegen hat das alles in Frankreich meiner Meinung nach etwas nachgelassen.

In diesem Kontext möchte ich die Frage an dich richten, wie die Pläne in Frankreich bezüglich Gewehrgranaten sind ?! Werden solche auch weiterhin mit dem HK416F eingestzt bzw. ist das weiterhin ein System welches man vorhalten und einsetzen will?
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Der Tag "Infanterie 2040" - von voyageur - 20.10.2022, 12:08
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